Das ist der erste Tag seit langer Zeit, an dem ich zur Schule gehen und niemanden haben werde, dem ich einen guten Morgen sagen kann. Es macht mich nervös. Werde ich den Bus nehmen? Auf keinen Fall, ich werde zur Schule laufen. Selbst wenn sie mit Jack fahren würde, ich will es nicht riskieren. Ich atme tief ein und ich nehme mein Handy hervor, um zu sehen, wie spät es ist, bevor ich es wieder versorge und mich auf den Bürgersteig konzentriere. Genervt von dem schlechten Wetter in Forks stecke ich meine Hände in meine Hosentaschen und bleibe bei einer Ampel stehen. "Xanthia?" Höre ich und drehe mich schnell um, und sehe Jasper, der seinen Kopf aus dem Fenster eines Autos steckt.
"J- ja?" Stottere ich, mein Herz rast.
"Ich dachte, du nimmst den Bus?" Fragt er und ich blicke zur Ampel, dessen Licht immer noch rot ist.
"Das tue ich, aber... Bernadette auch." Murmle ich und sehe zu, wie er mit seinen Geschwister im Auto spricht, bevor er das Auto verlässt.
"Wir nehmen dich mit." Sagt er, woraufhin ich meine Augen aufreisse. "N- nein, es ist s-"
"Du hältst den Verkehr auf!" Schreit Rosalie vom Beifahrersitz aus und ich beisse mir auf die Lippe, um nicht zu lachen, während ich nicke. Ich setze mich ins Auto und Jasper folgt mir. Emmett fährt los, bevor er überhaupt die Tür schliessen kann, weshalb mein Herz einen Sprung macht.
Ich sehe zu Alice, die grinsend neben mir sitzt und ich lächle sie an. "Danke, dass ihr mich mitnehmt." Sage ich und sehe Rosalie und Emmett an. "Nichts zu danken! Rosalie mag dich wirklich, sie weiss es aber noch nicht-"
"Alice!" Warnt Rosalie und ich lache, weshalb Rosalie mir durch den Rücksitz einen Blick zuwirft, was ihren Freund zum Lachen bringt. Ich sehe Jasper an, der mich nur leicht anlächelt, bevor ich auf meine Hände sehe. Ich spiele mit meinen Fingern und versuche mich nicht auf Jasper neben mir zu konzentrieren, was nicht gerade leicht ist.
"Was ist deine Lieblingsfarbe?" Fragt mich Alice plötzlich und ich sehe zu ihr auf.
"Und dein Lieblingswetter. Das muss ich auch wissen." Sie lächelt mich an und ich lache etwas verwirrt. Ich habe noch nie jemanden getroffen, der so seltsam - auf eine gute Weite - war wie sie."Grau, ich mag Grau."
"Nicht einmal Silber?" Fragt Rosalie spöttisch und zieht die Augenbrauen hoch, was mich zu Lächeln bringt.
"Nein, einfach grau."
"Warum grau?" Fragt Jasper und ich sehe ihn an.
"W- wie die Wolken... So sehr ich mich darüber beschwere, ich liebe Regen." Sage ich leise, da mich Jasper ziemlich nervös macht. "Niemand, den ich kenne, mag Regen..." Murmelt Alice neben mir.
"Es ist aber nicht eine Geschichte, die ich euch sonst ein anderes Mal erzählen kann." Sage ich lachend.
"Jetzt musst du es uns sagen." Sagt Rosalie seufzend und ich sehe, wie Jasper ihr einen warnenden Blick zuwirft.
"Mein... mein Vater hat immer mit mir im Regen gespielt." Ich lächle über die schönen Erinnerungen. "Er ist an einem der wenigen sonnigen Tagen hier gestorben, also... verbinde ich nichts gutes mit sonnigen Tagen." Erzähle ich.
"Das ist wirklich unglaublich deprimierend." Sagt Emmett und Rosalie schlägt ihm auf den Arm, aber ich kann nicht anders als zu lachen, weshalb mich die anderen verwirrt ansehen.
"Ja. Ja, das ist es." Ich lache, als Emmett seinen Jeep auf dem Parkplatz parkt. "Danke nochmal." Sage ich ihnen, bevor Jasper die Tür öffnet und aussteigt. Ich danke ihm und werfe meine Tasche über meine Schulter, ohne den Blickkontakt mit ihm zu unterbrechen. Das Hupen eines Autos reisst mich aus meiner Trance und ich schüttle den Kopf. Ich will ihm sagen, dass wir uns dann sehen, aber ich tue es nicht, weil ich nicht weiss, ob ich es sollte. Ich schliesse meinen Mund und gehe unsicher davon. "Xanthia!" Ruft er mir nach und ich drehe mich um. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus, was mein Herz dazu animiert, noch schneller zu schlagen.
"Guten Morgen." Er neigt seinen Kopf zur Seite und ich kann das grosse Lächeln, das sich in meinem Gesicht bildet, nicht unterdrücken. Ich nicke, bevor ich mich umdrehe und auf den Weg zur ersten Stunde begebe.
"Nicht einmal ein Tag und du wirst schon von ihnen herum gefahren?! Ich wusste, dass du eine dumme Kuh bist, aber nicht, dass du auch noch eine Schlampe bist." Ruft Bernadettes schrille Stimme und ich drehe mich mit einem verärgerten Gesichtsausdruck zu ihr um.
"Ich? Eine Schlampe? Im Vergleich zu dir bin ich Jungfrau Maria." Ich grinse und der verletzte Ausdruck in ihrem Gesicht gibt mir mehr Mut. "Ich weiss nicht, warum du vorgibst, das Opfer zu sein. Alles, was du jemals getan hast, ist mich zu beleidigen und meine Hilfe bei allem als selbstverständlich zu halten. Und jetzt bekommst du einmal nicht was du willst? Wie verdammt leid du mir doch tust. Es war Zeit, dass endlich deine kleine, verschissen perfekten Blase platzt, Bernadette." Fahre ich fort, mit einem teuflischen Grinsen auf den Lippen.
"Ich hasse dich." Ist alles, was sie sagt.
"Das hast du gestern klar gemacht." Erwidere ich und ihre Augen weiten sich, als sie merkt, wie sehr sie mich verletzt hat.
"Sprich nie wieder mit mir... find jemand anderen, der dein ganzes Drama freiwillig ertragen will." Beende ich, bevor ich an ihr vorbei gehe.
...
Ich stehe schnell auf, verlasse das Klassenzimmer und mache mich auf den Weg zu meinem Schliessfach, bereit, nach Hause zu gehen. Als ich dort ankomme, sehe ich bereits Jasper, der sich gegen seinen Spind lehnt. Die Schüler rannten durch die Gänge, aber alles, was ich tun konnte, war ihn aus der Ferne anzustarren, während die Luft meine Lungen verliess. Er hat mich noch nicht bemerkt und er spricht mit Edward und Emmett, ein leichtes Lächeln auf seinem Gesicht, während sein Körper angespannt ist. Man konnte jeden einzelnen Muskel unter seinem engen Hemd sehen. Seine Augen hatten eine goldene Farbe und er sah aus... er sah auf jede Art und Weise, die man sich nur vorstellen konnte, perfekt aus.
Ich hasse diesen Jungen nicht. Ich gebeihm nicht die Schuld für meinen Streit mit Bernadette. Ich kann nicht mit dem Gedanken leben, ihn nie wieder zu sehen oder nie wieder mit ihm zu sprechen. Auf seltsame Weise macht es alles plötzlich Sinn. All diese Tage, an denen ich krank war, fühlte ich mich schrecklich, weil ich von ihm getrennt war. Er ist der Grund, warum ich gelächelt und geweint habe und der Grund, warum ich wütend, eifersüchtig und glücklich werde. Ich fühle diese Dinge schon seit einer Weile und ich merke es erst jetzt. Wie dumm war ich denn bitte?
"Ich..." Den Rest murmle ich leise vor mich hin, und als ob er mich gehört hätte, verschwindet sein Lächeln und er dreht den Kopf zu mir. Meine Knie geben nach und er rennt zu mir und fängt mich auf. "Sag das noch einmal." Flüstert er, blickt auf meine Lippen und dann wieder in meine Augen.
"Ich liebe dich." Wiederhole ich lauter und klammere mich an seine muskulösen, eiskalten Arme.
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Before We Were Us ○ Jasper Hale 2 (German Translation)
Hayran KurguNie wieder. Ich werde mich nie wieder verlieben. Es ist einfacher, allein zu sein. Aber so funktioniert Liebe nicht, oder? Buch 2 Bitte beachtet, das dies nur eine Übersetzung ist. Alle Rechte gehören der Autorin (TheInsaneCanadian).