Im Januar 2017 dachte ich, mein bisheriges Leben ist vorbei.
Sieben Monate später bin ich eines besseren belehrt worden:
Das Leben geht einfach nur weiter.
Klar, meine Eltern waren stinksauer als ich ihnen mitgeteilt habe, dass ich schwanger bin und keinen Kontakt zu "der Person" haben möchte. Aber was hätten sie groß tun können?
Nie hätten sie mich rausgeworfen oder anderweitig nicht unterstützt.
"Ich habe acht Kindern den Hintern abgewischt, da sind zwei weitere für diese Familie doch ein Klacks!"
Das waren die Worte meiner Ma.
Und sie hatte recht.
Meine Familie ist immer für mich da.
Bei anderen Leuten war das leider nicht so einfach und auch zu vielen ehemals guten Freunden habe ich mittlerweile keinen Kontakt mehr.
"Haha, ward ihr zwei zu dumm zum Verhüten, oder was?"
"Gibt in Afrika denn keine Kondome?"
Vielleicht ist das manch einem nicht klar, aber auch Kondome und Pille garantieren keine 100% Sicherheit.
Ich hatte einfach Pech. Oder Glück.
Wie man's nimmt...
DU LIEST GERADE
100 Days of Otherness
Non-Fiction"Woher kommst du?" "Du bist doch von dieser Familie da, oder?" "Wenn ihr in Deutschland seid, müsst ihr auch Deutsch sprechen!" "Könnt ihr keine Kondome benutzen, oder was?" Phrasen und Fragen wie diese bestimmen meinen Alltag. Bin ich nicht normal...
