1. Kapitel

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Mein Herz rutscht mir in die Hose. Ich will meinen Augen nicht trauen, aber das hier ist leider viel zu echt.
Da steht Cormac, mein frischgebackener Ex-Freund. Jedenfalls beschließe ich das in genau diesem Moment. Er hat allen Ernstes den Nerv, mitten im Hof mit einer anderen zu knutschen.
„McLaggen, du bist so ein gottverdammter Idiot!“, knurre ich bloß und ich sehe, wie er sich von der Blondine löst, der er gerade eben noch die Zunge in den Hals geschoben hat.
„Stacie, was machst du denn hier?“ Die Rädchen in seinem Kopf scheinen zu rattern, denn er wird versuchen, sich auch aus dieser Affäre zu ziehen. Wie beim letzten Mal. Einmal habe ich ihm verziehen, denn da hat er auch etwas mit einer anderen gehabt. Damals dachte ich, dass es ein einmaliger Ausrutscher war und habe weiterhin die bösen Stimmen im Schloss ignoriert, die mich daran erinnerten, dass man es mir ja vorher schon gesagt hatte.
„Schluss mit dir!“, antworte ich giftig. „Scher dich zum Teufel, Cormac!“
„Schatz, bleib doch stehen! Ich kann dir das erklären!“
Ich drehe mich herum und atme tief durch. „Kannst du das, Liebling?“
Er kommt auf mich zu und ich bemerke, dass das blonde Mädchen, welches wohl jünger ist als wir, die ganze Szene eher unzufrieden beobachtet.
Cormac säuselt mir die Ohren voll. Entschuldigungen und Ausreden, er kann lügen, ohne auch nur ansatzweise rot zu werden, dieser Mistkerl. Schließlich legt er eine Hand auf meine Schulter und will mich küssen, in Gegenwart seiner neuen Flamme.
Ich lächle ihn an und verpasse ihm dann eine schallende Ohrfeige. „Das, mein Guter, machst du nie wieder. Nicht mit mir. Das war's. Steck dir deine Ausreden sonst wohin.“
Er starrt mich ungläubig an, denn er hat wohl tatsächlich erwartet, dass ich ihm wieder verzeihe und mich von ihm einlullen lasse.
Als ich mich zum Gehen wende, sehe ich das blonde Ding an und sage ernst: „Und für dich wäre es auch besser, wenn du dich von ihm fernhältst. Du bist für ihn zwar natürlich das schönste Mädchen von ganz Hogwarts, deine Augen strahlen sicher heller als die Sterne und wenn ihr nicht zusammen seid, fühlt Cormac sich, als wäre er von Dementoren umgeben, aber glaub mal nur, dass er das nicht nur zu uns beiden gesagt hat. Wenn du schlau bist, nimmst du die Beine in die Hand.“
Mit stolz erhobenem Haupt schreite ich davon und höre, wie Cormac auf dieses Mädchen einredet, dass sie jetzt nicht gehen soll, dass ich nur eine durchgeknallte Tussi bin und das alles gar nichts zu sagen hat. Ich lächle bloß ironisch. Dieser Kerl kann mir so was von gestohlen bleiben.

Krum/ AbgeschlossenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt