2. Kapitel

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Das hat er nicht!“ Cedric sieht mich schockiert an und ich bemerke, dass er die Hände bereits zu Fäusten geballt hat. Ich habe ihm gerade brühwarm von der Geschichte mit Cormac erzählt und Cedric findet das gar nicht so lustig.
„Doch! Kannst du dir das vorstellen? Was glaubt der denn, wie bescheuert ich bin? Ich hätte wirklich einfach auf euch alle hören sollen, dann würde meine Hand jetzt nicht von der saftigen Ohrfeige brennen, die ich ihm verpasst habe.“ Wütend starre ich meine knallrote Handfläche an.
Cedric springt auf. „Der kann was erleben!“
„Bleib sitzen.“, lache ich, greife nach seiner Hand und ziehe ihn wieder neben mich. „An dem musst du dir nicht die Hände schmutzig machen.“
„Er hat dich verletzt und belogen, Stacie!“, sagt er jetzt wütend und ich muss lächeln.
„Ja, hat er. Na und? Siehst du mich weinen? Nur eine einzige Träne?“
„Natürlich nicht.“, schnaubt er und muss dann grinsen. „Das ist auch gut so, sonst würde ich ihm mehr brechen, als er wegstecken kann.“
Cedric ist seit ich denken kann mein bester Freund. Er ist ein wenig älter als ich und wir haben uns kennengelernt, weil unsere Eltern im selben Büro arbeiten. Bei einer Feierlichkeit waren auch die Kinder der Angestellten dabei und damals hat er für mich einige Glühwürmchen gefangen, weil ich zu langsam und schusselig dafür war. Seitdem mussten unsere Eltern sich außerberuflich treffen, ob sie wollten oder nicht, denn Cedric und ich waren seitdem unzertrennlich. Das sind wir heute noch.
Ich lehne mich an ihn und genieße die Sonne auf meinem Gesicht. „Dann eben nicht. Er wird sich noch fürchterlich über sich selbst ärgern.“
„Spätestens, wenn ihm auffällt, dass er eine klasse Frau hat gehen lassen.“, murmelt Cedric daraufhin und legt einen Arm um mich, um mich an sich zu drücken.
„Danke.“, kichere ich. „Du bist der Beste.“
„Klar.“, lacht er. „Wenn nicht ich, wer dann?“
„Auf, ich hab Hunger.“, kommandiere ich und stehe auf, um mit ihm in die Große Halle zu gehen. Auf dem Weg legt er seinen Arm wieder um meine Schultern und ich schlinge meinen Arm um seine Taille.
Wir sind schon fast da, da höre ich jemanden rufen: „Ach, mir wirfst du vor, dass ich mich an andere heran schmeiße und dann machst du mit mir Schluss, um zu Diggory zu kriechen?“
„Cormac, wenn du nicht gleich erwachsen wirst, verwandle ich dich in einen Knallrümpfigen Kröter.“, stöhne ich genervt. Er weiß genau, dass Cedric und ich nur Freunde sind, aber er hat es während unserer so genannten Beziehung schon genossen, sich aufzuspielen, sobald Cedric mich auch nur zur Begrüßung umarmt hat. Oder irgendjemand anders.
„Du bist nicht besser als ich!“, flucht Cormac schließlich.
„Doch, ich habe Freunde, was hast du? Deine Blondine ist nicht bei dir, was ist denn da passiert?“, lache ich fröhlich und ziehe Cedric weiter, denn er ist schon wieder kurz davor, seine Fäuste in McLaggens Gesicht zu parken. „Oh, und ich bin im Quidditch-Team. Wie sieht's bei dir aus?“ Diesen Kommentar musste ich ihm jetzt noch reindrücken. Ced lacht neben mir und drückt mich an sich. „Du kleines Biest.“
Cormac flucht noch ein wenig hinter uns her, aber ich habe ein dickes Grinsen im Gesicht. Seine Reaktion zeigt mir ganz deutlich, dass ich sein ohnehin viel zu riesiges Ego ganz ordentlich angekratzt habe.

Krum/ AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt