Niedergeschlagen machte ich mich wieder auf den Heimweg. Mir gingen diese übernatürliche Waffen, die die Männer bei sich hatten nicht aus dem Kopf. Woher hatten normale Zivilisten so etwas? Was konnten diese Waffen noch? Wie stellt man die überhaupt her? Das konnte keine Technologie von unserer Erde sein. Ich musste dringend Mr. Stark davon erzählen, bevor-
"Ach, Mist", sagte ich laut, als ich in der Sackgassen ankomme, in der ich meinen Rucksack versteckt hatte. Nur leider war dieser nicht mehr dort. Als wäre dieser Tag nicht schon schlimm genug gewesen, dachte ich mir und ging seufzend weiter.
An unserem Haus angekommen kletterte ich gekonnt, wie schon so viele Male, die Hauswand hoch zu meinem Zimmerfenster. Lautlos schaffte ich es, mein Fenster zu öffnen und musste nur kurz innehalten, als May an meiner Zimmertür vorbei lief. Eigentlich hatte ich meine Tür doch heute morgen zugemacht. Das mache ich immer, damit mich May in so einer Situation nicht sieht. Doch heute war schon so viel schief gelaufen, dass ich mir einredete, ich hätte es in der Eile einfach vergessen und nicht weiter darüber nachdachte. Ich krabbelte an der Zimmerdecke entlang und machte mich so klein wie möglich, falls May erneut an meinem Zimmer vorbei lief. Als ich an meiner Tür angekommen war, zog ich diese langsam zu, darauf bedacht keinen Ton von mir zu geben. Als ich sichergestellt hatte, dass May nicht ins Zimmer kam, hangelte ich mich von der Decke runter, zog mir die Maske vom Kopf und seufzte einmal.
Doch als ich mich umdrehte, rutschte mir mein Herz in die Hose.Auf meinem Bett saß kein anderer als Ned, welcher mich mit großen Augen ansah. Er hatte alles mitbekommen. In seiner Ungläubigkeit rutschte ihm der Lego Todesstern, den er auf dem Schoß hatte, aus den Händen und zerfiel mit einem lauten Knall auf dem Boden in seine Einzelteile. Scheiße, was mache ich jetzt?
"Was war das?", hörte ich May fragen und wurde jetzt richtig panisch.
"Äh...nichts, nichts passiert", versuchte ich abzuwimmeln, aber klang dabei überhaupt nicht überzeugend. Ned war inzwischen aufgestanden und ich schaute zwischen ihm und meiner Zimmertür hin und her. Mir musste schnell etwas einfallen, um die Situation unter Kontrolle zu bekommen.
„Du...du bist der Spiderman. Von YouTube", flüsterte Ned, der seine Stimme wieder gefunden hatte.
"Nein, bin ich nicht", widersprach ich, obwohl es offensichtlicher nicht sein konnte. Schnell zog ich meinen Anzug aus, denn zumindest konnte ich noch verhindern, dass May mich sieht. Ich hörte sie schon im Flur in Richtung meines Zimmers kommen.
"Du warst an der Decke...du bist durch's Fenster geklettert", stellte Ned fest und schien plötzlich ziemlich aufgeregt. Ich schaute ihn flehend an und schüttelte mit dem Kopf.
"Nein...nein das hab' ich nicht", versuchte ich weiter zu verleugnen und versteckte den Anzug unter einem Kleiderhaufen.
"Was machst du überhaupt in meinem Zimmer?"
"May hat mich reingelassen. Wir wollte doch zusammen den Todesstern bauen, weißt du nicht mehr?", erklärte mir Ned und mir fiel unser Gespräch von heute morgen wieder ein und dunkel hörte ich Neds Stimme und wie er vorschlug, den Todesstern bei mir fertig zu bauen. Und ich war so in Gedanken gewesen, dass ich auch noch zugestimmt hatte. Verdammt!
"Du kannst doch nicht einfach-"
Doch weiter kam ich nicht, da meine Tür aufging und May hinein kam. Jetzt stand ich, immer noch mit pochendem Herzen und in Unterwäsche mitten im Zimmer, Ned hinter mir und lauter Legobausteinen auf dem Boden. Mir war das Ganze so peinlich."Mir ist das Abendessen total verbrannt. Lasst uns lieber Essen gehen. Ned, kommst du mit?", fragte May und wedelte noch eine Rauchwolke von sich weg. Das Schauspiel vor ihr nahm sie noch nicht richtig wahr.
Ned wollte schon antworten, doch ich sprang ein. Ich musst ihn ganz schnell hier rausbringen.
"Nein, er hat noch was zu tun, stimmt doch oder?", ich sah ihn eindringlich an.
"Ja...noch was zu tun..später noch, ja", stammelte dieser und versuchte zu lächeln. May schaute uns nun endlich an und ihr Gesichtasudruck fror ein. Ihr kam die ganze Sache jetzt auch etwas komisch vor.
"Oh, okay. Dann...zieh dir mal bitte etwas an, ja", sie zwang sich ein Lächeln auf und ich griff mir schnell einen Pulli, der über meinem Stuhl hing. Peinlich berührt verließ May das Zimmer und Ned und ich standen noch kurz still nebeneinander. Dann erwachte ich aus meiner Starre und dachte darüber nach, wie ich Ned das alles erklären sollte."Sie weiß es nicht, oder?", fragte er dann ganz aufgeregt.
"Nein, natürlich nicht. Niemand weiß es. Naja, außer Mr. Stark, aber-", versuchte ich zu erklären und räumte dabei meinen Anzug in den Kleiderschrank.
"Tony Stark? Dann..bist du ein Avenger?", Neds Augen fingen an zu leuchten. Ich dachte kurz nach.
"Hm...ja, könnte man so sagen", erwiderte ich, obwohl es nicht ganz so stimmte. Aber immerhin war ich ja auf dem Weg ein Avenger zu werden.
"Wie auch immer, du darfst niemandem etwas davon verraten, okay? Das bleibt unser Geheimnis, verstanden?", redete ich auf ihn ein.
Ned nickte schnell, doch aus dem Nicken wurde ein Kopfschütteln.
"Ich weiß nicht, ob ich das für mich behalten kann. Das ist so abgefahren!" Ned schien die Situation nicht ernst zu nehmen.
"Nein! Nein, May darf es nicht erfahren. Verstehst du...nach allem, was sie durchgemacht hat. Das..das kann ich ihr nicht antun, okay? Schwör's mir einfach. Bitte!", flehte ich ihn an.
"Okay, ich schwör's", versprach er nach einer kurzen Pause und begriff, worum es hier wirklich ging. Trotzdem konnte er seine Emotionen noch nicht ganz kontrollieren.Ich atmete laut aus und lief im Zimmer auf und ab. Das hätte niemals passieren sollen und vom dem ganzen Hin und Her bekam ich langsam Kopfschmerzen. Ned stellte auf einmal einen Haufen Fragen, doch ich wimmelte ihn schnell ab.
"Wir reden morgen in der Schule, okay? Geh' jetzt bitte und sag' nichts", mit diesen Worten schob ich ihn aus meiner Zimmertür und schloss hinter ihm ab.Nun wussten es mehr Leute, als mir lieb war. Mir war auf einmal richtig schlecht und alles drehte sich. Am liebsten hätte ich mich jetzt in meinem Bett verkrochen.
"Peter, machst du dich fertig. Wir wollen doch Essen gehen", rief mich May, doch eigentlich hatte ich darauf jetzt überhaupt keine Lust.Ich hatte gerade auf nichts mehr Lust.
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Spiderman⚡️Black Cat
FanfictionNachdem der 15-jährige Peter Parker von einer radioaktiv verseuchten Spinne gebissen wird, entwickelt er spinnenähnliche Superkräfte und benutzt diese, um Verbrechern auf die Spur zu kommen. Als dann jedoch eine Diebin seine Nachbarschaft bedroht un...