Kapitel 17 ~ waiting on the other side

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Einige Tage später am Flughafen
Sicht Lena
Jetzt geht es wieder nach Hause. New York war schön und Trolls sich aber irgendwie vermisse ich schon das kleine gemütliche Berlin. Berlin ist wirklich klein wenn man mal NYC sieht.

Es ist 4:15 und ich bin so gut wie noch am schlafen. Heute Morgen hat Mark mich um 2:00 geweckt weil Bella der Meinung war dass wir sonst nicht genügend Zeit hätten.

Wie hätte es besser laufen können als mit PMS aufzuwachen und keinen Bock auf irgendetwas zu haben. Kopfschmerzen, Bauchkrämpfe, Hunger aaaaaaalles was dazu gehört. Bella war irgendwie blass und lag nur in Fabis Armen. Mark war gut gelaunt, wie hat er das bloß geschafft? Und hat versucht Stimmung zu machen.

„Hallooooo? Lena bist du noch da?" werde ich aus meinen Gedanken gerissen. Mark grinst mich an. „Äh ja was?" frage ich verwirrt. „Wir können in den Flieger." er hilft mir hoch und nimmt meinen Koffer. „Danke" nuschel ich immer noch halb schlafend.

Ich sitze wie auf dem Hinflug am Fenster, neben mir Mark und neben ihm ist bisher der Platz frei. Bisher. Die Flugbegleitung redet gelangweilt den Text runter und bittet uns dann den Flugmodus einzuschalten. Also Handy aus.

Müde lege ich nach dem Start meinen Kopf auf Marks Schulter. Ich hasse fliegen. Immer habe ich Angst dass irgendwas passiert. Dass ich nicht zuhause ankomme. Doch ich schlafe wieder ein.

Durch das Wackeln des Flugzeugs wachen ich auf. „Was ist los?" frage ich Mark besorgt. „Ähm, nichts wir sind in 4 Stunden da." doch er klingt nicht sehr ruhig. Ich drehe mich zu Bella um diese hält Fabis Hand und ist immer noch so bleich im Gesicht wie heute morgen.

„Bella?" sie schaut auf. „Was ist los?" frage ich sie. Sie löst ihre Hand von Fabi und lehnt sich eins Stück zu mir. „Hör zu. Es ist alles gut. Wir sind in ein kleines Gewitter geraten und wir sollen—" sie wird von der Flugbegleiterin unterbrochen. Sie erklärt und wie die Sauerstoffmasken funktionieren. Kein gutes Zeichen. Gar nicht gut.

Mark nimmt meine Hand. „Lena, beruhige dich. Es ist nur für den Notfall." das sagt er so einfach. „Bitte schnallen sie sich an." kommt es nun aus den Lautsprechern in gefühlt Tausend verschiedenen Sprachen.

„Mark? Was heißt das?" frage ich ängstlich. Von hinten legt sich Bellas Hand auf meine Schulter. „Es ist alles gut. Der Pilot hat alles unter Kontrolle." ich kann mich nicht beruhigen. Du wirst sie wieder alleine lassen. Tränen steigen in meine Augen. Nein. Ich hasse fliegen ich will hier sofort raus. Ich stelle mich hin. Doch Mark drückt mich wieder auf den Stuhl und schnallt mich an. Panik steigt in mir auf. Wenn wir jetzt abstürzen dann kann ich mich nicht losmachen.

Fabi reicht eine Beruhigungstablette zu mir. Mark öffnet die Verpackung und hält mir einen Tablette vor den Mund. Artig schlucke ich sie. „Ich will nicht abstürzen" ich fange an zu schluchzen. „Lena, das passiert doch auch nicht. Das sind alles reine Sicherheitsmaßnahmen." versucht Bella mich zu beruhigen. Kurz darauf fängt das Flugzeug heftig an zu rütteln und Sauerstoffmasken fallen von den Decken.

Ich bin wie gelähmt, mein schlimmster Alptraum. Neben mir hat Mark seine Maske schon auf. Da ich keine Anstalten mache mir meine selbst aufzusetzen nimmt er sie und befestigt sie vorsichtig an meinem Kopf.

Marks Blick geht an mir vorbei aus dem Fenster. Er reißt die Augen weit auf. Nimmt meinen Kopf und dreht ihn in seine Richtung, weg vom Fenster. „Mark?" frage ich mit zittriger Stimme. „Alles wird gut Lena. Alles wird gut. Wir schaffen das." redet er leise.

Ich drehe meinen Kopf von ihm weg zum Fenster. Was ich dort sehe nimmt mir den Atem. Der Flügel brennt.

„Mark? Bella?" rufe ich ohne Luft, „Bella?" ich fange tatsächlich an zu weinen. Tot. Wie ich diese unterbewusste Stimme doch hasse.

Doch darüber kann ich nicht jetzt nachdenken. Denn in genau dem Augenblick spüre ich wie sich langsam Druck auf meinen Ohren bildet und das Flugzeug leicht nach vorne kippt. Der Flügel brennt und ich sehe wie ein kleines Stück davon abbricht und sich auf den Weg nach unten ins Meer macht.

Panisch Kralle ich mich in Marks Arm.

Es gibt einen starken Ruck und die letzten Wörter die ich mit Mark Wechsel sind „ich liebe dich".

Sicht Zara
  Es ist früh am Morgen und Kim und ich hören Radio als die Nachrichten kommen. „Hey mach mal aus bitte. Das ist sooo lahm." treibe ich Kim dazu an den Sender um zu schalten. „Warte." sagt sie und hört scheinbar ob etwas spannendes passiert ist als sie plötzlich kreideweiß wird.

„Was ist los?" frage ich sie. Bestimmt wieder irgendein Attentat oder so. „Zara. Ich glaube die Maschine mit Lena und Mama ist abgestürzt. Mach den Fernseher an!" fordert sie mich auf. „Jetzt." ihre Stimme wird fordernd.

Ich gehe zum Fernseher.
„Bisher haben wir keine Bestätigung dass jemand überlebt hat." sagt die Nachrichtensprecherin mit blecherner Stimme. Sie steht vor einem Flugzeugwrack im Meer.

„Die Angehörigen werden gerade informiert. Noch ist nicht klar ob es jemand geschafft hat. Die Maschine von New York nach Berlin ist gestern Nacht abgestürzt. Wir sprechen allen Angehörigen unser herzliches Beileid aus."

Alles verschwimmt vor meinen Augen. Und ich falle Kim in die Arme.

Da bin ich wieder. Ich hatte leider viel zu tun. Dieses Mal ein etwas kürzere Kapitel. Tut mir leid ❤️ Guts Nächtli Freunde ❤️

Mein neues, etwas anderes Leben Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt