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 In der Nacht plagten Harry Schlafstörungen. Nicht die, die von einem bestimmten Dunklen Lord hervorgerufen wurden. Nein, es waren ganz normale Schlafstörungen. Schlimm, aber natürlich, wenn man die Umstände, in denen Harry sich befand, bedachte. Nachdem Harry zum dritten Mal eingenickt und sofort wieder hochgeschreckt war, hatte er genug! So konnte das doch nicht weitergehen! Leise stahl er sich aus dem Schlafsaal. Die Tür schloss sich knarrend und war so laut, dass Harry wirklich Angst hatte, die anderen wären aufgewacht. Doch als er Rons Schnarchen hörte, atmete er beruhigt auf. Die Erleichterung währte aber nur so lange, bis er feststellen musste, dass er, erschöpft wie er war, seine Hausschuhe vergessen hatte. Noch nicht einmal Socken hatte er an und das war bei den kalten Steinfliesen hier im Schloss keine gute Idee! Aber jetzt zurückzugehen konnte er vergessen. Noch einmal würde er bestimmt nicht so viel Glück haben, irgendjemand würde aufwachen... Und Harry mit Fragen löchern.
Also stieg Harry fluchend die Treppe hinab, kletterte durch das Portraitloch, ignorierte die fette Dame und wünschte sich seine Gryffindor Socken herbei. Und die Karte des Rumtreibers oder der Tarnumhang wären auch ganz nützlich, stellte er fest.
Schlecht, Potter, ganz schlecht. Wie dumm du dich doch anstellst., Hörte Harry Malfoy in seinem Kopf. Wann hatte er denn angefangen, sich vorzustellen, was Malfoy zu ihm sagen würde? Naja, jetzt gab es Wichtigeres zu bedenken. Seinen Zauberstab hatte er zum Glück dabei. Aber jetzt Lumos zu zaubern, wäre dämlich. Im Schloss war es zugig und kalt. Harrys Füße waren zu Eisklumpen gefroren und auch seine Hände fingen langsam an zu zittern.
Er bog um die nächste Ecke und quiekte auf, als er einen allzu bekannten weißblonden Haarschopf vor ihm sichtete.
Draco Malfoy drehte sich um. Er trug einen flauschigen Slytherin Pullover, um den Harry ihn beneidete, und zog die Augenbrauen hoch. Auch wenn es dunkel war in diesem Gang, Malfoys Haut schimmerte im Mondlicht und dadurch meinte Harry einen erschrockenen Gesichtsausdruck auszumachen.

„Was machst du hier, Potter?"


Mad about youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt