POV Steve
Tony saß unter einem der Kastanienbäume im Garten und las. Einer der wenigen Momente in denen er die Arbeit beiseite legte und etwas entspannte. Diese Momente waren selten geworden seit Peter vor drei Jahren an einer seltenen Krankheit gestorben war. Tony hatte sich nach diesem Ereignis in die Arbeit gestürzt und sich an ihr festgehalten, als wäre sie sein Anker.Die Herbstsonne schien ein wenig auf ihn, was seine Haare golden wirken ließ. Manchmal beobachtete ich ihn einfach nur. Ich sprach nicht, da ich ihn nicht aus seinen Gedanken in die bittere Realität zurückholen wollte. An manchen Tagen zeichnete ich ihn dann heimlich, aber auch das war selten.
Ich öffnete die Terrassentür und betrat ebenfalls den Garten. Trotz der Sonne war es kalt und ich schlang die Arme um meinen Oberkörper.
Ein Jahr nach Peter's Tod waren wir zusammen gezogen. Wir hatten ein kleines Haus, welches am Wald lag und durch dessen Dach man die Sterne sehen konnte.
Jetzt war es bereits später Abend und die Dämmerung setzte langsam ein. Ohne es zu merken, war ich über den Rasen, hinüber zu Tony gegangen und stand nur vor ihm. Kurzerhand beschloss ich ihn hochzuheben. Ein erschreckter Laut entwich seinem Mund, doch dann fing er an zu lachen. >>Es wird dunkel. Du solltest lieber rein kommen<<, wisperte ich und hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. >>Na, ich werde doch schon rein gebracht<<, antwortete der Millionär mir grinsend und schmiegte seinen Kopf an meine Brust.
Drinnen angekommen ging ich mit ihm auf dem Arm die Treppe hinauf. Ich legte ihn vorsichtig auf den Matratzen unter dem Dachfenster ab und legte mich neben ihn. Wir hatten bewusst nicht unser Bett hier hingestellt, damit das Beobachten der Sterne nur selten und dafür um so besonderer war. Bevor ich in den Garten gegangen war hatte ich uns Tee gemacht und Kekse hingestellt. Ich breitete eine dünne Decke über uns und verschränkte dann die Hände hinter dem Kopf. Sofort kuschelte Tony sich wieder an mich und legte seine Hand auf die Stelle über meinem Herzen.
Eine Weile schwiegen wir, im Hintergrund lief leise Pianomusik. Wir beobachteten den Nachthimmel an dem hin und wieder der rote Punkt eines Flugzeugs aufblinkte und genossen die angenehme Stille zwischen uns. Dann seufzte Tony und blickte zu mir hoch.
>>Steve... Ich kann nicht mehr. Mein Leben besteht nur noch aus Trauer. In jeder freien Minute stehe ich kurz vor dem Zusammenbruch und ich hasse mich dafür. Warum kann ich nicht einfach glücklich sein?<< >>Du hasst dich selbst zu sehr<<, antwortete ich leise. Meine Stimme war rau vom langen Schweigen. >>Wie kann ich mich hassen wenn ich nichts bin?<< Die Bitterkeit die in Tony's Stimme mitschwang schnitt mir ins Herz. >>Du bist genug... Genug für mich zumindest.<< >>Wie meinst du das?<< >>Tony ich liebe dich so wie du bist und du solltest lernen dich selbst so zu lieben, als würdest du jemand anderen lieben...<< >>Jemand anderen?<< >>Denk einfach nicht darüber nach, dass du dich liebst. Denk an jemand anderen. Erst, wenn du bereit bist dich selbst mit all deinen Narben und Fehlern zu akzeptieren, erst dann mach dir klar, dass du die ganze Zeit über dich selbst geliebt und geschätzt hast und nicht jemand anderen.<<
Es herrschte wieder eine Weile Stille bis ich bemerkte, dass Tony weinte. Ich richtete mich auf und zog ihn an mich. Ich hab ihm einen Kuss auf die Haare und verschränkte meine Finger mit seinen. >>Keine Sorge, Tony. Ich lasse dich nicht los. Ich lasse dich niemals in den tiefen Abgrund von Selbsthass und Trauer fallen<<, wisperte ich und auch mir kamen nun die Tränen. Tony war ein Geschenk. Ein Geschenk, zu kostbar, um es aus Versehen fallen zu lassen.
Wir saßen einfach nur so da, aneinander gekuschelt, bis Tony in meinem Arm einschlief. Vorsichtig bettete ich ihn in die Kissen und legte mich neben ihn. Ich beobachtete noch lange die Sterne, bis ich irgendwann auch einschlief.
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One Shot || Marvel
FanfictionWie der Titel schon sagt schreibe ich One Shots. Z.B über Stony Sucky Hakesilver Ironstrange Thorki Scarletvision Alle rechte bei Marvel💪😍