Kevin! Putt putt!

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Wir sangen gemeinsam zuende und kurz bevor wir das Lied beendeten, stürzten Rose und Jackie in den Raum. Mit breit grinsenden Gesichtern gratulierten wir den beiden, als Niall sich plötzlich räusperte. „Alsooooo… Jackie? Ich hab noch ne kleine Überraschung für dich… Sie müsste gleich da sein!“ Er grinste breit und wie aufs Stichwort klingelte es an der Tür. So schnell wir konnten, liefen wir zur Tür, die wenig später auch schon von Jackie aufgerissen wurde. Was sie sah, ließ sie zu einer Salzsäule erstarren.

 „HAPPY BIRTHDAYYY!“ Die vier Jungs, die bis eben noch vor der Tür gestanden hatten, zogen Jackie nun in eine Gruppenumarmung. Diese war immer noch wie erstarrt und wusste anscheinend gar nicht wie ihr geschah. Auch Niall schloss sich nun der Umarmung an. Jetzt war es völlig um Jackie geschehen und Tränen liefen ihre Wangen hinunter. „OMG OMG OMG!!!“ Ein unglaublich breites und strahlendes Grinsen hatte sich auf ihrem Gesicht breit gemacht und sie schien einfach nur überglücklich zu sein. Die sechs blieben noch ein paar Minuten so stehen, bis sie sich schließlich lösten und auch Caroline, die vor Aufregung zitterte, endlich begrüßten. Danach gingen wir ins zurück ins Esszimmer, wobei sich Jackie und Caroline angeregt mit ganz One Direction unterhielten. Nick und Isaac holten von irgendwo her vier Stühle und wir alle setzten uns eng beieinander an den Tisch.

 Etwa eine halbe Stunde später wurde das erste Mal, seit dem ich bei einem Geburtstagsfrühstück der Familie Anderson dabei gewesen war, das komplette Essen, dass sich auf dem Tisch befand, aufgegessen. Ok, wir waren auch 19 Personen, aber das waren heute wieder Unmengen an Essen gewesen! Jackie und Rose hatten ihre Geschenke ausgepackt und wir hatten uns alle ziemlich gut miteinander unterhalten. Jackie und Charlotte hatten mit jedem der Jungs ein Selfie gemacht und hatten nun offensichtlich ihren Spaß daran, in ihren zahlreichen Directionergruppen auf WhatsApp damit anzugeben und sich über die ganzen eifersüchtigen Mädchen lustig zu machen.

 Am Abend wollten wir im Garten noch ein Lagerfeuer machen und mit den restlichen Verwandten und den Freunden von Rose und Jackie feiern. Dafür musste jetzt noch ziemlich viel vorbereitet werden, da wir bis vor ein paar Minuten noch vorgehabt hatten drinnen zu feiern, aber weil das Wetter für November eigentlich noch ziemlich warm und heute auch ziemlich trocken war, hatte Liam diese grandiose Idee gehabt, für die wir auch alle sofort Feuer und Flamme waren. Nick und Isaac waren losgefahren, um von irgendwo her noch Holz für das Lagerfeuer und auch die nötigen Zutaten für Stockbrot zu besorgen. Wir restlichen säuberten jetzt den Garten, holten die Gartenmöbel, die irgendjemand tatsächlich auf den Dachboden verfrachtet hatte, hoben eine flache Kuhle für die spätere Feuerstelle aus und schmückten den Garten mit einigen Lampions und Laternen.

 Weil wir alles erledigt hatten, was wir machen konnten, hatten wir beschlossen den Kleinen beim Spielen zuzusehen. Also saßen Rose, Isabelle, Zayn, Liam, Larry, Niall und ich auf den Gartenstühlen und Bänken verteilt, wobei man bei Larry wirklich von Larry sprechen konnte, denn die beiden sahen aus, als würden sie sich gleich gegenseitig auffressen. Jackie und Caroline hatten es sich auf der riesigen Eiche gemütlich gemacht, da sie wohl gemerkt hatten, dass sie zumindest Niall heute nicht zum letzten Mal gesehen hatten. Davie und Jacob machten jetzt ihren Mittagsschlaf und Lisa, Anne, Lucy und Kevin hatten sich auf das kleine Klettergerüst mit Schaukeln und Rutsche verdrückt. Über unseren Köpfen flog ein Vogelschwarm seine Kreise. Das hatte anscheinend auch Anne bemerkt, die sich ziemlich für Vögel interessierte, denn sie kam sofort zu ihrer Mutter gelaufen. „Mummy, guck mal da oben! Lauter Tauben!“ Wie aufs Stichwort löste sich Louis von Harry´s Lippen uns sprang auf. Er schaute nach oben zum Taubenschwarm. „Kevin! Putt putt! Hier her! Komm zu Louis!“ Natürlich dachten fast alle hier, dass mein Neffe Kevin gemeint war, welcher sich sofort umdrehte und Louis mit einem verstörten Blick ansah. „Meinst du mich? Wahrscheinlich ja schon… Alle machen immer diese dummen Witze! Ich hasse meinen Namen!“ Kevin kam immer weiter auf uns zu und wurde von Wort zu Wort lauter. „Alle hassen mich! Immer verspotten mich alle!“ Jetzt schrie er fast. Doch bei den nächsten Sätzen wurde seine Stimme wieder leiser. „Ich dachte wirklich, dass Lilly´s Freunde immer nett zu mir sind… Ich hätte es wissen müssen! Niemand will mein Freund sein…“ Nach diesen Worten ließ er sich auf den Boden fallen und begann bitterlich zu weinen.

Nanny in love (N.H.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt