Jungkook
„Du hättest mich nicht gleich halb auffressen müssen“, meckerte Taehyung, als er in meinem Zimmer vor dem Spiegel stand und seinen Hals begutachtete.
Ich musste bei dem Gedanken an den vorigen Tag schmunzeln und stellte mich hinter ihn, während ich meine Arme um ihn legte und ihm „Du bist einfach zu sexy, ich konnte nicht anders“, ins Ohr flüsterte. Ich zwickte ihn mit den Zähnen kurz ins Ohrläppchen und spürte sofort die Gänsehaut, die er bekam. Taehyung drehte sich grinsend zu mir um und legte seine Arme um meinen Nacken. „Das sagst ausgerechnet du.“
„Wie wäre es mit Tür abschließen?“, stand mein Bruder plötzlich in meinem Zimmer und wir fuhren ruckartig auseinander. „Seid froh, dass ich nicht Eomma bin. Apropos, wenn ihr den Plan in die Tat umsetzen wollt: Taemin ist gerade gekommen“, teilte er uns mit und ging wieder raus. „Das war knapp“, hauchte Taehyung, während ich tief durchatmete und meine Hand auf meine Brust, direkt über meinem rasenden Herzen legte.
Als wir beide uns beruhigt hatten, gingen wir schließlich auch runter.
Taemin war gerade dabei, das Essen ansehnlich herzurichten, als es an der Tür klingelte und ich „Ich geh' schon!“, rief, bevor ich hin joggte. „Alles Gute zum Geburtstag!“, sagten Jiwon, Yoongi und Namjoon im Chor und warfen die Arme in die Luft, wobei Jiwon dazu noch Konfetti in die Luft warf und klatschte. Ich schüttelte lachend mit dem Kopf, bedankte mich aber und machte Platz, damit sie reinkommen konnten.
Drinnen begrüßten sie auch Taehyung, Taemin und meine Mutter, die die Plastikbecher, das Besteck und die Teller neben das Buffet stellte. „Oh, hallo alle miteinander!“, lächelte sie und umarmte Namjoon und Jiwon herzlich, hielt Taehyung aber nur die Hand hin. Ich wollte gerade etwas sagen, da klingelte es schon wieder. Diesmal stand Jaebeom davor und gratulierte mir. „Warte!“, rief eine Person hinter ihm, die ich an diesem Tag lieber nicht sehen wollte: Hyuna.
Ich wusste, dass das wieder nur Ärger geben würde, denn ich hatte meinen Vater und Daesung natürlich auch eingeladen, aber wenn die Drei aufeinander trafen, gab es immer nur Streit. Deshalb ging ich ins Wohnzimmer und zog meine Mutter in die Küche. „Eomma, was macht Hyuna hier?“, flüsterte ich leicht aufgebracht und sie sah mich irritiert an. „Geburtstag feiern?“, gab sie zurück und ich rollte mit den Augen. „Ich habe sie absichtlich nicht eingeladen, Appa kommt doch heute mit Dae!“, gab ich zu bedenken, aber sie wollte nichts davon hören. Sie winkte bloß ab, schnappte sich die Servietten und ging wieder ins Wohnzimmer.
Ich folgte ihr, behielt diese Giftschlange aber die ganze Zeit über im Auge. Sie stand mit einem Glas in der Hand neben Jaebeom und musterte ihn von Kopf bis Fuß, während sie sich unterhielten. Seine Haare waren zur Hälfte zu einem Zopf gebunden und er trug ein weißes Leinenhemd mit einer grauen Jacke darüber, was im Gesamtbild sofort 'Künstler' rief. „Und ist diese Malerei so eine Art Hobby, oder haben Sie auch was richtiges gelernt? Ich meine, mit so ein bisschen Gekritzel und Gekleckere kann man ja kein Geld verdienen“, sagte sie abschätzig und im Augenwinkel sah ich schon, wie Jimins Gesicht vor Wut immer dunkler wurde.
Jep, das würde auf jeden Fall ein laaaaanger Abend werden...
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Art-Class ⇴ ᴛᴀᴇᴋᴏᴏᴋ ✓
أدب الهواة❝He never looked nice. He looked like art, and art wasn't supposed to look nice; it was supposed to make you feel something.❞ Jungkooks letzte Möglichkeit, nicht von der Uni zu fliegen ist, ein weiteres Fach zu belegen um seine Noten auszugleichen...