Kapitel 7

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Shinichi POV:

Es war in der Tat ein eigenartiges Gefühl, bei der Planung eines Diebstahles zu helfen. Normalerweise war ich es, der eben diesen verhindern wollte.

Doch wie aberwitzig es auch klang, am Morgen des nächsten Tages stand ich nun zusammen mit den zwei anderen Detektiven und demjenigen, den man unter den unfassbaren Magier unter dem Mondschein kannte, in einer Billard Bar, an welche ich mich von einem früheren Mordfall vage erinnern konnte. Wer hätte gedacht, dass KIDs Komplize der Eigentümer dieser Bar war? Und noch dazu war dieser ein etwas älterer Mann. Ob er wohl auch schon Kurobas Vater assistiert hatte? Heijis Vermutung, dass die Mutter des Diebes die Assistentin war, wurde somit zunichte gemacht.

Noch immer konnte ich nicht ganz fassen, dass wir tatsächlich die Wahrheit hinter der Existenz des Phantomdiebes gelüftet hatten.

Heiji und ich hatten zwar bereits die Vermutung gehabt, dass der jetzige KID das Kind eines Vorgängers und der Phantom Lady ist, aber ich hätte nicht erwartet, dass seine Vergangenheit derart... wie sollte ich sagen... traurig war. Als Hakuba die einzelnen Puzzelteile zusammengesetzt hatte, hatte mich das wirklich getroffen. Dass ausgerechnet derjenige, der immer so gelassen und unverletzlich wirkte, eine solche Tragödie miterlebt hatte. Ein solches Schicksal wünschte ich niemandem.

Und dennoch schaffte Kuroba es, nach vorne zu blicken und sogar Gefallen an dem zu finden, was seinem Vater einst das Leben kostete. Es war wirklich bewundernswert.

„Haben diese Typen noch etwas Genaueres gesagt, wie sie bei meinem nächsten Diebstahl agieren wollen?", fragte der Dieb in erstem Ton an mich gewandt.

Ich überlegte. „Sie meinten nur, dass sie dafür sorgen würden, dass es dein letzter Diebstahl wird. 'Dafür werde ich persönlich sorgen' hatte einer der Männer gesagt, aber sein Gesicht konnte ich leider nicht erkennen... wobei, eine Sache erwähnten sie noch."

Auch die beiden anderen sahen mich nun erwartungsvoll an, da ich ihnen bisher auch noch nichts davon erzählt hatte. Um ehrlich zu sein, hatte ich es bis zu diesem Zeitpunkt verdrängt. Ob es daran lag, dass ich so erpicht darauf gewesen war, KIDs wahre Identität zu enttarnen? Ich wusste zwar nicht, ob es irgendeine Bedeutung hatte, aber vielleicht wusste Kuroba ja mehr darüber. „Sie erzählten etwas davon, dass 'Pandora' ihnen gehören wird."

Bei diesen Worten zuckte Kuroba leicht zusammen. Auch sein Gehilfe im Hintergrund, den er uns als Jii vorgestellt hatte, wirkte sichtlich besorgt. Was hatte das zu bedeuten?

„Pandora?", wiederholte Kuroba vorsichtig meine Worte. Ich nickte bestätigend. Ich war nicht der Meinung, dass ich mich verhört hatte.

„Vielleicht handelt es sich dabei ja um eine Art Code Wort", meinte Hakuba daraufhin mit nachdenklicher Miene.

„Könnte sein", mischte sich auch der Detektiv aus Osaka ein. „Vielleicht war es ja auch eine Anspielung auf die Büchse der Pandora. So könnten wir vielleicht herausfinden, wie genau sie planen, KID das Leben zu nehmen."

Das wäre in der Tat möglich. Die Büchse der Pandora war dafür bekannt, dass sie Krankheit und Übel in die Welt entließ, aber auch die Hoffnung. Es konnte durchaus sein, dass uns dies Hinweise auf ihre Vorgehensweise geben könnte.

„Nein, das ist es nicht", meinte der Dieb mit klarer Stimme und machte unsere Überlegungen damit zunichte. Alle Blicke ruhten nun voller Spannung auf ihm. „Pandora ist kein Code, es ist ein Name. Der Name eines bestimmten Juwels."

Eines Juwels also? Etwa das, nach dem er die ganze Zeit suchte?

„Und dieses Juwel ist das, nach dem du die ganze Zeit Ausschau hälst?", sprach Hakuba meine Gedanken mit einer gewissen Neugier aus.

Das Ende der SucheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt