34 - Du hast mir gezeigt, wie wertvoll mein Leben ist

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Die nächsten Tage bekam ich ganz schön viel Besuch, auch Lena ist einige Male vorbei gekommen. Die Ärzte sagten zwar, ich soll langsam machen, dabei war Besuch genau das, was mich von der tiefen Langeweile befreite. Außerdem bekam ich regelmäßig Physiotherapie, was in den ersten Wochen entscheidend sein soll. Ich machte bereits große Fortschritte und konnte sogar schon, mit Unterstützung, einige Schritte gehen. Von Tag zu Tag steigerte ich mich, sodass ich ausnahmsweise über Weihnachten nach Hause durfte, aber mit Rollstuhl im Gepäck. Auch mit meinem Bruder Chris konnte ich mich aussprechen. Wir wollten uns von nun an regelmäßig treffen, um uns mehr und mehr kennenzulernen.
Die anderen planten ein „kleines Weihnachtsfest", Betonung liegt auf „kleines", denn Alex hat natürlich einige seiner Kollegen eingeladen, unter anderem auch eine Polizistin, die Alex scheinbar gefiel, die mit uns Heiligabend verbrachten. Die Vorfreude stieg und ich freute mich auf mein erstes Weihnachten bei meiner neuen ‚Familie', wie ich sie nannte. Spontan lud ich meinen Bruder schließlich doch noch ein, da er sonst ganz alleine wäre.

Endlich war es soweit. Eine ausgelassene Stimmung legte sich in unser Wohnzimmer und verbreitete eine geborgene Wärme. Über mein Geschenk, was sich als ein altes Klavier herausstellte, freute ich mich riesig, sodass mir Tränen kamen und ich sofort probierte, was ich noch konnte.

Nach der Bescherung setzte ich mich mit meinem Kakao in der Hand etwas abseits auf die Fensterbank neben den Kamin. Wie gut ich es hier hab. Ich fühl mich sehr wohl, werde geliebt und unterstützt bei allem, was ich tu.
Das alles hat damit angefangen, dass mich Alex aufgefangen hat, als ich zu fallen drohte. Dafür bin ich Alex ewig dankbar. Durch ihn und - nicht zu vergessen - durch Phil, welcher auch immer für mich da war, hab ich gelernt, dass ich genug bin. Dass ich das Mädchen sein kann, das ich bin. Dass es egal ist, was andere denken!

„Danke" sagen möchte ich auch mir selbst. Ich bin wirklich stolz darauf, was ich alles überwunden habe, all diese Rückschläge. Und wenn ich eine Sache daraus gelernt hab, dann ist es die, dass es nicht zählt, was andere über dich sagen, sondern nur das, was du über dich selbst denkst. Ich kann jetzt voller Stolz sagen, ich hab gelernt, mich selbst anzunehmen und zu liebem, so wie ich bin.

Ich bin gespannt, was die Zukunft so bringt. Bei einem kann ich mir aber sicher sein:
Meine Familie wird immer für mich da sein.

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Vergesst nicht, bleibt immer ihr selbst, denn euch gibt es nur einmal!

Ich wünsch euch ein fröhliches Weihnachtsfest und bleibt gesund! Lasst den Kopf nicht hängen, 2020 war blöd aber 2021 wird besser 😌

Danke an alle Leser*innen! ♥️

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