Before We Were Us ○ Jasper Hale 2 (German Translation)

Kapitel 14

Ich sitze in Rosalies Auto neben Jasper, während sie durch die Strassen rast. Unsere Knie berühren sich, aber niemand sagt etwas. Ich konnte mich auf nichts wirklich konzentrieren, da meine Gedanken völlig durcheinander waren, also merkte ich auch nicht, dass wir bereits in ihrer Garage waren und Jaspers Geschwister uns alleine liessen. 

"Ich habe dich hierher gebracht, weil ich dir etwas sagen muss." Sagt Jasper und zum ersten Mal, seit ich in dieses Auto gestiegen bin, sehe ich zu ihm auf und er starrt auf seine Hände. Er verlässt das Auto und ich folge ihm schweigend, bevor er mich ins Wohnzimmer führt. Ich setze mich auf das Sofa und sehe zu, wie er sich mit dem Rücken zu dem grossen Fenster stellt und mich ansieht.

"Ich habe dich angelogen, jeden angelogen." Fängt er an und ich spüre, wie mein Herz in meiner Brust rast. Ich mag keine Lügen. "Ich bin nicht einmal annähernd der, für den du mich hältst... Du hast dich in einen sechszehnjährigen menschlichen Jungen verliebt, der mit seiner Zwillingsschwester adoptiert wurde." Es atmet einmal tief durch. "Das ist alles eine Lüge." Sagt er und ich blicke auf meine Hände hinab, während ich höre, dass er auf mich zukommt und vor mir stehen bleibt.

"Mein Name ist Jasper Whitlock... ich bin neunzehn Jahre alt und ich bin nicht mit den Menschen verwandt, von denen du dachtest, dass sie meine Familie seien." Sagt er und ich sehe ihn verwirrt an.

"W- was meinst du-" Ich schliesse den Mund wieder, da ich nicht wirklich wusste, was ich überhaupt fragen sollte. Er kommt näher und geht in die Hocke, die Arme auf den Knien abgestützt, damit er mir ins Gesicht sehen kann.

"Ich bin eigentlich viel älter als 19... 157, um genau zu sein." Flüster er und ich sehe ihn wütend an, da ich mich ziemlich verarscht fühle.

"Das ist nicht lustig, hör auf damit." Ich schüttle meinen Kopf, aber er lächelt mich traurig an, und da wurde mir klar, dass er nicht gelogen hatte. "Ich bin das böse Wesen, von dem du schon seit klein auf gelernt hast, dass es fiktive Bösewichte sind... Ich bin unsterblich, Xanthia. Wir Cullens... wir sind Vampire." Sagt er leise und mein Blut gefriert, während ich so blass wie eine Wand werde.

"D- du... w- was- wovon..." Fange ich an zu fragen, aber meine Hände zittern schon, da ich angst vor der Antwort habe. "Wir ernähren uns von Tieren... ich bin derjenige in der Familie der sich am wenigsten beherrschen kann. Dieser Lebensstil ist am schwierigsten für mich." Gibt er zu und mein Herz rast noch schneller, die Angst ist fast genau so stark, wie die Liebe, die ich für ihn empfinde. Mein Herz schlägt so schnell und mein Atem ist so unregelmässig, dass mir schwindelig wird. 

"Du kannst gehen... Du kannst mein Auto nehmen und nie wieder mit uns reden. Wir werden sogar Forks verlassen, wenn du willst." Sagt er leise und lächelt mich traurig an.

Ich atme tief ein, strecke meine zitternde Hand aus und lege sie auf sein kaltes Gesicht, bevor ich sie in Richtung seines Mundes bewege. Ich fahre mit meinem Daumen über einen seiner... seiner Fangzähne. Als ich meine Hand zurückziehe, spüre ich, wie sich Tränen in meinen Augen sammeln, bevor ich meine Arme um seinen Hals lege und meinen zitternden Körper an seinen drücke. Tränen laufen mir über mein Gesicht und hinterlassen Flecken auf sein Hemd.

"Warum tust du dir das an, du hast Angst." Sagt er und versucht, mich leicht von sich zu drücken, aber ich klammere mich so fest ich kann an ihn.

"Ich habe Todesangst." Meine Stimme bricht und ich nicke.
"Aber ich kann dich nicht gehen lassen." Flüstere ich und spüre, wie er sich entspannt und seine Arme langsam um mich legt.

"Ich habe so lange auf Sie gewartet, Miss Xanthia." Flüstert er mir ins Ohr, es bringt mich noch stärker zum Weinen und ich umarme ihn noch fester.

"Heisst das, wir können bleiben?" Fragt Alice und ich löse mich von Jasper und wende mich ihr zu, während ich mit den Ärmeln meine Tränen trocken und nicke.

"J- ja natürlich... ich könnte euch nicht aus Forks vertreiben." Sage ich mit verstopfter Nase und höre Alice quietschen, bevor sie mich umarmt.
"Verdammt richtig, das könntest du nicht." Murmelt Rosalie und bringt mich zum Lächeln. "Ich bin überrascht, dass du geblieben bist. Ich war mir sicher, dass du gehen würdest." Sagt Edward und ich sehe, wie Jasper warnend einen Schritt auf ihn zu macht.

"N- nein, es ist okay... ich bin selbst ein bisschen überrascht." Ich kichere und bringe alle zum Lächeln, als ein weiterer Mann und eine Frau den Raum betreten. Mister und Misses Cullen. "Hallo Thea. Schön dich wieder zu sehen." Grüsst Doktor Cullen.

"Hallo Doktor-"

"Bitte nur Carlisle. Und du erinnerst dich sicher an meine Frau, Esme." Er lächelt und ich winke der Frau zu, die strahlend lächelt. "Na sicher." Ich lächle und werde innerlich nervös.

"Kann ich Thea kurz sprechen?" Fragt Carlisle alle und verpflichtet die anderen, den Raum zu verlassen, einige zögernder als andere. "Bitte nimm Platz." Ich setze mich wieder auf das Sofa, Carlisle setzt sich neben mich.

"Ich bin froh, dass Jasper jemanden gefunden hat. Von uns allen... hat er es am meisten verdient. Es wird jedoch mit Sicherheit Schwierigkeiten geben und es wird nicht eine normale Beziehung sein, so wie du sie kennst." Erklärt er mir. Ich habe es mir schon gedacht, ich meine es ist schon ein Unterschied, ob man mit einem Menschen oder einem Vampir zusammen ist.

"Und neben diesen Schwierigkeiten gibt es auch bestimmte Regeln, an die wir uns halten müssen." Sagt er und ich sehe zu ihm auf.

"Es gibt höhere Mächte, die Gesetze geschaffen haben, und diese Gesetze verbieten es uns, uns den Menschen zu offenbaren. Wenn du also an Jaspers Seite bleiben wirst, gehen wir alle ein grosses Risiko ein. Das sind nur einige Dinge, die du bedenken musst." Informiert mich Carlisle lächelnd und ich nicke. Er erinnert mich an meinen Vater, er hat auch immer gelächelt.

"Aber andererseits, sind wir eine Familie und wir schützen unsere Familie." Versichert mir Carlisle und ich lächle leicht. Es bildet sich ein Kloss in meinem Hals und ich blicke zu Boden.

"Eine Familie." Murmle ich. "Das habe ich seit einer Weile nicht gehabt." Ich lächle vor mich hin und spüre Carlisle's Hand auf meinem Rücken, wodurch sich Tränen in meinen Augen bilden. "Es tut mir leid, es ist nur... etwas viel." Ich lache leicht und sehe ihn mit meinen geröteten Augen an.

"Wir sind jetzt deine Familie, Thea."