Kapitel 6

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Als der Klassenlehrer die Anwesenheit überprüft hatte, fing der, zu (D/N) Verwunderung, junge Mann an, über die Schul- und Hausordnung zu sprechen. Herr Hoshigaki musste Anfang dreißig sein und hat wahrscheinlich noch nicht so viel Erfahrung  in dem Beruf, wie ein Lehrer mitte Vierzig. Aber das ist ja verständlich. Er hatte am Anfang gesagt, dass die 1-4 seine erste Klasse ist, die er als Klassenlehrer unterrichten darf. Das merkte man ihm jedoch kaum an. "Naturwissenschaftlichen Räumen dürfen nur in Anwesenheit eines Lehrers betreten werden. Das einzelne Verhalten in den jeweiligen Räumen wird der jeweilige Kurslehrer mit euch besprechen. Für heute habt ihr noch drei Kurse. Heute habt ihr in dieser Konstellation, also im Klassenverband, noch japanische Literatur und Chemie.  Daraufhin habt ihr dann entweder Kunst, Musik oder Englisch, je nach dem was ihr beim Einschreiben angekreuzt habt. Ich gebe euch jetzt den  Stundenplan aus.", Herr Hoshigaki stand vom Lehrerpult auf, nahm einen Stapel Papier in die Hand und fing an auszuteilen.  "Denkt dran euch bei einem Klub anzumelden. Ihr habt noch diese Woche Zeit euch zu entscheiden. Es ist aber auch in Ordnung keinem Klub beizutreten, wenn  ihr euch lieber auf die Schule konzentrieren wollt.", sagte der Lehrer, während er kurz in seiner Bewegung inne hielt, sich sein Brille zurecht schob und sich seine  mittellangen dunkelbraunen Haare aus der Strin strich.  Kurz darauf  gab er (D/N) ihren Stundenplan.  Sie hatte Englisch gewählt. Und auch wenn sie Kunst mochte, hatte sie sich für die Sprache entschieden. Zudem war ihr Vater Englischlehrer, weshalb sie es halbwegs flüssig sprechen konnte. Auch ihr Vater unterstützte diese Wahl ebenfall, und zwar mit dem Argument, dass (D/N) auch in ihrer Freizeit sich künstlerisch betätigen könnte.
Nachdem Herr Hoshigaki mit dem Austeilen fertig war, besprach er noch ein zwei Dinge bezüglich der Räume und Lehrer, ehe er sich verabschiedete und aus dem Zimmer ging. Die Klasse hatte nun eine kleine Pause von fünf Minuten. Man hörte das zurückschieben von Stühlen und das Tuscheln von ein paar Mädchen, welche über das Aussehen ihres Lehrers redeten. (D/N) war zum Glück keine von ihnen. Sie studierte ihren Stundenplan. Er war eigentlich ganz angenehm. (D/N) schaute sich kurz darauf um. Sie wollte Shirabu fragen, was er gewählt hatte. Er saß zwei Plätze links von ihr am Fenster. "Hey Shirabu-kun! Was hast du gewählt?", fragte sie über den Jungen hin weg, der zwischen ihr und Shirabu saß. Er lehnte sich sowieso nach Hinten zu einem Freund, weshalb es ihn nicht zu stören schien. Shirabu sah auf, als er seinen Namen hörte. Durch die mittlere Lautstärke hatte er nur seinen Namen und nicht die Frage verstanden. "Wie bitte?", fragte er und sah mit einem irritierten Blick zu (D/N).  "Was hast du gewählt? Englisch, Kunst oder Musik?", fragte (D/N) neugierig und lächelte den Braunhaarigen an. "Englisch", meinte er nur knapp und schaute genervt um sich herum. Er hätte nicht gedacht, dass es so laut sein würde wie der Lärm, den ein Haufen Grundschüler verursachen würden.  (D/N) musste lächeln. Sie war froh, dass ein bekanntes Gesicht sie im weiteren Unterricht erwarten würde.  Shirabus Blick lag derweil wieder auf seinem Stundenplan. Er scheint ihn sich genau einprägen zu wollen.
Nachdem die Pause zu Ende war kam eine etwas Ältere Dame in  den Raum und stellte sich vor. Frau Romaku fing relativ schnell mit dem Unterricht an und teilte eine Lektüre aus. Diese wurde von einzelnen Schülern vorgelesen. Es war ein traditionelles Drama. Nach dem sie nach der fünften Szene die Hausaufgabe erklärt hatte, es war eine Schreibaufgabe in der man kurz festhalten sollte, wie das Drama enden könnte,  kam das von manchen Schülern ersehnte Läuten der Schulglocke. Mittagspause. Die Meisten machten sich auf den Weg zur Kantine und auch (D/N) stand auf und packte ihre Sachen zusammen um sich etwas zum Essen zu holen. Sie sah Shirabu gerade aus dem Zimmer laufen, ehe sie mit schnellen Schritten aus dem Raum ging. Er war die einzige Person, die sie neben den Zweitklässlern kannte.  "Hey! Shirabu-kun!Gehst du auch zur Kantine?", fragte (D/N) als sie noch ein paar  Meter hinter ihm lief. Shirabu blieb für das (H/F) Mädchen kurz stehen und drehte sich zu ihr um. "Ja", meinte er und sah zu (D/N). Diese lächelte ihn an. "Würde es dich stören, wenn ich dich begleite?", fragte sie zögerlich, abgebremst von der klaren, dennoch stumpen Antwort ihres Klassenkameradens. "Nein", sagte er daraufhin nur, ebenso gleichgültig wie zuvor. (D/N) beschloß es nicht zu hinterfragen und sich nicht weiter um seine kühle Art Gedanken zu machen. Es gab bestimmt einen Grund, weshalb er so drauf war.  Nach ein paar Minuten erreichten (D/N) und Shirabu die Kantine im Erdgeschoss. Es war ein großer Raum, dessen Wände hauptsächlich aus Glas besteht, weshalb er noch größer wirkte und von Licht durchflutet wurde. In dem Raum gab es sechs Tischreihen, die durch den Ganzen Raum gingen. Es müsste hier Platz für circa 300 Schüler geben. Es gab auch eine Schiebetür die zum Schulhof führte, durch die man im Sommer zum Essen nach draußen gehen konnte.
Die Kantine war sichtlich gefüllt und (D/N) und Shirabu stellten sich an der Warteschlange an. Sie holten ihr Essen, bezahlten und setzten sich an den noch letzten freien Tisch.  Sie redeten nicht viel während dem Essen. Hin und wieder kam ein Gespräch über verschiedene Fächer auf, aber ansonsten war es fast still. Nachdem die Pause vorbei war, ging es mit Chemie weiter. Es war eines von (D/N) Lieblingsfächern. Der Chemiesaal war im letzten Stock des Gebäudes, weshalb (D/N) und Shirabu einige Treppen steigen mussten um dort anzukommen. Der Saal war in vier Tischreihen aufgeteilt.  Chemie war halbwegs interessant. Der mittelalte Lehrer, dessen Namen (D/N) sich nicht wirklich hören konnte, da sie von ihrer neuen Nebensitzerin angequatscht wurde, fing  nach der Besprechung der Sicherheitsregeln mit einer Wiederholung an. Das Mädchen rechts von ihr stellte sich als Tomura-san vor, wurde jedoch, bevor sie nach (D/N)s Namen fragen konnte, vom Lehrer um Ruhe gebeten. Inhaltlich ging es im Unterricht um Kohlenstoffverbindungen und um die verschiedenen zwischenmolekularen Kräften und Bindungen. (D/N) schrieb sich das Meiste mit und kannte die Themen im Großen und Ganzen schon recht gut, weshalb sie sich oft im Unterricht gut einbringen konnte. Nachdem auch dieser Unterricht vorbei war, lief sie mit Tomura-san aus dem Raum. "Ich bin übrigens (N/N) (D/N)", meinte das (H/F) Mädchen und lächelte das schwarzhaarige, etwas größere Mädchen an. "Freut mich dich kennen zu lernen, (N/N)-san. Wie du schon weißt bin ich Tomura Remi und ich komme von der Tokabu Mittelschule", meinte Tomura und lächelte ebenfalls. Die beiden plauderten ein wenig über ihre alten Schulen, bis sie sich verabschieden mussten, da (D/N) Englisch und Tomura-san  Kunst hatte. (D/N) kramte ihren Stundenplan aus der Tasche und schaute, in welchem Raum sie nun Unterricht hatte. "Wir müssen ins Erdgeschoss", hörte sie eine bekannte Stimme. Es war Shirabu, welcher gerade aus dem Chemiesaal kam und nun neben  (D/N) zum stehen kam. Ein schmales Lächeln lag auf seinen Lippen. Er hatte den Stundenplan in ihrer Hand bemerkt, weshalb er sich dachte, dass sie den Raum suchen musste. "Danke", meinte (D/N) nur lächelnd und ging zusammen mit dem Braunhaarigen zum Unterricht.

Satori Tendou x Reader//EqualWo Geschichten leben. Entdecke jetzt