7. Kapitel

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Beim Essen an diesem Abend herrscht ziemlich bedrückte Stimmung. Harry weiß nicht, wie er beweisen soll, dass er seinen Namen nicht in den Kelch geworfen hat, Hermine regt sich über diese Sache auf und sucht fieberhaft nach einer Lösung, Ron glaubt Harry nicht und ich kann gar nichts glauben. Viktor und Cedric im Turnier. Da kann ich auch direkt nachts im Verbotenen Wald zelten, das wäre mir noch lieber!
Dementsprechend habe ich auch überhaupt keinen Hunger. „Entschuldigt mich.“, murmle ich abwesend, wickle Viktors Mantel um mich und verlasse die Große Halle. Ich brauche frische Luft, damit mein Gehirn nicht überhitzt.
„Stacie!“, ruft plötzlich Ced hinter mir. „Wo willst du denn hin?“
„Raus.“, murmle ich und kämpfe gegen die Tränen. Ich gönne ihm und auch Viktor die Ehre, an diesem dämlichen Turnier teilnehmen zu dürfen und die eigene Schule zu repräsentieren, aber Dumbledore und auch Crouch hat gesagt, dass es gefährlich ist. Schwer und gefährlich.
Er holt mich ein und greift nach meiner Hand. „Warte doch mal.“, sagt er und zwingt mich, ihn anzusehen. Und er sieht diese dämlichen Tränen und sein Gesichtsausdruck wird weich.
„Du heulst wegen so was?“
„Halt die Klappe!“, fahre ich ihn an und verpasse ihm einen Schlag gegen die Brust. Und noch einen und noch einen, denn irgendwie muss ich das alles rauslassen.
Ced packt irgendwann meine Handgelenke und hält sie fest, dann zieht er mich fest an sich. „Jetzt reg dich mal wieder ab, Kleine.“
„Was ist denn, wenn dir was passiert?“, frage ich jetzt leise und kralle mich in seinem Shirt fest.
„Mir passiert nichts.“, sagt er zum tausendsten Mal. „Außerdem kannst du dir auch gerne mal Sorgen um deinen Viktor machen, das entlastet mich ein wenig.“
„Du blöder Idiot!“, fluche ich und schlage ihn wieder, doch er lacht und drückt mir einen Kuss auf den Scheitel.
„In Anbetracht dieses pelzigen Ungetüms nehme ich an, dass euer Date gut war.“, lacht er.
„War gut.“, stimme ich zu. „Lenk nicht ab.“
„Ich lenke nicht ab, ich erkundige mich aufrichtigen Herzens nach meiner besten Freundin.“, antwortet er verschmitzt.
„Ich hasse dich.“, stöhne ich und drücke ihn ein wenig fester an mich. „Vor allem, weil du jetzt ein Trimagischer Champ bist.“
„In Wahrheit liebst du mich und daher, ich dich auch, und ich freue mich sehr über deine euphorische Unterstützung.“, lacht er und tätschelt meinen Kopf, wie er es so oft tut.
„Versprich mir bloß, dass du auf dich aufpasst! Wenn du merkst, dass etwas Hässliches passieren könnte, dann verschwindest du oder gibst auf oder tust irgendetwas, was dich rettet. Haben wir uns verstanden?“, herrsche ich ihn jetzt an und sehe ihm fest in die Augen.
„Ja, Mama.“, antwortet er amüsiert.
Ich löse mich vollends von ihm und deute auf den Mantel. „Den hier gebe ich jetzt dem anderen Champ lieber zurück.“
Wir verabschieden uns voneinander, Ced geht in seinen Gemeinschaftsraum und ich will gerade haarscharf um die Kurve in die Große Halle abbiegen, da laufe ich schnurstracks gegen Viktor.
„Hey.“, sage ich lächelnd. „Ich hab dich gesucht.“
„Hast du? Warum bist du dann rausgelaufen, ich war doch hier.“, erwidert er und grinst unverschämt süß.
„Das... war was anderes.“, murmle ich und lächle dann wieder. „Hier hast du deinen Mantel zurück.“
„Ist dir wieder warm?“, erkundigt Viktor sich und lächelt auf diese Art, die mir die Knie weich werden lässt.
„Definitiv, danke.“, antworte ich brav und versuche meinen rasenden Puls unter Kontrolle zu bringen.
„Ich hoffe, du feuerst mich beim Turnier an.“, sagt er jetzt leise und kommt einen Schritt auf mich zu.
„Unter anderem.“, antworte ich lächelnd. „Ced und Harry muss ich auch anfeuern.“
„Die Konkurrenz also?“, sagt er mit hochgezogenen Augenbrauen, aber ich weiß, dass er eigentlich scherzt.
„Meine Freunde.“, korrigiere ich ihn dennoch und er nickt lächelnd. „Ich weiß.“
Dann wird sein Gesicht ernster. „Aber dieser.. Cedric. Ist er dein Freund?“
„Mein bester Freund.“, erkläre ich stolz. „Wieso?“
„Also seid ihr nur befreundet?“, fragt er noch einmal genauer nach und ich nicke.
„Ihr seht sehr vertraut aus“, murmelt er jetzt. „Und viele Leute haben über euch gesprochen.“
„Ja, seit Jahren!“, lache ich daraufhin. „Das ist nichts Neues. Wir sind eben schon seit unserer Kindheit die besten Freunde.“
„Mehr nicht?“ – „Mehr nicht.“
Viktor sieht richtig erleichtert aus, als er lächelt. „Ich hoffe, dass wir uns bald sehen? Morgen vielleicht?“
Ich lächle ihn begeistert an. „Gern! Wo treffen wir uns?“
„Morgen Nachmittag, hier?“
Ich nicke. „Unbedingt, ja. Dann.. gute Nacht, Viktor.“
Wie immer verbeugt er sich vor mir und küsst meine Hand. „Schlaf gut.“
Wie könnte ich nach dieser Begegnung nicht gut schlafen?

Krum/ AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt