15 - Geburtstag mal anders

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Das Klingeln meines Weckers riss mich aus meinem Tiefschlaf. Und natürlich musste sich mein Kopf mal wieder melden. Naja, das halt ich schon aus.

Der grässliche Weckerton zaubert mir jedes Mal die schlechte Laune herbei. Nichtsdestotrotz ist heute Alex' Geburtstag und da ist meine schlechte Laune nun mal nicht eingeladen. Heute sollen noch ein paar seiner Kollegen vorbeikommen. Schnell zog ich mir eine weiße Hose und ein schickes Crop Top mit Knoten an. Passend zum Sommer. Im Bad verpasste ich meinem Gesicht noch ein wenig Make-up, dann raste ich auch schon runter.

Unten angekommen saßen schon alle am Esstisch. Ich eilte zu Alex und umarmte ihn. „Alles Gute zum Geburtstag, Alex!" Ich wendete mich kurz zur Küche und übergab ihm stolz den Marmor-Kuchen, den ich gestern last-minute gezaubert hatte. Ich weiß, keine Meisterarbeit, aber für mich schon eine Leistung.

Am Nachmittag kamen ein paar Kollegen. Zuerst kamen Oli und Jacky, dann kamen Flo, Franco und Dustin und zum Schluss kam noch Paula. Ein Mix aus Ärzten und Notfallsanitätern, wie ich erfahren hab. Wow, hat er viele Kontakte. Als ich dachte, das Haus würde gleich aus allen Nähten platzen, klingelte es etwas später wieder und Kollegen der Polizei mit den Namen Stephan, Paul, Hannah und Robin stellten sich mir vor. Nun verlagerten sich die meisten Gäste in den Garten, sodass es im Haus nicht mehr so voll war. Zum Glück, denn mein Kopf machte sich mal wieder bemerkbar.

„Isa? Bringst du uns noch vier Bierflaschen aus dem Keller?" bat mich Cem. „Klar, kann ich machen." Rasch ließ ich mich vom Stuhl gleiten und ging in den Keller. Auf einmal verdeckten mir immer mehr schwarze Punkte meine Sicht.

„Ach du meine Güte! Isa, hey, hallo. Kannst du mich hören? Phil! Alex! Isa ist gestürzt." Ich konnte Cems Stimme vernehmen, doch war ich zu schwach, die Augen zu öffnen. „Ach du... okay warte. Ich bring sie erstmal hoch aufs Sofa. Da ist es nicht so eng." Im nächsten Moment wurde ich schon hochgenommen und auf etwas Weichem abgelegt. Ich spürte kalte Finger an meinem Hals. „Hey hey. Mach mal die Augen auf!" Es war Alex. Ein Schmerz an meinem Brustbein ließ mich aufschrecken und so blickte ich in die besorgten Gesichter aller anwesenden Gäste. Wie peinlich! „Wie geht es dir? Was ist passiert?", unterbrach Alex die Stille. Für einen kurzen Moment überlegte ich. „Ich sollte im Keller Bier holen und auf der Treppe wurde mir dann schwarz vor Augen. Ich hab so Kopfschmerzen.", gab ich zu. „Kann es sein, dass du von dem Sturz gestern doch Schmerzen hattest? Außerdem lagen meine Tabletten heute morgen offen im Bad rum.", fragte Phil forschend. „Ja...", gab ich zögerlich zu. „Moment mal, welcher Sturz?", klinkte sich auch Alex ein. „Ach, sie ist gestern im Supermarkt ausgerutscht.", fasste Phil zusammen. „Aber warum hast du denn nichts gesagt?", wollte Phil nun wissen. „Ich wollte deinen Geburtstag nicht vermiesen.", wendete ich mich an Alex. „Aber sowas musst du uns doch sagen."
Sie hatten ja recht. Es hätte auch ganz anders ausgehen können. Aus mir kam nur ein leises: „Ja... Tut mir leid." „Ist gut. Was machen wir jetzt mit dir? Eigentlich müssten wir dich jetzt ins Krankenhaus bringen" „Nein, bitte nicht schon wieder.", protestierte ich. „Na gut, aber wir werden dich die nächsten Stunden im Blick haben.", beharrte Alex. „Und wenn was ist, sagst du uns das sofort!" „Okay." Zufrieden ließ ich mich wieder ins Sofa sinken. Die ganzen Gäste hatten sich bereits nach draußen auf die Terrasse begeben.

Den ganzen Abend lag ich auf dem Sofa - immer unter Beobachtung von mindestens einer Person. Zumindest durfte ich schlafen, während sie auf der Terrasse weiter feierten. Selbst als alle Gäste weg waren, blieben Alex und Phil abwechselnd bei mir auf dem Sofa. War schon komisch aber ich war nie allein, es war immer jemand für mich da.

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Habt alle eine gute Woche und bleibt gesund!

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