Heute.
Ein sieben einhalb Minuten langes Gespräch mit einem angeblich integrativen Kindergarten.Gedankenprotokoll.
XY: Hallo, Frau XY vom Kindergarten in AB am Apparat. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?
Ich: Guten Tag, mein Name ist Theresia Wang. Ich hatte letzte Woche mit Ihnen gesprochen und sollte mich heute erneut melden.
XY: Ah genau. Wegen der Anmeldung von dem Kind...
Ich: Zwei Kinder.
XY: Jaja. Sie waren die ältere Schwester, nicht wahr?
Ich: Nein, ich bin...
XY: Sind Sie das Kindermädchen? Entschuldigen Sie, ich dachte nur... Naja, da Sie Ihnen halt schon recht ähnlich sehen mit der braunen Haut und den China-Augen.
Ich: Ähm, tut mir leid, falls das nicht richtig klar war, aber ich bin die Mutter.
XY: Oh. Sie sind aber noch sehr jung... Darf ich fragen, ob Sie vergewaltigt worden sind, weil...?
Ich: Nein, dürfen Sie nicht fragen.
XY: Ach, dann gehören Sie also zu diesen Islamistenausländern oder oder so? Aber wenn sie so jung schon geheiratet haben, wieso steht in meinen Unterlagen hier nicht der Name des Vaters?Dann habe ich aufgelegt. Ich glaube nicht, dass ich mir so etwas bieten lassen muss.
Soviel zu integrativem Kindergarten.
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100 Days of Otherness
Non-Fiction"Woher kommst du?" "Du bist doch von dieser Familie da, oder?" "Wenn ihr in Deutschland seid, müsst ihr auch Deutsch sprechen!" "Könnt ihr keine Kondome benutzen, oder was?" Phrasen und Fragen wie diese bestimmen meinen Alltag. Bin ich nicht normal...