Kapitel 6

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Kaito POV:

Ich atmete tief durch. Die drei Detektive hatten zwar Wind von der Organisation bekommen und hatten ebenfalls herausgefunden, dass meine Mutter eine Diebin war, aber das wahre Geheimnis hinter Kaito KIDs Existenz hatten sie noch nicht gelüftet. Und so sollte es auch bleiben.

Um sie nicht unnötig noch neugieriger zu machen, indem ich mich verplapperte, schwieg ich einfach. Sollten sie doch ihre Schlüsse ziehen. Nicht einmal sie würden es schaffen, alles miteinander in Verbindung zu setzen.

„Bist du also ein Dieb geworden, weil du in die Fußstapfen deiner Mutter treten wolltest?", fragte Shinichi neugierig nach, auch die anderen beiden sahen mich mit erwartungsvollen Blicken an.

„Ich habe nie gesagt, dass ich überhaupt KID bin. Wie sollte ich also in die Fußstapfen meiner Mutter treten?", versuchte ich mich möglichst unauffällig herauszureden. Natürlich hatte ich damit kaum Erfolg, aber es war immer noch besser, als alles preiszugeben.

„Wo wir gerade schon bei deinen Eltern sind", meldete sich der Detektiv des Westens nun zu Wort, „wo sind die eigentlich?"

„Nicht hier", meinte ich knapp und schnappte Shinichi das Familienbild wieder aus der Hand, um es an seinen üblichen Platz zu stellen.

„Was soll das denn heißen?", hakte Hattori pikiert nach. Doch ich schwieg einfach und versuchte, ihn zu ignorieren.

„Hakuba", wandte Shinichi sich an den blondhaarigen Detektiv, da er merkte, dass er aus mir nicht noch weitere Informationen herauslocken konnte. „Ich bin mir sicher, den Namen Toichi Kuroba schon einmal gehört zu haben. Du weißt doch sicherlich mehr darüber, nicht wahr?"

Natürlich hatte Shinichi diesen Namen bereits gehört, immerhin hatte mein Vater seiner Mutter die Kunst des Verkleidens beigebracht. Diese Geschichte schien er allerdings nicht mehr präsent zu haben.

Hakuba war also der einzige von ihnen, der von dem Schicksal meines Vaters wusste. Ich war erstaunt, dass er es ihnen bis jetzt noch nicht erzählt hatte. Langsam nickte er, scheinbar unsicher, ob er es ihnen vor meinen Augen tatsächlich erzählen sollte. Doch da kam ich ihm zuvor.

„Er ist tot", sagte ich, mein Herz zerbrach bei diesen Worten beinahe. Es war erträglicher, es aus meinem eigenen Mund zu hören, als aus einem anderen. Obwohl es nun acht Jahre her war, war ich nie ganz über seinen Tod hinweggekommen. „Er ist bei einem Zaubertrick ums Leben gekommen."

Schweigen. Damit schienen sie nicht gerechnet zu haben. Aber sei es drum, vielleicht bewegte dies sie ja dazu, endlich zu verschwinden.

„Das tut mir leid", meinte Shinichi und ich wusste, dass er diese Wort ernst meinte. Aber was brachte mir das? Kein Mitgefühl dieser Welt konnte meinen Vater wieder zurückbringen.

„Und was ist mit deiner Mutter?", beharrte Hattori auf diesem Thema. Obwohl er böse Blicke von Seiten der anderen Detektive aufgrund seines fehlenden Taktgefühls erhielt, war mir bewusst, dass auch sie die Antwort dieser Frage gerne wissen wollten.

„Die ist irgendwo in Las Vegas und putzmunter", meinte ich etwas herablassender als beabsichtigt. Sie hatte sich nun schon gut 3 Monate nicht mehr hier blicken lassen und meldete sich nur via Videoanruf.

„Und ich dachte, sie wäre deine Komplizin", gab Hattori etwas missmutig von sich. Scheinbar hatte er gehofft, noch mehr herausfinden zu können. Nun, da musste ich ihn leider enttäuschen; mein Komplize war jemand komplett anderes.

„Wenn ihr nur hier seid, um mich über meine Familie auszufragen, könnt ihr gleich wieder gehen, da gibt's nicht viel zu sagen", gab ich noch immer genervt von mir. Während meiner Diebeszüge schätzte ich es zwar, einen Detektiv als Gegenspieler dabei zu haben, doch hatten sie in meinem Leben außerhalb des Phantomdiebes in dieser Hinsicht nichts verloren.

Das Ende der SucheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt