15. Kapitel

627 19 1
                                    

Am nächsten Morgen ist es Hermine, die mich beruhigen muss. Angelina Johnson hat mir mit einem unsicheren Blick die neue Ausgabe der Hexenwoche überreicht. „Ich dachte, du willst es lesen, bevor dich wieder jemand blöd anmacht.“
Wieder einmal ziere ich die Titelseite. Diesmal in dreifacher Ausführung. Ein Bild mit Viktor, auf dem wir eng tanzen, eines mit Cedric, auf dem wir wie immer ziemlich vertraut aussehen und schließlich eins mit George, als wir gerade die Treppe herunter kommen, sein Arm um meine Schultern und mein Arm um seine Taille geschlungen. Schlagzeile: „Der Dritte im Bunde.“
Ich atme wütend durch und beginne zu lesen. Diesmal weiß ich auch so, dass dieser Artikel von Rita Kimmkorn ist. Sie kann es einfach nicht lassen!
„Die junge Stacie Vine, über die wir bereits berichteten, hat sich am Abend des Weihnachtsballes in Hogwarts mit einem weiteren Lover sehen lassen. Quellen zufolge handelt es sich hierbei um George Weasley (siehe Bild), einen der älteren Brüder eines Freundes von Stacie. Dennoch wurde die junge Hexe ebenfalls wieder mit Cedric Diggory und Viktor Krum, mit welchem sie angeblich mittlerweile einige Schritte weiter sein soll, gesichtet. Weiterhin wurde Viktor Krum mit Hermine Granger, einer Freundin von Miss Vine, gesehen. Krum hat wohl mittlerweile verstanden, dass die junge Gryffindor ein hässliches Spiel mit ihm spielt und hat sich anderweitig orientiert. Die beiden wurden nur vor dem Ball noch einmal zusammen gesehen, haben später allerdings nicht einmal miteinander getanzt. Ob Vines Plan nun doch nicht aufgeht? Quellen zufolge hat Harry Potter sie eiskalt abblitzen lassen, da er über ihre Kaltblütigkeit Bescheid weiß. Vines Ex-Freund bestätigt: 'Stacie ist unloyal. Sie hat mich für gleich drei andere Kerle einfach abserviert, nachdem ich ihr die Welt zu Füßen gelegt habe.' Die eiskalte Herzensbrecherin scheint sich dennoch keine Sorgen zu machen, sieht man sie doch immer sehr unbekümmert.“
Ich stoße einige ziemlich vulgäre Flüche über dieses Biest aus und explodiere vor Wut. Ich drücke Angelina mit einem herausgepressten „Danke“ die Zeitung in die Hand und stürze nach draußen, ignoriere Hermines Rufen, laufe in die Große Halle und finde, wen ich gesucht habe.
„McLaggen, du miese kleine Ratte!“, rufe ich, als ich auf ihn zu rausche und er sieht mich schockiert an.
„Ich kann das erklären!“, sagt er eilig und hebt die Hände, aber ich bin drauf und dran ihn zu töten und das weiß er, deswegen hat er plötzlich Angst vor mir.
„Erklär das wem anders!“, fahre ich ihn an. „Du legst es wirklich drauf an, dass ich dir den Hals umdrehe! Was fällt dir ein, so eine gequirlte Drachenkacke zu erzählen?“
„Ich hab das so nicht gesagt!“, quiekt er und ich weiß, dass er lügt. Diese Rita Kimmkorn mag ein Miststück sein, aber ich bin mir sicher, dass Cormac es genau so zu ihr gesagt hat, weil er es nicht erträgt, dass ich auch ohne ihn glücklich bin.
„Erzähl deine Lügen jemandem, der sie hören will!“, keife ich. „Das ist Rufmord und das weißt du!“
„Was ist denn hier los?“ Viktor tritt hinter mich und legt mir einen Arm um die Schulter.
Ich rattere kochend vor Wut herunter, was in diesem gottverdammten Artikel stand und vor allem, dass Cormac seine Finger im Spiel hat. Ich will gerade schon wieder loskreischen, als Viktor die Stimme hebt. „Du wirst dafür sorgen, dass einige Artikel erscheinen, in denen du deine Aussage zurück nimmst. Es ist mir egal, wie du das machst, aber du wirst es tun und du wirst ganz besonders betonen, dass Stacie ein liebevoller, ehrlicher und selbstloser Mensch ist. Ansonsten kannst du was erleben, Cormac. Hast du mich verstanden oder hast du noch Fragen?“
Cormac schüttelt stumm den Kopf und Viktor zieht mich von ihm weg, denn ich will ihn am liebsten immer noch töten.
„Beruhig dich.“, murmelt er jetzt und drückt mich an sich, aber ich kann einfach nicht.
„Ich hab die Schnauze so voll! Das ist Rufmord! Was soll denn die halbe Welt jetzt von mir denken? Die glauben doch sowieso alle, dass ich dich nur mag, weil du berühmt bist! Und diese blöde Kimmkorn sorgt dafür, dass ich dastehe wie die letzte Schlampe!“
„Und wir wissen, dass es nicht so ist.“ Ruhig sieht er mich an und streicht über meine Wange.
„Und wenn sie irgendwann etwas schreibt, was.. was.. du vielleicht glaubst?“, frage ich leise und kann ihm dabei nicht einmal in die Augen sehen. Es würde mich zerreißen, wenn so etwas passieren würde.
„Ich glaube dieser Frau nicht.“, sagt er jetzt forsch. „Ich kenne sie und ich kenne dich. Es wird alles wieder gut werden. Wir kriegen das hin... zusammen.“
Ich sehe auf, weil er mich dazu zwingt und ich muss lächeln, weil er so unglaublich süß ist. „Okay.“
„Und jetzt mach dir keine Sorgen mehr und tu McLaggen nichts, das ist nicht dein Niveau.“

Krum/ AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt