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n°66

Jungkook

Frierend zog ich meine Jacke enger an mich und sah tadelnd zu meinem besten Freund, welcher entspannt neben mir ging und mir zugrinste.

"Wer kam überhaupt auf die bescheuerte Idee, mitten im Winter bei miNUSGRADEN SPAZIEREN ZU GEHEN"

Amüsiert kicherte Jimin und zuckte dann mit den Schultern, was mich bloß Seufzen ließ.

"Ich will nich mehr..."
"Hör auf zu nölen! Dir tut die frische Luft und die Bewegung auch mal gut."
"Hast du mich gerade fett genannt?!"
"Ja. Und jetzt Fresse und VERSUCH das wenigstens ein wenig zu genießen."

Eingeschnappt drehte ich meinen Kopf weg und atmete tief durch.

Tatsächlich versuchte ich dann doch, den Spaziergang zu genießen und nach kurzer Zeit betrachtete ich die wunderschöne Natur.

Es war seit mehreren Wochen schon so kalt und es hatte bereits gefrostet, denn die Bäume waren alle eingefroren und sagen karg und still aus und trotzdem unglaublich beeindruckend.

Der Kies unter unseren Füßen raschelte bei jedem Schritt und das entspannte mich tatsächlich ein wenig.

"Wir sind da.", hörte ich Jimin auf einmal neben mir und blieb stehen. Ich hielt ebenfalls an und sah mich dann um.

Wir standen mitten auf dem Weg.

Alles sah aus, wie die ganze Zeit schon, bis mein Blick auf einen See fiel. Dieser lag etwas entfernt, aber man konnte ihn durch die Büsche erkennen.

Ein breites Grinsen lag auf den Lippen des Dunkelhaarigens, welcher sich mein Handgelenk schnappte und dann so hinter sich her durch die Büsche zog. Nun doch ziemlich aufgeregt quetschte ich mich hinter ihm durch die Zweige und Blätter und kniff die Augen zusammen, Jimin vollkommen vertrauend.

Erst als mein bester Freund zum Stehen kam, öffnete auch ich blinzelnd meine Augen und weitete augenblicklich meinen Mund, als ich den funkelnden See direkt vor uns sah. Völlig begeistert betrachtete ich das klare Wasser, auf welchem man die Reflexion der Sonne entdeckte, bis ich von etwas weiter weg ein Geräusch hörte und mein Kopf automatisch zu der vermuteten Stelle riss.

Nur wenige Meter von uns entfernt, ebenfalls am Ufer des Sees, standen Yoongi und Taehyung, welcher mit riesigen Augen zu uns starrte.

Ich hatte das Gefühl, mein Herz zog sich gerade in meiner Brust zusammen.

Als würde er einfach darauf herumtrampeln, auch wenn er garnichts tat, außer dort zu stehen und meinen Blick zu erwidern.

Mein Kopf schnellte von den Beiden zu Jimin, immer wieder hin und zurück, während sich mein Körper wie gelähmt anfühlte.

Es tat verdammt weh, Taehyung wieder zu sehen.

Schließlich blieb mein Blick auf meinem besten Freund haften, welcher mich mit seinen sanften und liebevollen Augen betrachtete und nun ein Schritt auf mich zukam, um eine Hand vorsichtig auf meine Schulter zu legen.

Meine Gedanken umkreisten sich, ich konnte kein Wort hervorbringen.

Auch wenn ich so viel sagen und vor allem fragen wollte.

"Ihr müsst reden, Kookie...", meinte Jimin ganz leise und mit soviel Mitgefühl in der Stimme, dass ich ihm einfach nicht böse sein konnte.

Aber trotzdemー

"D-du wusstest, dass die beiden hier s-sind..?", meine Stimme war nicht mehr als ein Hauchen, doch das langsame Nicken meines Gegenübers verriet mir, dass er alles verstanden hatte.