Kapitel 3

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Der Morgen verlief relativ stressig, aber so bin ich es ja gewöhnt. Ich hatte kaum Zeit mich fertig zu machen oder mir etwas zu Essen einzupacken. Gestresst lasse ich einen Seufzter von mir.

Als mir langsam wirklich kalt wird ziehe ich gerade meine Jacke an und huch? Innerlich ohrfeige ich mich selber. Da ich so unter Zeitdruck stand habe ich nicht darauf geachtet welche Jacke ich mir genommen habe. Ich stecke meine Arme aus und sehe auf die Ärmel, die mich über die Hände nach unten Hängen. Eine großartige Wahl habe ich nicht, weil ich jetzt nicht mehr zurück laufen kann um mir eine andere Jacke zu holen.

Als ich an der Kreuzung angekommen bin, wo sich gestern mein und Sakusa's Weg getrennt haben, sehe ich ihn auf mich zu kommen. Wir gehen gemeinsam weiter und eine unangenehme Stille breitet sich aus. Ich beende sie aber direkt wieder. ,,Sakusa soll ich dir jetzt deine Jacke zurück geben?" Er sieht mich mit seinem monotonen Gesichtsausdruck an und ich kann nochnichteinmal sagen ob er müde ist oder nicht. ,,Nein, nein, behalte sie ruhig."sagt er nur und schaut wieder auf die Straße.

,,Sag mal, gestern hast du den Ball perfekt angenommen. Wie hast du das so schnell gemacht?" Ivh drehe meinen Kopf zu ihm. ,,Naja, das war bestimmt nur...Glück." sage ich, während ich meinen Blick auf meine Füße richte. Ich kann Leute schlecht anlügen, deshalb sehe ich immer weg. Ich vernehme ein leises Schmunzeln von Sakusa.

Den Rest des Weges haben wir mit schweigen verbracht, aber dieses mal war es eine angenehme Stille.

Vor der Schule angekommen hält er mich am Handgelenk fest. Nachdem ich mich wieder gefangen habe schaue ich ihn fragend an. ,,Wenn du willst, kannst du dich heute in der Mittagspause zu uns setzten. Mit uns meine ich mich und das Team." Ich freue mich über das Angebot und stimme zu.

Als ich meine Klasse betrete merke ich nervige Blicke auf mir und ich fühle mich direkt unwohl. Wieso starren die mich denn jetzt alle so an? Ich setzte mich an meinen Platz, aber die Blicke hören erst auf als der Lehrer den Unterricht beginnt.

Nachdem es zur Mittagspause geklingelt hat mache ich mich mit Hiro auf den weg zur Cafeteria. Ich schaffe es gerade noch ihr auf dem Weg zu erzählen, was gestern alles passiert ist, da treten wir schon in einen riesigen Raum ein, der gefüllt ist mit Hunderten Schülern.

Ich suche und finde schließlich den Tisch, wo Sakusa, Komori und die anderen Mitglieder des Volleyball Clubs sitzen. Komori winkt uns entgegen und wir setzten uns auf die letzten freien Plätze. Ich neben Sakusa und Hiro neben Komori. Irgendwie sehen die beiden nebeneinander ziemlich süß aus. Denke ich mir und muss mir ein Lachen verkneifen, als die beiden direkt anfangen miteinander zu reden.  

Ich schüttle nur meinen Kopf. Ich merke, dass mich sonst aber jeder des Teams ansieht, was ich schließlich nicht mehr ertrage. ,,Was ist los? Wieso guckt ihr mich so an? Habe ich etwa irgend etwas im Gesicht oder was?" kommt es aus mir heraus gesprudelt und dann müssen alle anfangen zu lachen. Jetzt muss mein Gesicht ein einziges Fragezeichen sein, denn Hiro sagt schließlich: ,,Ist das Sakusa's Jacke, die du da an hast?" Ich werde abrupt rot und wollte gerade antworten, da tut dies mein Nebenman bereits für mich. ,,Sie hat ihre Jacke gestern in der Schule vergessen und da habe ich ihr einfach meine gegeben." Sagt er nur Achselzuckend und sein Freund sieht ihn misstrauisch an.

,,Du hasst Mädchen doch normalerweise, was ist denn mit dir passiert?" Er sieht ihm in die ausdruckslosen Augen und schaut danach mich an. Er nickt nur und setzt sich wieder hin. 

Ich höre, wie mei Magen einen lauten Ton von sich gibt und schlinge meine meine Arme um meine Hüfte. ,,Hast du nichts Zuessen dabei?" Fragt Sakusa und wieder wird mir die Antwort zuvor genommen. ,, Ach sie hat nie etwas mit. Sie ist diese Art von Mensch, die Morgens einfach zu wenig Zeit dafür hat, weil sie zu faul sind um früher aufzustehen." So hätte ich es zwar nicht formuliert aber das beschreibt es schon ziemlich genau. ,,Hier." Sakusa schiebt mir sein Bento rüber. ,,Du kannst den Rest haben, wenn du willst."

Komorie, der gerade noch in einer tiefen Unterhaltung mit Hiro gesteckt hat, klappt die Kinlade runter. ,,Nichteinmal mir hast du jemals so etwas angeboten." Nörgelt er herum, wird aber ziemlich schnell wieder von meiner besten Freundin in ein Gespräch verwickelt.  
Irgendwie würden die beiden super zusammen passen.

Ich nehme Sakusa's Angebot schnell an bevor er es sich noch anders überlegt und als wir wieder auf dem Weg zu unseren Klassen sind kommt Hiro zu mir. ,,Indirekter Kuss." Flüstert sie mir ins Ohr und ich schaue sie fragend an. ,,Als du beim Essen den Rest von Sakusa's Bento gegessen hast hast du seine Stäbchen benutzt, die er kurtz vor dir benutzt hat. Das war also ein indirekter Kuss." Sie springt auf und ab während ich mich einer ganz neuen Stufe rot nähere. 

Darüber habe ich garnicht nachgedacht, weil ich so viel Hunger hatte. ,,lass das, ich hab doch nur von seinen Stäbchen gegessen, weil ich keine eigenen dabei hatte." Als ob es etwas bringt meiner Freundin so etwas zu sagen. Sie zieht mich damit auf bis ich an meinem Klassenzimmer angekommen bin.

Nachdem ich die Doppelstunde Mathe überstanden habe mache ich mich auf den Weg zur Turnhalle. Ich setzte mich auf eine Bank und schaue auf die Tür da nur ich und einpaar andere da wahren. ,,Na, wartest du etwa aus Sakusa?" Sagt Komori und pickt mich in die Seite. ,,Was...Nein, nein i-ich warte auf die anderen." Naja, glaubwürdig hört sich anders an. Er setzt sich neben mich und sieht zur Tür.

,,Ich bin froh, dass er seine Seelenverwandte endlich gefunden hat und er hat großes Glück, dass du das bist." Er hat es ihm erzählt?! Okay ich habe es ja schließlich auch Hiro erzählt also kann ich ihn da verstehen. ,,Du Komori, was ist eigentlich dein Tatoo?" Ich sehe fragend zu ihm und er muss grinsen. Er hebt den Ärmel seines T-Shirts hoch und man kann einen Vogel erkennen.

Meine Augen weiten sich minimal und ich schaffe es gerade noch so, mir ein Lachen zu verkneifen. Ich habe doch gewusst, dass die beiden gut zusammen passen würden. ,,Was ist denn? Kennst du etwa jemanden, der es auch hat?" Er hat einen Hoffnungsvollen Blick aufgesetzt und jetzt muss ich wirklich anfangen zu Lachen. ,,Ach mein Lieber, glaube mir, dass wirst du bald erfahren."

Anscheinend hat Hiro mit ihm nicht über ihr Tatoo gesprochen, welches auf ihrer Hüfte abgebildet ist. Es ist nicht so offen gelegt wie bei mir worüber ich sie wirklich beneide.

Nachdem alle da sind frage ich den Coach ob ich meine Hausaufgaben schon einmal anfangen dürfte, weil ich so viele aufbekommen habe, das ich sie heute nicht mehr fertig bekommen würde. Und bei Mathe hab ich ja eh schon Probleme.
      
Nach dem Training habe ich die Hälfte geschafft, bin an Mathe aber immer noch am verzweifeln. ,,Soll ich dir bei Mathe helfen?" Ich schaue zur Seite. ,,Hat er gerade vorgeschlagen mir zu Helfen? ,,Ich bin ziemlich gut in der Schule. Wir könnten uns ja mal bei mir oder dir treffen." ,,Ja gerne. An Mathe bin ich schon immer am verzweifeln gewesen, daher kommt mir das ganz gut." Ich lächle ihn an und glaube tatsächlich einen leichten Rotschimmer auf seinen Wangen zu erkennen.

Wir haben uns darauf geeinigt, dass wir uns übermorgen, also Samstag, bei ihm treffen. Bei dem Gedanken daran mit ihm alleine zu sein, fängt mein Herz an gegen meine Brust zu Hämmern. Was ist dieses Gefühl?

Das einzige was ich an dem Tag noch mache ist, meine Hausaufgaben fertig zu machen und mich ins Bett legen.  

Sakusa's Soulmate Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt