Chapter 2

337 27 5
                                    


„Wach auf, du Pennrübe.", Clint grinste mich an und verschlafen rieb ich mir über die Augen. „Sorry Nat.", murmle ich, als ich mich von ihrer Schulter erhebe, doch sie winkt nur lässig ab. „Wir sollten uns die Fallschirme anziehen.", bestimmt sie. Kurz strecke ich meine müden Glieder, ehe ich mich erhebe. Mit einem mulmigen Gefühl im Magen, sehe ich kurz aus dem Fenster. Vor uns kann man bereits das Gebirge erkennen in dem die Agents gefangen gehalten werden.

Nat hat sich derweil den Fallschirm umgeschnallt. „Okay, also wir werden uns mit einigen Karabinern und Seilen aneinander sichern.", beschloss sie. Zaghaft nicke ich und Clint half uns unsere Gürtel mit Karabinern aneinander zu hängen und mich an Natasha fest zu binden so gut es ging und das wir noch genügend Bewegungsfreiraum hatten. „Ab jetzt solltet ihr springen.", rief unser Pilot und ließ die Rampe runter. Clint sah uns kurz an. „Wir sehen uns unten.", damit nahm er Anlauf und sprang gekonnt und mutig aus dem Flugzeug. Der Wind peitschte mir um die Ohren und verunsichert sah ich die Rothaarige an. „Na komm schon.", sie schenkte mir eines ihrer ziemlich seltenen, sanften Lächeln und dann rannten wir los. Mit einem spitzen Schrei verlor ich den Boden unter den Füßen und klammerte mich an meine Begleiterin. „Das mit der Höhenangst überlege ich mir nochmal, glaube ich !", rief ich, während wir in rasender Geschwindigkeit beachtlich an Höhe verloren. Durch die dunklen Klamotten hatte ich Clint schon längst aus den Augen verloren und den Fallschirm würde er erst so spät wie möglich ziehen.

„Alles gut ?", wollte Natasha wissen, als wir unkontrolliert durch Raum und Zeit purzelten und einen Salto nach Tausenden rollen schlugen. „Du musst Haltung bewahren, sonst verlieren wir die Kontrolle, lass dich nicht so hin und her schmeißen !", wies sie mich an und hielt meinen Körper gerade, den Kopf Richtung Boden zeigend. „So sind wir schneller und sind nicht so lang in der Luft !", erklärte sie, während ich schon fast am hyperventillieren war. Irgendwas schlug mir regelrecht gegen die Lippe und verteilte sich auf meinem halben Gesicht. „Ich glaub ich hab ne Fliege in den Mund bekommen !", quietschte ich und versuchte sie auszuspucken, doch der ganze Sabber landete logischerweise wieder in meinem Gesicht. Während Nat versuchte uns lachend in Position zu behalten, kamen wir dem Erdboden immer näher. „NAT DER BODEN !", rief ich panisch und klammerte mich schnell atmend an ihre Schultern. Sie zog innerhalb von wenigen Sekunden den Fallschirm und erschrocken quietschte ich auf, als wir dadurch nach oben gerissen wurden und der Fall abgefangen wurde.

Mittlerweile hing ich wie ein Koalababy an meiner besten Freundin, die ein breites Schmunzeln im Gesicht hatte und sich anscheinend herrlich über meinen Angstzustand amüsierte. Leise sanken wir zu Boden. Während Nat mit ihren Füßen auf dem Gestein ganz gut aufkam, sackte ich regelrecht zusammen und gemeinsam klatschten wir auf den Boden. Wir rollten noch einen kleinen schlammigen Abhang hinab und verhedderten uns in dem Fallschirm, bis wir zum stehen kamen.

Keuchend und platt lag ich unter Natasha auf dem Boden. „Das mache ich nie wieder.", legte ich fest. „Und ich mach das nie wieder mit dir." „Dann haben wir ja nen Deal.", schief grinse ich. „Ihr saht genauso elegant aus, wie Dumbo bei seinem ersten Flugversuch.", erklang Clints Stimme. „Ich kann dir deine Ohren auch so lang ziehen, bis sie so groß wie die von Dumbo sind, wenn du uns nicht gleich entfesselst.", fauchte ich, immerhin konnte ich ihn vor lauter Fallschirm und Natasha nicht sehen. Diese begann sich seufzend von mir ab zu binden, während Clint die Seile vom Fallschirm durchtrennte. Brauchen würden wir den eh nicht mehr.

„Das nächste mal nimmst du sie mit.", brummte Natasha zu ihrem Freund währen ich mich aufsetze. „Du siehst absolut scheiße aus.", kommentierte er mich. Ich konnte es ihm nichtmal übel nehmen. Mein Haargummi hing auf halbmast, ich hatte ne Fliege und Sabber im Gesicht verteilt und bestand aus Schlamm und einigen Blättern, als auch ein paar Schrammen. „Hab dich auch lieb, Legolas.", mit einem Fake-Grinsen hielt ich meine Hände auf, in die Clint ein wenig Wasser kippte mit dem ich mir mein Gesicht abwusch. Innerhalb von einigen wenigen Sekunden sah ich wieder aus wie eine der verdammt coolen Agentinnen aus Actionfilmen und ich zog meinen Zopf nochmal nach. „Dann lasst uns den Laden mal aufmischen.", damit rückte ich meinen Bogen zurecht und mit schnellen und koordinierten Bewegungen rannten wir auf die steile Felswand zu. Ein paar Felsvorsprünge kletterten wir geschickt hinauf, dann holten wir unsere Enterhaken hervor und ließen sie über die Kuppe schießen. Nachdem jeder den Halt des Hakens getestet hatte, machten wir uns bereit den Aufstieg zu vollenden.

Gap Year - Wie ich zur Göttin wurde [Loki FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt