Ned kam nach der Schule mit zu mir. Ihm fiel nicht auf, dass ich während der Bahnfahrt und dem Weg zu unserem Wohnblock die Augen nach einem blondhaarigem Mädchen offen hielt. Stattdessen plapperte er wieder aufgeregt über das Teil und wie cool es doch sei, dass ich ihn eingeweiht hatte und er nun gemeinsam mit mir die Verbrecher überführen konnte. Ich sparte mir sämtliche Kommentare und nickte nur ab und an.
Wir redeten den ganzen Nachmittag über die Waffen, was sie alles konnten und wie die Typen die Technologien vereinen konnten. Der Energiekern, den wir heute ausgebaut hatten lag gut verwahrt in einer Dose in meinem Rucksack, doch Ned konnte es nicht lassen diesen nochmal herauszuholen. Er sah nicht so aus wie die Technologien, die Mr. Stark verbaute und ich konnte mir nicht vorstellen, wo "normale" Leute so etwas herbekommen konnten.
"Denkst du, die haben das irgendwo gestohlen?", fragte Ned und sah sich den Kern von allen Seiten an.
"Keine Ahnung, aber wie sollten die sonst an sowas rankommen? Nur wer könnte sowas haben? Mr. Stark benutzt andere Energie", antwortete ich. Ich konnte mir von Anfang an denken, dass die Kraft, die diese Waffen besitzen nicht von unserer Welt ist. Aber selbst wenn es irgendwie von Mr. Stark gestohlen wäre, dann hätte er schon längst etwas dagegen gemacht. Also musste es von woanders herkommen.Von dem Kern ging eine unheimliche Wärme aus. Hielt man ihn zu lange, fühlte es sich fast so an, als würde man mit der Hand auf eine Herdplatte fassen. Ned legte ihn wieder zurück in die Dose. Der Dose wiederum konnte diese Wärme nichts anhaben und sie blieb kalt. Wahrscheinlich war dies der Trick dahinter, dass die Waffe in welchem dieser Kern verbaut war, Menschen zu Staub zerfallen ließ. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit.
"Es gibt noch andere Waffen. Bei dem Banküberfall hatten die Typen eine Waffe, die mich in der Luft schweben ließ. Ich denke, die haben verschiedene Energiekerne, die sie verbauen", teilte ich meine Gedanken mit Ned.
"Abgefahren." Ich habe ihn selten so fasziniert gesehen. Dennoch war ich mir nicht sicher, ob es eine so gute Idee war, ihn in diese Sache mit reinzuziehen. Wenn ihm etwas passiert...das könnte ich mir nie verzeihen.Als es draußen schon dunkel war, ging Ned nach Hause. Er teilte mir zum Abschied nochmal mit, wie sehr er sich darauf freute, morgen im Labor Tests mit dem Kern durchzuführen. May war noch nicht zuhause, weswegen ich jetzt alleine war. Meine Hausaufgaben waren schnell erledigt und ich überlegte, was ich jetzt machen könnte. Ein kurzer Blick aus meinem Fenster zeigte mir, dass immer noch kein Licht in ihrem Zimmer brannte. Ich seufzte. Sie konnte sich doch nicht ewig vor mir verstecken.
Ich setzte mich schließlich vor den Fernseher. Wahllos schaltete ich durch die verschiedenen Kanäle. Auf die Nachrichten hatte ich keine Lust, aber auch sonst kam nichts Vernünftiges. Also blieb ich bei einem Cartoon hängen, war aber gedanklich ganz woanders.
Das ungute Gefühl von vorhin kam plötzlich zurück. Es breitete sich langsam in meinem ganzen Körper aus und meine Sinne schärften sich.Ich wusste, dass sie hierher kam, bevor es an der Tür klopfte.
Ich wusste, dass sie davor stand, bevor ich Tür aufmachte.
Mein Spinnen-Sinn schlug an.Sie atmete schwer, als wäre sie eine ganze Strecke hier her gerannt. Sie schaute mich panisch an und hatte Tränen in den Augen. Hätte ich nicht schon vorher gewusst, dass etwas nicht stimmt, dann wäre es mir spätestens jetzt klar geworden.
"Peter", sagte sie atemlos und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht.
"Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte. Du musst mir helfen, bitte."Ich nickte schnell und ohne weiter darüber nachzudenken trat ich zu ihr auf den Hausflur. Wir rannten nach draußen und ich lief ihr einfach hinter her. So stark wie jetzt hatte mein Spinnen-Sinn schon lange nicht mehr angeschlagen, nichtmal als ich gestern beinahe ins Jenseits befördert wurden bin. Sie drehte sich während des Laufens nur kurz zu mir um.
"Ich habe die gesehen, da war es schon zu spät. Da waren die schon drin. Ich weiß nicht, ob sie noch da drin ist, aber ich komme nicht rein. Die haben die Tür zugesperrt", rief sie mir völlig außer Atem zu und ich fragte nicht weiter nach. Wir bogen um eine Ecke und bleiben vor einem Haus stehen. Ich musste jetzt auch nicht weiter nachfragen.
Wir standen vor einem Buchladen, der Buchladen indem ihre Mutter arbeitete. Felicia drehte sich wieder zu mir, die Tränen liefen ihr wieder über die Wangen."Ich weiß nicht, was die wollen. Ich bin nirgends reingekommen."
Wir gingen zum Haupteingang des Ladens. Ich rüttelte an der Tür, doch nichts bewegte sich. Durch die Ladenfenster konnte man nicht viel erkennen, aber ich sah niemanden dort drin."Gibt es noch andere Fenster? Irgendwas? Kommt man von von oben rein?", fragte ich sie. Doch sie schüttelte verzweifelt den Kopf. Aber irgendwie musste es doch gehen und wenn ich die Tür oder die Schaufenster einschlagen musste.
"Warte hier und ruf' die Polizei", sagte ich zu ihr und lief einmal um den Laden herum, auf der Suche nach einem Stein mit dem ich die Fenster einschlagen konnte. Ich hörte sie mit zitternder Stimme telefonieren, auch wenn ich bereits einmal um das Gebäude herum gelaufen war. Doch auch dort lag nichts, womit man die Tür hätte aufbrechen oder ein Fenster hätte einschlagen können. Ich raufte mir die Haare und schaute mich verzweifelt um.
Mein Blick blieb an einem kleinen Fenster hängen. Es wäre gerade groß genug, dass ich mich durchzwängen könnte. Zwar befand es weit oben und eine normale Person hätte keine Chance es zu erreichen, aber für mich war es ein Kinderspiel die Wand bis dahin hochzuklettern. Es war meine einzige Chance nicht wie auf dem Serviertablett durch den Vordereingang herein zu spazieren. Wer auch immer die waren, sie konnten immer noch da drin sein.Ich schlug das Fenster mit meiner Faust ein und quetschte mich durch. Dabei schnitt ich mir an einer Glasscherbe die Hand auf, aber ich war drin. Der Raum war ein kleiner, enger Abstellraum mit Regalen, die bis an die Decke gingen und gefüllt waren mit vielen Büchern. Es gab eine Tür, die vermutlich in den Laden führte. Meine geschärften Sinne verrieten mir jetzt schon, dass auf der anderen Seite der Tür jemand war. Ich konnte jedes noch so kleine Geräusch hören.
Es waren Stimmen von drei verschiedenen Personen. Einer lachte."Wenn sie uns nicht freiwillig gibt, was uns zusteht, dann holen wir es uns eben."
Ich hatte keine Ahnung, was damit gemeint war. Ich ging zur Tür und drückte die Klinke nach unten. Es war nicht abgeschlossen und lautlos öffnete ich sie einen spaltbreit.
Alles war verwüstet. Bücherregale waren ausgeräumt und die Bücher überall auf dem Boden verteilt. Zwei der drei Personen waren gerade dabei, die Kasse leer zu räumen, während der dritte einen Safe knackte."Die kann sich glücklich schätzen, dass sie jetzt nicht hier ist. Die könnte sonst was erleben", sagte wieder der Eine und füllte seine Tasche mit Geld. Die anderen lachten zustimmend. Ich suchte den Raum ab und konnte trotz der Dunkelheit einiges erkennen. Außer den Typen war niemand in dem Laden. Ihre Mutter war nicht hier. Erleichterung machte sich in mir breit. Der Dritte hatte nun den Safe geknackt und die Taschen wurden weiter gefüllt. Ich nutzte den Moment der Ablenkung und schlich mich aus dem Zimmer. Ich bemerkte dabei nicht, wie ich eine Blutspur an der Türklinke hinterließ.
"So, das war alles. Wir sollten wieder gehen. Obwohl ich bezweifle, dass dies ausreicht um ihre Schulden zu begleichen", sagte der Dritte zu den anderen und warf sich zwei Taschen voll Geld über die Schulter. Ich beobachtete gut versteckt hinter einem Regal wie alle drei ihre Taschen nahmen und wieder Richtung Vordereingang gingen. Auf ihrem Weg schmissen sie noch weitere Regale um.
Felicia, kam es mir in den Kopf. Wenn die Typen sie vor dem Laden stehen sahen...
Doch ich konnte sie nicht warnen. Bevor die Verbrecher den Laden verließen, schmissen sie noch ein Regal um, welches nun vollends den Eingang zum Laden versperrte. Ich hörte, wie draußen Reifen quietschten und ein Auto weg fuhr. Schnell kam ich aus meinem Versteck und lief durch den ganzen Laden.
"Mrs. Hardy? Sind Sie noch hier drin? Können Sie mich hören?", rief ich, bekam aber keine Antwort und konnte auch niemanden im Laden ausmachen. Ich atmete wieder erleichtert aus. Draußen rief jemand meinen Namen.
Panisch, ängstlich.Und dann überkam es mich auch, traf mich wie ein Schlag in den Magen.
Etwas schreckliches würde gleich passieren.
Ich musste schnell hier raus.Doch bevor ich auch nur ein paar Schritte Richtung Ausgang gehen konnte, wurde ich durch eine Druckwelle umgeschmissen landete auf dem Ladenboden. Zeitgleich umgab mich heiße Luft und Rauch füllte meine Lungen.
Ich hustete einmal. Die Luft brannte in meinen Augen und die Dunkelheit war verschwunden.Der Laden stand in Flammen.
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Spiderman⚡️Black Cat
FanfictionNachdem der 15-jährige Peter Parker von einer radioaktiv verseuchten Spinne gebissen wird, entwickelt er spinnenähnliche Superkräfte und benutzt diese, um Verbrechern auf die Spur zu kommen. Als dann jedoch eine Diebin seine Nachbarschaft bedroht un...