Kapitel 3

728 53 5
                                    

Kaito POV:

Es waren einige Tage vergangen, seit ich meinen letzten Diebstahl ausgeführt hatte. Er wollte mir noch immer nicht aus dem Kopf gehen.

Zwar hatte ich es geschafft, den Kommissar und seine Männer wieder einmal hinters Licht zu führen und den Edelstein mit Leichtigkeit an mich zu bringen, aber irgendetwas stimmte nicht.

Ich hatte auf dem Dach, von dem ich geflüchtet bin, das Gefühl gehabt, beobachtet zu werden. Dies hatte jedoch nicht an an unserem werten Oberschnüffler Detektiv gelegen, es war etwas anderes. Wenn es es die Organisation gewesen wäre, die meinen Vater auf dem Gewissen hatte, hätte ich sie bemerken müssen, so wie ich es immer getan hatte. So hoffte ich jedenfalls. Was war es also dann? 

Auch an dem Edelstein war mir etwas aufgefallen, als ich ihn im Mondlicht überprüft hatte. Es handelte sich hierbei zwar um keine Fälschung, aber dennoch wurde er in irgendeiner Weise bearbeitet. Aus diesem Grund hatte ich ihn noch nicht an die Polizei zurückgeschickt und würde ihn nun erst einmal genauer unter die Lupe nehmen.

Was war das nur für ein komisches Gefühl, das mich einfach nicht mehr loslassen wollte? Irgendetwas Schlechtes lag in der Luft, doch konnte ich dieses Gefühl noch nicht ganz fassen. Ich hoffte, dass mich diese Vorahnung trügte.

Zudem hatte mich heute Morgen unerwarteterweise jemand angerufen. Es war niemand geringeres als der ach so wunderbare Detektiv aus London, Saguru Hakuba. Er schien für eine gewisse Zeit wieder in Japan zu sein und hatte aus irgendeinem Grund darauf bestanden, dass ich ihn an einem bestimmten Ort begleitete.

Als ich genauer nachfragte, meinte er nur, dass es dort eine kleine Überraschung für mich gäbe. Ich hatte bei der Sache kein sonderlich gutes Gefühl. Warum hatte ich mich also dennoch überreden lassen und spazierte mit ihm nun Seite an Seite durch die Stadt?

„Wie lange dauert das denn noch?", wollte ich genervt wissen. Wir waren nun gut eine halbe Stunde unterwegs und ich hatte noch nichts gegessen. Mein Magen hing mir schon fast in den Kniekehlen.

Plötzlich blieb er stehen und deutete auf ein recht teuer aussehendes Café zu unserer Linken. „Wir sind gerade angekommen."

„Ein Café?", fragte ich verwundert, nachdem auch ich stehen geblieben war. „Was genau machen wir hier?"

„Das wirst du sehen, wenn wir hinein gegangen sind." Mit diesen Worten öffnete er die kunstvoll gefertigte Tür aus festem Eichenholz, die Zugang in das Geschäft geben sollte. „Nach dir, Kuroba."

Etwas misstrauisch trat ich in das Café, dabei kam mir eine Duftwolke aus frisch gekochtem Kaffee entgegen. Nur wenige Menschen waren an diesem fast schon protzig eingerichteten Ort zugegen, weswegen mir zwei Personen im hinteren Teil des Geschäfts direkt ins Auge sprangen. Als sie bemerkten, dass jemand eingetreten war, sahen sie in Richtung Tür. Mir lief ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter, als ich realisierte, um wen es sich da handelte.

Ich schluckte. Ich wusste, dass ich nicht hätte herkommen sollen. Ich wusste es. Und dennoch hatte ich nicht auf mein schlechtes Gefühl gehört uns stand nun hier, an einem Ort, wo sich drei der wohl bekanntesten Detektive aus ganz Japan versammelt hatten.

Als ich mich gerade wieder umdrehen wollte, um aus dieser Hölle zu entkommen, spürte ich Hakubas Hand auf meiner Schulter. „Der furchtlose KID will also fliehen?", fragte er mit wissendem Lächeln und sah mich mit Unschuldsmiene an.

Dieser verdammte Mistkerl! Schleppte mich wissentlich an einen Ort, wo zwei weitere Detektive nur darauf warteten, den vermeintlichen KID zu enttarnen.

Fast schon drohend verstärkte er den Druck seiner Hand und schob mich zu dem Tisch, an welchem die beiden anderen Detektive bereits auf uns warteten. Ich gab mein bestes, mein Pokerface nicht zu verlieren.

„Warum bringst du mich an einen solchen Ort", wollte ich im Flüsterton von ihm wissen, während er mich zu dem Tisch zerrte. „Ich habe dir doch schon tausend mal gesagt, dass ich nicht dieser KID bin!"

„Warte es einfach ab, dann wirst du es schon merken."

Und so näherten wir uns, Schritt für Schritt, meinem wahrscheinlichen Untergang.

Das Ende der SucheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt