Kapitel 30

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"Was ist nur los mit dir?" fluchte ich und schupste Jonas von mir weg. Lachend sahen die anderen Jungen mich an. "Lass uns gehen Jonas, die ist doch bescheuert!" Schwitzend wandte er sich ihnen zu. Seine Gesicht war voller Hass. Ich erkannte ihn nicht wieder. "Du hast Angst, hab ich recht..?" murmelte ich. "Was?!" schmunzelnd drehte er sich zu mir. Kopfschüttelnd blickte ich zu ihm hoch. "Du musst dich nicht verstellen vor deinen Freunden" "Ich verstelle mich nicht, du kennst mich einfach gar nicht. Und überhaupt was willst du überhaupt hier. Geh doch zu deinem Freund" "Wenn meinst du überhaupt!" wütend ging ich auf ihn zu. Schnell hob Jonas seinen Finger und hielt ihn vor meine Nase. "Hör zu..." in seinen Augen sammelte sich Wasser. "Ich wollte ja überhaupt nicht so zu dir sein, sie wollte das alles doch" zornig kniff er seine Augen zusammen und eine kleine Träne rollte über sein rotes Gesicht. "Jonas es regnet bitte lass uns rein gehen" riefen seine Freunde ihm zu. Doch Jonas blieb angewurzelt vor mir stehen. "Alter!" rief einer der Jungen laut. Verärgert sah ich zu ihnen. Sauer drehten sie sich um und rannten zur Burg. "Was wolltest du?" mit zittrigen Händen strich ich mir meine nassen Haare aus dem Gesicht. Wütend sah Jonas auf den Boden. "Elly...ich hab dich echt gerne...ich meine ich finde dich klasse, du bist witzig, verständnisvoll..." Mit großen Augen sah ich ihn an. Er sah ganz verwirrt aus in seinem nassen Hemd. Dann verstummte er plötzlich. "Aber-aber ich liebe dich nicht verstehst du?" zornig sah er wieder auf. "Das...ist nicht schlimm" murmelte ich leise. Erschöpft ließ er sich auf den Boden fallen. Seine Hose fiel in das moosige Gras des Sees. Besorgt beugte ich mich zu ihm herunter. "Ich liebte sie...wirklich" seine Stimme war trocken. "Aber sie wollte ihn, sie...wollte immer nur ihn. Verstehst du?" mit feuchten Augen sah er mich an. Mein Herz rutschte mir bei den Worten runter. Ich dachte zuerst es hatte aufgehört zu schlagen. Ich schluckte. "Liebst du sie immer noch?" "Was denkst du denn?!" lachend sah er zum See. "Ich mochte sie schon immer, ich weiß nicht sie hat so etwas außergewöhnliches..." eine weitere Träne lief ihm herunter. Ruckartig sah er zu mir hoch. "Es tut mir leid, was ich getan habe" Auf einmal fing mein ganzer Körper an zu zittern. Ich wusste nicht ob es der kalte Regen war oder die Worte welche mir Jonas sagte. "Was tut dir leid?" mit ruhiger Stimme ließ ich mich neben ihn fallen. " Ich habe..nur so getan als ob ich dich mag" seine Augen wanderten auf denn feuchten Moos. "Das heißt, du wolltest nicht mit mir ausgehen oder auf den Ball..." "Ich-ich musste es tun verstehst du!" wütend unterbrach er mich. "Warum?" "Na, weil sie es so wollte verstehst du?" voller Zorn stand er auf. "Wer wollte das, wer?!" fragend sah ich zu ihm hoch. Kopfschüttelnd wandte er sich von mir ab. "Ich kann das alles nicht mehr!" ohne weiteres zu sagen rannte er weg. "Jonas warte!" schrie ich ihm nach. Doch er war zu schnell. Ohne das ich etwas tun konnte, war er schon hinter der hohen Mauer der Burg verschwunden. Verzweifelt blieb ich stehen. Der Kalte Regen fiel weiter auf mich herab. In diesem Moment wusste ich nicht mehr was ich tun konnte, ich blieb einfach stehen und starrte ins leere. "Amelie?" jemand legte vorsichtig seine Hand auf meine Schulter. Erschrocken drehte ich mich um. Mit einem mal blieb mein Herz stehen. Vor mir stand ein großer kräftiger dunkelblonder Junge. Seine nassen Haare waren wild zerzaust und sein Anzug war klitschnass. Schwer Atmend sah er in meine Augen. Seine dunklen Augen kamen mir so vertraut vor. Und dann lächelte er leicht. Seine spitzen Eckzähne lugten leicht hervor. Mit offenem Mund sah ich in sein leicht rot angelaufenes Gesicht. "Hi..." stieß es aus mir heraus. "Äh hi.." antwortete er mir und kratzte sich nervös an seinem Hinterkopf. In meinem Kopf versuchte ich verzweifelt Worte zu finden, doch ich konnte nicht. "Es...regnet" murmelte er und sah in den Himmel. "Ja...es...regnet" ich konnte meine Augen nicht von seinem Gesicht abwenden. Ich erkannte jedes Detail, jede Sommersprosse, jede kleine Lachfalte. "Du bist hier" stotterte ich. Unsicher sah er mich wieder an. "Ich, also Lucas hat mich.." "Du bist hier" wiederholte ich und auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln. Stephan erwiderte meine Reaktion. "Was hat Lucas gemacht, hat er dich gefahren? Er ist doch erst 17?" fuhr es aus mir heraus als ich meine Gedanken wieder gesammelt hatte. Kopfschüttelnd ging er auf mich zu und legte seine Hände auf mein Gesicht. "Gott, warum bist du nur so" murmelte er leise. Erschrocken sah ich in seine Augen. "So bescheuert?" fragte ich stirnrunzelnd. Lachend sah er zu mir herunter. "So unglaublich" antwortete er. Ohne das ich antworten konnte küsste er mich. Ich meinem Körper strömte heiße Luft herum. Es fühlte sich so an als würde etwas in mir explodieren. Mit verwirrten Augen sah ich ihn an, als er meine Lippen wieder los ließ. Doch auf einmal bemerkte ich das es sich nicht schlimm angefühlt hatte. Es war eines der besten Gefühle, die ich je erlebt hatte. Er war nicht vergleichbar mit dem Kuss von Jonas. Fragend ließ es mein Gesicht wieder los. Grinsend sah ich ihn an und küsste ihn ebenfalls. Ich genoss den Moment der wie eine Ewigkeit verlief. Selbst der Regen war wie aufgelöst und die Kälte ihn mir war wie weggeblasen. "Stephan" hörte ich leise. Ruckartig stieß ich ihn von mit weg und drehte mich rum. Erschrocken tapste Stephan nach hinten. Aus dem Wald kamen Ottokar, Dampfwalze und Mücke gerannt. Mit einem riesigen Grinsen sahen die Jungen sich an und liefen auf Stephan zu. Wie verrückte schmissen sie sich auf ihn und warfen ihn zu Boden. Hilflos sah Stephan zu mir herauf. Lachend sah ich ihn an. "Elly?" rief jemand. Es war Lucas, welcher völlig außer Atem auf mich zu gerannt kam. Mit all seiner Kraft fiel er in meinen Arm. "Was ist los?" fragte ich aufgeregt. "Die-die Polizei ist...sie hat uns ver-" stotterte er erschöpft. "Die Polizei?!" ungläubig ließen die Junge Stephan los und starrten Lucas an. "Ist das sehr schlimm?" Ottokar sah Lucas zornig an. "Ja, ist es Lucas!"  Schützend stellte ich mich vor Lucas. "Ottokar lass es, dafür konnte er doch nichts" "Was machen wir denn jetzt?" unschuldig sah Mücke uns an. Die Gruppe schwieg. Nach einer längeren schweige Minute, holte Stephan laut Luft. "Ich habe eine Idee, aber dafür müssen wir zum Truck" warf Stephan entschlossen in die Runde. Gleichzeitig sahen wir ihn an. "Echt?" ängstlich sah Lucas ihn an. "Das hab ich vermisst, Kumpel" lachend legte Ottokar seinen Arm um Stephan. "Los Leute wie Stephan es gesagt hat"

Burg Schreckenstein Das beste halbe Jahr meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt