🍁Etappe 1🍁

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Es war ein bewölkter Tag, hier und da nieselte es. Viele Tiere blieben so gut wie möglich in ihren Bauten, gingen nur hinaus um das nötigste zu erledigen.
Trotz allem herrschte eine selbst für so einen Tag ungewöhnliche Stille. Auch in dem kleinen Wäldchen um den Ältestenfels, obwohl dieser geschützt vor allen Wettern und gut verborgen vor den Augen aller Menschen.

"Was meinst du, sollen wir tun, Gabriel?" Die helle Füchsin senkte den Kopf, blickte ihren Gefährten aus ruhigen blassblauen Augen an. "Sie wird wohl kaum aufhören, nur weil wir es ihr verbieten. Du kennst sie am besten von uns allen."
"Wir werden sie wohl kaum aufhalten können. Was die Steinmagie angeht ist sie uns ebenbürtig, wenn nicht sogar überlegen.", antwortete ein dunkler Rotfuchs. Er schien derjenige zu sein, der auf auf den Namen Gabriel hörte.

Eine schwarze Füchsin erhob das Wort: "Sie ist ein Opal, richtig?" Der dunkle Fuchs nickte. "Sie hat aber Künstler jedes Steins bei sich. Wenn wir Pech haben auch bald einen Wiederkehrer. Noch scheint es aber so, dass sie keinen haben, oder keinen der in voller Kontrolle seiner Kräfte ist. Unsere Späher konnten ungesehen hinein und hinaus."

Gabriel hielt inne, blickte in die Büsche, die die kleine Senke in der sie saßen umrandete.

Flinke Pfoten liefen über den festen Waldboden. Es raschelte leise, dann trat ein Fuchs aus dem Gebüsch. Sein Fell glomm in der Abendsonne auf wie flüssiges Gestein. In einer anderen Situation, an einem anderen Ort wäre es schön gewesen, den jungen Fuchs zu sehen, doch die Sorge und sein verängstigtes Winseln sprachen für etwas anderes.
Die Köpfe der anderen Füchse drehten sich zu dem Neuankömmling.
"Leann.", begrüßte die weißen Füchsin ihn. Ihre Stimme war leise und doch zu klar, als dass sie es gewesen sein konnte, die das gesagt hatte. Fast, als hätten die Bäume mit ihr gesprochen. Ihr Fell glitzerte frostig, ließ den jungen Fuchs innehalten. Auch wenn er jetzt schon länger für die Ältesten Arbeitete, erstaunte ihn immer noch ihre Aura. Die Macht, die Weisheit und das Können, was von ihnen ausging.

"Gabriel", setzte er an, schnappte aber nochmal nach Luft. "Sie fängt an ihre Armeen zu rüsten. Sie klauen Junge, töten ihre Eltern. Bereits zwei Bauten weiter Östlich sind leer gefegt. Wir konnten nur noch die Leiche der Mutter borgen."
Die dunkelste Füchsin der sieben erhob sich. Sie schien fast zu verschmelzen mit den Schatten um sie herum. "Halina ist tot?", ihre Stimme klang erschüttert.
Leann wusste, dass sie ihre Freundin gewesen war. Betroffen senkte er die Schnauze und nickte. "Halina und Dusan. Es tut mir leid, Saraii."
Sie schüttelte den dichten Pelz und wandte sich ab.

"Danke, dass du uns das gesagt hast, Leann." Gabriel nickte ihm zu. "Wir werden darüber beratschlagen. Du kannst nun gehen."

The ForestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt