Kapitel 2

775 47 12
                                    

Shinichi POV:

„Und du bist dir sicher, dass diese zwielichtigen Typen KID meinten?", fragte Heiji am anderen Ende des Hörers.

„Kein Zweifel", gab ich zur Antwort. Warum sonst hätten sie uns belauschen und nach dem Diebstahl diese Andeutung machen sollen? „Wir müssen ihn warnen. Diese Typen schienen nicht zu spaßen."

Auch Heiji hatte schnell begriffen, dass wir diesen Anschlag auf KIDs Leben verhindern mussten. KID war zwar ein Dieb, den es unter allen Umständen hinter Gitter zu bringen galt, doch ein Mord hatte da eine ganz andere Gewichtigkeit.

„Okay, Kudo. Ich sehe mal, was ich hingebogen bekomme, damit ich zu dir stoßen kann."

„In Ordnung. Vielen Dank, Hattori."

Zwei Tage später kam Heiji dann auch. Ich hatte bereits ein paar Nachforschungen angestellt, was diese Gestalten angeht. So fand ich heraus, dass es nicht das erste Mal war, dass sie bei einem von KIDs Diebstählen zu sehen gewesen waren.

KID war zwar nicht dumm, aber ich setzte nicht darauf, dass er sie bemerkt hatte. Außerdem klang diese Drohung an dem Abend ernst und ich konnte nicht zulassen, dass jemand zu Schaden kommt, nur weil ich nicht rechtzeitig reagiert hatte.

Und um diese Tat zu verhindern, überlegten Heiji und ich zunächst, wie wir den Dieb am besten warnen konnten. Sein erster Einfall war, eine Art Schreiben in die Zeitung zu setzen, doch ich hielt dies für zu auffällig. Wenn diese Kerle wirklich nach KIDs Leben trachteten, würden auch sie dadurch gewarnt werden, dass man ihnen auf die Schliche gekommen war.

Auch bis zu seinem nächsten Diebstahl zu warten war etwas zu riskant, da wir nicht wussten, wie und wann sie zuschlagen würden.

„Und wenn wir ihn einfach persönlich warnen?", meinte Heiji und sah dabei nachdenklich zu Boden. „So würden diese Typen nichts davon mitkriegen und KID kann sich darauf vorbereiten."

Den Meisterdieb persönlich warnen? Ich lächelte. Das wäre in der Tat die beste Möglichkeit, ihn unauffällig in Kenntnis zu setzen. Aber wie benachrichtigte man jemanden, dessen wahre Identität man nicht kannte? Der einzige Weg war wohl, das Geheimnis seiner Identität zu lüften.

Also machten wir uns an die Arbeit und suchten nach allen Informationen, die möglicherweise auf die Person hinter Kaito KID hinweisen könnten. Obwohl wir auch die Polizei nach Informationen fragten, erwies sich dies als deutlich schwieriger als erwartet. Der Fall KID schien von Nakamori behütet zu werden wie ein echter Schatz. Nur weil Heiji ein paar seiner Kontakte in Osaka spielen ließ, bekamen wir dann doch ein paar Informationen zusammen. Zu meinem Bedauern kamen wir dennoch nicht zu einer wirklichen Lösung.

Alles, was wir durch diese Suche fanden, war, dass er männlich, wahrscheinlich 1,75 Meter groß und theoretisch über 30 sein musste. Zudem konnte er wohl aus irgendeinem Grund nicht Schlittschuh fahren, woher die Polizei dies wusste, war mir jedoch ein Rätsel. Allerdings könnten all diese Informationen genauso gut falsch sein, wer wusste schon, ob KID diese Figur nicht nur für seine Diebstähle erschaffen hatte.

„Hier kommen wir nicht wirklich weiter", meinte Heiji seufzend und ließ sich mit dem Rücken auf die Couch fallen. „Vor achtzehn Jahren hat KID das erste Mal gestohlen, bis er vor acht Jahren verschwand. Dann tauchte er plötzlich wieder auf, als sei nichts gewesen. Das ergibt doch alles keinen Sinn!"

Ich überlegte einen Moment. Das machte in der Tat keinen Sinn. Vor allem, da ich nicht das Gefühl hatte, dass der KID, dem ich schon so oft gegenüberstand, älter als 20 war. Aber durch die richtige Maske und Schauspielerei war natürlich auch dies möglich.

Mein sechster Sinn als Detektiv sagte mir jedoch, dass der Dieb tatsächlich womöglich noch ein Teenager war. Aber wie ließ sich die Geschichte dann erklären?

Das Ende der SucheWo Geschichten leben. Entdecke jetzt