4. Kapitel

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Nach dem Festessen schleppen wir uns die Treppen hinauf und Cedric verabschiedet sich im Korridor von mir, als sich unsere Wege zwangsläufig trennen. Er zieht mich fest in seine Arme und so stehen wir eine Weile da. Ich habe im Übrigen aufgehört zu zählen, wie oft es schon ein Gerücht über Ced und mich gab, einfach, weil wir so eine enge Beziehung zueinander haben und uns so oft und so lange umarmen.
Schließlich drückt er mir einen Kuss auf die Stirn. „Wenn Cormac dich belästigen sollte, weißt du ja, wer sich darum kümmert. Schlaf gut, Kleine.“
„Klar.“, erwidere ich lächelnd und sehe ihm nach. Aus dem Augenwinkel sehe ich Viktor Krum, wie er zu mir hinüber sieht. Er schaut ja wirklich unglaublich grimmig, aber trotzdem - oder vielleicht gerade deswegen - gefällt er mir. Er ist unglaublich maskulin und jetzt, wo er diesen unsäglichen Pelzmantel abgelegt hat, bestätigt sich meine Feststellung von eben. Er hat also tatsächlich extrem breite Schultern und unter seinem engen Shirt zeichnen sich so einige Muskeln ab. Mir wird urplötzlich ganz schön warm und ich schnappe nach Luft, dann ergreife ich die Flucht. Er ist zu schön, um wahr zu sein.
Eilig laufe ich die Treppen hoch und hole Hermine, Ron und Harry ein. „So lange habt ihr euch verabschiedet?“, fragt Ron genervt. Irgendetwas hat er gegen Cedric, glaube ich. Vielleicht bewundert er ihn auch heimlich still und leise. Ich habe keine Ahnung und es ist mir auch egal, denn er muss sich ja nicht von ihm umarmen lassen.
„Ehm“, sage ich bedröppelt. „So ähnlich.“
„Ist da was dran, mit dir und Diggory?“, hakt er jetzt nach und tada, da sind wir wieder! Die Hogwarts-Gerüchteküche ist ziemlich verlässlich.
„Nein“, stöhne ich daher.
„Ich wollte schon sagen.“, murmelt Ron.
„Davon abgesehen ist Stacie mit Cormac zusammen, schon vergessen?“, bemerkt Harry tadelnd.
Ich lache. „Nein, ist Stacie nicht.“
Hermine sieht mich mit großen Augen an. „Nicht?“
„Seit heute Nachmittag nicht mehr, als ich ihn mit diesem Blondchen im Hof erwischt habe“, sage ich locker, doch Hermine ist bestürzt und greift nach meiner Hand.
„Wenn ich dir helfen kann, musst du es nur sagen… wenn du jemanden zum Reden brauchst und so.“, versichert sie mir sofort ernst und ich muss lächeln.
„Hermine, das ist fürchterlich lieb von dir, aber mir geht's gut!“, erkläre ich ihr und angesichts ihres ungläubigen Gesichtsausdrucks schiebe ich nach: „Ich werde einen Teufel tun und diesem Mistkerl nachtrauern. Er hat mich gar nicht verdient.“
„Ganz genau!“, stimmt Harry mir jetzt zu und ich finde seine Unterstützung fürchterlich süß. Ich würde es ihm ja wünschen, dass ihm eines Tages auffällt, wie Ginny ihn ansieht. Wie nervös sie in seiner Gegenwart immer wird. Es hat sie wirklich schwer erwischt und die beiden wären ein unglaublich tolles Paar.
„Also, können wir wohl das Thema wechseln?“, frage ich forsch und trete damit eine Predigt von Hermine los. Sie hat zuvor gefragt, ob wir die Hausaufgaben für Zaubertränke schon gemacht haben und wir haben nicht. Jetzt wird sie sich für die nächsten zehn Minuten darüber auslassen, wie wichtig Hausaufgaben sind und dass Snape uns töten wird, wenn wir das nicht noch nachholen. Und ich weiß ganz genau, dass drei von uns heute Nacht noch im Bett liegen werden und irgendetwas aufs Pergament kritzeln. Ich werde das jedenfalls tun.
Und so kommt es auch. Ich lande im Bett und bleibe noch über eine halbe Stunde wach, in der ich den totalen Unsinn aufschreibe, weil ich tatsächlich keine Ahnung von der Materie habe.
Schließlich schlafe ich erschöpft mit dem Gesicht auf dem Pergament ein.

Krum/ AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt