2 - Koma?

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Am Krankenhaus angekommen fragten die Beamten nach der Zimmernummer und wir kamen schließlich auf der Intensivstation an. Ich hatte so Angst. Wir betraten ein Zimmer voller medizinischer Geräte, die piepsten. Mittendrin... meine Mutter. Ich ging näher zu ihr. Sie hatte die Augen geschlossen und war an ein Beatmungsgerät angeschlossen. Ich schluckte. Ihr Anblick lies Tränen in mir aufsteigen. Sie hatte überall Hämatome und Verbände. Es klopfte an der Tür. Ein junger Arzt kam auf uns zu und stellte sich als Dr. Alexander Hetkamp, der behandelnde Arzt, vor. Er erklärte mir, dass Mama in einem Koma 3. Grades lag, ein schweres Schädel-Hirn-Trauma hat und außerdem mehrere Frakturen erlitt. „Bitte was?", rutschte es mir heraus. Ich konnte es nicht glauben, dass er von meiner Mama sprach. Das alles wurde mir zu viel und ich begann schneller zu atmen. Das bemerkten auch die Beamten und der Arzt im Zimmer. „Hey Isabella! Schau mich mal an! Bleib ganz ruhig! Atme langsam ein... und aus!" Ich bekam ein Gefühl, nicht genug Luft zu bekommen, was mir immer mehr Panik machte. Meine Sicht verschwamm und mir wurde schwarz vor Augen.

Ich spürte unsanfte Schläge auf meinen Wangen. Als ich die Augen aufmachte, sah ich über mir ein fremdes Gesicht. „Isabella, kannst du mich hören?" Ich erschrak und wollte mich gerade aufsetzen, als ich wieder sanft runter gedrückt wurde. Was ist passiert? Wo bin ich? „Kannst du dich erinnern, was passiert ist? Weißt du, wo du bist?" Ich schüttelte den Kopf. „Du bist hier in der Klinik am Südring. Du hast hyperventiliert und bist ohnmächtig geworden" Jetzt kam es wieder. Meine Mutter! Sofort rannen mir wieder die Tränen über die Wangen. „Isabella, ich würde dich gerne eine Nacht zur Beobachtung hier behalten! Zum einen, da du eine doch recht längere Zeit nicht mehr ansprechbar warst und ich dich ungern in deinem psychischen Zustand den Beamten überlassen würde, zudem noch nicht geklärt ist, wo du unterkommst." Mit der Hilfe der Beamten, des Arztes und eines Pflegers, den ich noch nicht bemerkt hatte, wurde ich in einen Rollstuhl gehievt und in ein Zimmer einen Stock tiefer auf der Kinderstation gebracht. Ich war so in mich versunken, dass ich nicht mal merkte, wie ich plötzlich in einem Bett lag. Ich war richtig fertig und schaute aus dem Fenster neben meinem Bett. Schließlich machte ich die Augen zu.

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Mal ein - für meine Verhältnisse - längeres Kapitel. Ich hoffe, es geht euch gut!
Bleibt gesund!

Du hast mir gezeigt, wie wertvoll mein Leben istWo Geschichten leben. Entdecke jetzt