Der Supermarktvollidiot

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Jetzt waren wir wieder zuhause und ich wollte gleich mit Streichen anfangen, doch wir wurden von Greg ins Wohnzimmer gerufen. „Denise, Lilly. Schaut mal wer da ist.“ Ich schaute auf die Person, die mit Greg auf der Couch saß. Hmmmmm? Der sah ja aus wie Pappsi… „Lilly, das ist mein Bruder, Niall.“ Warte, den kannte ich doch…

Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen! Das war der verrückte Supermarktvollidiot! Mein Mund klappte auf und ich zog meine Augenbrauen in die Höhe. Ich sah jetzt wahrscheinlich richtig bescheuert aus, aber wie klein war die Welt. Auch Niall hatte seine Augen weit aufgerissen und sein Mund war zu einem kleinen 'Oh´ geformt. Greg schaute verwundert zwischen uns hin und her. Wir mussten aber auch echt komisch aussehen, wie wir uns mit offenen Mündern anstarrten. „Kennt ihr euch?“ Das kam von Greg. Während ich laut „Ja“ sagte, flüsterte Niall „Nein“. Wir hatten vorher beide kurz zu Greg geschaut, aber jetzt schauten wir uns wieder an. Aber dieses Mal nicht überrascht sondern eher nach dem Motto 'Was laberst du?!?!´ .

Denise brach die entstandene Stille. „Naja, ist doch egal. Niall willst du Lilly nicht beim Streichen helfen? Das wäre wirklich nett von dir!“ Er lächelte Denise freundlich an. Das sah ganz anders aus, als das Lächeln im Supermarkt. Total echt und richtig sympathisch. „Ja, klar! Aber vorher muss ich noch meinen Lieblingsneffen begrüßen.“ Er bückte sich zu Theo, der auf dem Boden saß. „Onel Nini!“ Theo strahlte. „Na du kleine Grinsebacke!“ Er drückte ihm einen Kuss auf die Wange und setzte ihn wieder ab. Süüüüß… aber er hatte MEINEN Spitznamen benutzt! Er schaute mich an. „Kommst du? Oder willst du den ganzen Tag hier stehen bleiben?“ Widerwillig ging ich ihm hinterher. Jeder nahm zwei der Eimer und gemeinsam gingen wir die Treppe hoch. „Ich denke wir fangen mit meinem Wohnzimmer an.“ Wir gingen also auch noch die Treppe zum Dachboden hoch und gingen in mein leeres Wohnzimmer. Ich ging nochmal runter, um Pinsel und diese komischen Rollen zu holen. In der Zeit sollte Niall den Boden mit Folie auslegen und die Fußleisten und Steckdosen abkleben. Als ich wieder oben war, hatte er sogar alles fertig. „ So, dann können wir ja anfangen! Du streichst die Wand mit dem Fenster in helllila und ich die rechts davon in hellblau.“ Er nickte nur. Ich nahm mir den Eimer mit der hellblauen Farbe und begann zu streichen.

Niall pfiff während dem Streichen ein kleines Lied vor sich hin. Doch jetzt gerade hörte ich gar nichts mehr. Die Tür hatte ich aber auch nicht gehört, also musste er noch im Raum sein. Ich wollte mich grade umdrehen, als ich etwas Warmes in meinem Nacken und zwei Hände an meinem Hintern bemerkte, die sich aber sofort wieder entfernten. Ich drehte mich wütend um. „Was fällt dir ein? Musst du jetzt einen auf Obermacho machen? Das ist ja echt die Höhe!“ Und in dem Moment bemerkte ich die lila Farbe an seinen Händen. „Ach super… Hab ich jetzt deine Handabdrücke an meinem Arsch? Super Niall, wirklich toll! Aber das kann ich auch!!!“ Bis eben hatte er noch gelacht, aber als ich meine Hände in die hellblaue Farbe tauchte, verging es ihm.

 Langsam ging ich auf ihn zu und drängte ihn so in eine Ecke des Zimmers. Mit einem teuflischen Grinsen auf den Lippen sagte ich: „Wenn du in eine Höhle rufst, musst du mit dem Echo rechnen!“ Nachdem ich das gesagt hatte, wischte ich ihm mit einer Hand durchs Gesicht. Mit der anderen Hand fuhr ich ihm durch die blond gefärbten Haare. „Und deine Haarfarbe finde ich sowieso TOTAL schrecklich.“ Teuflisch lachte ich auf. Nialls Gesichtsausdruck war zum Totlachen. Und dann noch die blaue Farbe im Gesicht. Göttlich! Doch dann spürte ich seine Hand an meiner Wange. „Hat dir schon mal jemand gesagt, was für ein hübsches Gesicht du hast?“ Na super, jetzt war mein Gesicht lila… „Haha Niall… Verarschen kann… Was fällt dir ein? Das hast du jetzt nicht getan!!!“ Dieses Arschloch grinste über sein ganzes blaues Gesicht. „Nein, hab ich nicht, “ kicherte er. Ich schaute an mir herunter. „Du kleines Arschgesicht. Das wirst du bereuen! Und jetzt nimm deine dreckigen Finger da weg!!!“ Mit diesen Worten schlug ich seine Hand weg. Wieder schaute ich an mir herunter und sah den lilanen Handabdruck auf meiner Brust. Ich musterte ihn noch einmal von oben bis unten, dann schnappte ich mir den Farbeimer mit der hellblauen Farbe und leerte ihn über seinem Kopf aus. Ohne mich noch einmal umzudrehen, lief ich die Treppe runter und in mein Schlafzimmer. Von oben hörte ich ein lautes und böses Lachen, dann hörte ich polternde Schritte, die immer näher kamen.

Nanny in love (N.H.)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt