Kapitel 29 "12 Uhr"

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"Bitte sag Dad nichts bitte ich flehe dich-" "Jetzt kniest du nieder vor mir?" machtvoll blickte sie zu mir herunter. Wütend biss ich mir auf die Lippe. "Hör zu Alice, warum gehst du nicht einfach zurück zu meinem Vater und tust so als würde es mich nicht geben?" "Aber Stephan ich möchte doch nur das beste für dich" grinsend sah sie mich an. "Es tut mir leid aber wenn du es nicht auf diese Weise verstehen möchtest...muss ich es wohl anders regeln" zornig stellte ich mich vor ihr. Ich blickte in ihre wütenden Augen." Ich wollte nicht so sein wie mich jeder sehen will, ein unkontrollierter aggressiver Junge" verwirrt sah ich auf meine geballte Faust.  Ruckartig drehte ich mich um und rannte die Treppe hinunter. "Stephan" rief Alice laut durch das Treppenhaus. Blitzschnell verschwand ich im Wohnzimmer und schloss die Türe hinter mir. Mit lauten Schritten rannte Alice zur Wohnzimmer Tür. Suchend blickte ich mich im Zimmer um. Eilig rannte ich zu unserem alten Ledersessel und schob ihn mit all meiner Kraft zur Tür. Noch bevor Alice die Türe aufmachen konnte, schob ich die Lehne unter die Klinke. "Stephan mach sofort die Tür auf!" wütend ruckelte sie an der Tür. Laut atmend ließ ich in den Sessel fallen. "Was ist hier los?" rief eine weiter Stimme. Mein Vater stand oben am Treppengeländer gelehnt und starrte ungläubig Alice an. "Dein Sohn" stieß es genervt aus ihr heraus. Mein Herz fing an zu klopfen. Ängstlich hielt ich mir die Hand vor den Mund und lehnte mich mit aller Kraft gegen den Sessel. Ich hörte wie er die Treppe hinunter lief. Das Stampfen hörte vor der Türe auf. Plötzlich war alles ruhig. Nervös blickte ich auf mein Handy. "Los Lucas beeil dich"

" Man pass doch auf!" rief ein Autofahrer Lucas hinterher. "Sorry" ungeschickt bog Lucas in eine Straße ein. Konzentriert wischte er sich seinen Schweiß von der Stirn. Mit einer viel zu schnellen Geschwindigkeit bog er auf eine abgelegene Landstraße. Mit quietschenden Reifen driftete er um die Ecke. Plötzlich wurde Lucas Konzentration durch ein lautes Geräusch unterbrochen. Hell leuchtete sein Handy auf. "Man was ist?" nervös sah er auf den Beifahrersitz. Schnell ließ er eine Hand vom Lenkrad und schnappte sich das Handy. Laut hupend raste ein Sportwagen an ihm vorbei. "Ja ist ja gut jetzt!" zornig sah er ihm nach. Mit zittriger Hand öffnete er seinen Lockscreen. Eine Nachricht von Stephan leuchtete auf. 

"Beeil dich Mann, kann meine Eltern nicht mehr lange aufhalten"

Erschrocken sah er von seinem Bildschirm auf. "So ein Mist aber auch" fluchte er und sah ängstlich auf das Gas Pedal. "Okay Lucas du schaffst das schon einfach immer ausweichen" kräftig drückte er auf das Pedal. Der Truck beschleunigte schnell und ließ ihn hart gegen die Lehne knallen. Mit über 140 km/h raste der Truck über die Landtraße. Den anderen Autos wich er geschickt aus, welche ihm verärgert nachsahen. Der Truck zischte eine höher gelegene Straße hinauf. Auf dem Weg begegnete er schon andere teure Häuser, welche triumphierend auf dem Berg auf die untere Nachbarschaft hinab blickten. Auf einmal hörte Lucas einen schrillen Ton hinter sich. Schnell sah er in den Rückspiegel und entdeckte ein blinkendes Polizeiauto hinter ihm. "Verdammt" murmelte er und fuhr an den Seitenstreifen. Der Wagen parkte direkt hinter ihm. Ein schmaler, jung aussehender Mann stieg aus dem Streifenwagen. Nervös atmete Lucas ein. "So mein Junge, wo geht's den so spät hin?" mit hochgezogener Augenbraue lehnte der Polizist gegen die Fensterscheibe. "Abend Offizer" mit einem aufgesetzten lächeln sah Lucas ihn an. "Gibt es ein Problem?" "Ja sie sind ein wenig zu schnell hier hoch gefahren, ich hoffe sie wissen das dies in diesem Viertel verboten ist" vorwurfsvoll blickte der Polizist in den Wagen. "Oh, entschuldigen sie Sir, ich habe wohl in der eile nicht auf das Tacho geachtet. Wissen sie ich kenne diese Straße auswendig und fahre normalerweise immer vorbildlich" unruhig richtete Lucas sein Hemd. "Heute wohl auf der Gala was?" schmunzelnd sah der Sherif ihn an. "Ja...genau die Gala" Lucas schaute auf seinen Anzug. "Ich habe Zuhause etwas vergessen und wollte nicht zu spät kommen, wissen sie?" Ungläubig sah der Polizist ihn an. "Aber die Gala fängt doch erst in einer Stunde an, da müssen sie nicht so rasen?" "Ach wissen sie...ich treffe...ich treffe mich vorher mit meiner Freundin und..." "Kein Problem, ich komme auch von hier oben" mit einem zwinkernden Auge blickte er ihn an. "Ich muss dennoch ihre Papiere und ihren Führerschein prüfen. Manche von diesen Reichen Kids fahren oft schwarz" versteinert sah Lucas ihn an. "Meine-meine Papiere?" stotterte er. "Ja..?" ungeduldig rückte er seine Mütze. Lucas verstummte. "Genau...deswegen bin ich nochmal umgekehrt. Ich habe meinen Führerschein in meiner Villa vergessen" mit klopfenden Puls sah er in das verwirrte Gesicht der Polizisten. Der Polizist verstummte. Mit verdrehten Augen sah er auf sein Protokoll. "Hör mal ich mache eine Ausnahme. Du kannst deine Papiere aus deinem Haus holen und ich warte hier. Wenn du mich verarscht, schreib ich dich auf, verstanden?!" murmelte er mit einem strengen Unterton. Erleichtert sah Lucas ihn an. "Geht klar Sheriff" laut heulte der Motor auf. "Und überhol mal den Motor von deiner Schrottlaube klar?" "Ist ein Oldtimer, wissen sie?" antwortete Lucas ihm und fuhr weiter den Berg hinauf.  Die Straße endete in einer Sackgasse. Dort lag das Anwesen von Stephans Vater. Mit quietschenden Reifen blieb der Wagen im Kies stehen. Mit stockendem Atem ließ sich Lucas in die Lehne fallen. Verärgert raufte er sich die Haare. Tief atmete er ein. Dan stieg er aus dem schräg parkendem Truck aus und schlich sich zum Gittertor des Anwesens. Auf einmal erklang ein lauter Knall von oben. Erschrocken kniete er sich hin und hielt schützend seine Hände nach oben. Auf einmal wurden seine Hände leicht nass. Langsam sah er nach oben. In seiner Hand hatten sich kleine Regentropfen gesammelt. "Auch das noch" grummelte Lucas und sah verärgert in die Grauen Wolken. 

Burg Schreckenstein Das beste halbe Jahr meines LebensWo Geschichten leben. Entdecke jetzt