Kapitel 11

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"Wir sehen uns am Montag beim Training! Übertreibt es nicht heute Abend. Das geht vor allem an die Stammspieler", sagte der Kapitän der Mannschaft, ein hochgewachsener Blonder, welcher einen sehr eindringlichen Blick besaß, der (D/N) erschaudern ließ. Nachdem Satori und die Anderen von dem Treffen entlassen wurden, löste sich das Team in mehrer Gruppen auf. Satori kam auf (D/N) zu, mit Shirabu, Semi und drei Anderen im Schlepptau, die (D/N) nicht kannte. "Hast du deinen besten Freund schon angerufen?", fragte Shirabu. "Ja, aber irgendeiner seiner Freunde hat ihm das Handy weg genommen und jetzt erreiche ich ihn nicht mehr.", seufzte (D/N) und sah abermals auf den schwarzen Bildschirm ihres Handys. "Schreib ihm eine Nachricht, schlimmstenfalls-", bevor Shirabu seinen Satz zuende führen konnte, klingelte (D/N)s Handy. "Ist er das?", fragte Semi und sah zu (D/N), welche auf seine Frage hin nickte.
"Ja?", sagte (D/N) als sie auf 'annehmen' drückte und sich das Handy ans Ohr drückte, um bei der umliegenden Lautstärke Hisashi zu verstehen. "Sorry (D/N)! Noya hat mir mein Handy weg genommen", sagte er. "Schon in Ordnung. Wo seid ihr denn genau?", fragte das (H/F) Mädchen. "Wir sind in der Nähe von dem Stand, an dem wir unsere Garnelen-Tempura gekauft haben. Soll ich dich am Schrein abholen? Wenn du willst, lauf ich nochmal hoch", meinte Hisashi. (D/N) verneinte. "Ich schaff das auch alleine, aber danke. Bleib einfach da wo du bist. Der Weg ist ja nicht lang. Bis gleich!", meinte (D/N) noch, ehe sie auflegte und ihr Handy zurück in ihre Hosentasche packte.
"Wie ist die Lage, Sonnenschein ?", fragte Satori. "Ich treffe Hisa-chan in der Stadt. Wir haben einen Treffpunkt ausgemacht.", meinte (D/N) und lächelte den rothaarigen an. "Wir begleiten sie, stimmt's Jungs", sagte er und drehte sich schwungvoll zu den fünf anderen um, welche ihm entweder ein kurzes Nicken oder ein kleines 'Ja' gaben. Zusammen lief die Gruppe los.
Unterwegs lernte (D/N) die drei  unbekannten Personen kennen.  Wakatoshi Ushijima, ein Klassenkamerad von Satori, welcher eher einen  ruhigen, bedachten Eindruck machte, aber zugleich auch furchteinflößend sein konnte. Er ist das Ass des Volleyballteams und anscheinend unter den besten drei des ganzen Landes. Die zwei anderen waren im gleichen Jahrgang wie Shirabu und (D/N). Sie stellten sich als Taichii und Yunohama vor. Beide waren eher ruhig, was das Reden anging.
"Seht ihr euch das Feuerwerk an?", fragte (D/N) in die Runde.
"Nein", sagte Ushijima stumpf. Er hatte wohl andere Pläne. "Waaasss! Das sagst du mir erst jetzt?", rief Satori entsetzt. "Du kannst dir ja das Feuerwerk ansehen. Ich trainiere lieber noch ein bisschen", entgegnete der Zweitklässler mit den olivbraunen Haaren. "Ich komme mit dir", sagte Semi und sah zum Himmel hinauf, als könnte er etwas in den Wolken lesen, welche die Farbe der untergehenden Sonne annahmen. Während wieder einige Momente Stille herrschte, zog Satori einen Schmollmund. "Ihr beide verlasst mich? Dann bin ich ja der Hahn im Korb", sagte Satori. Semi runzelte darauf nur die Stirn. Das macht überhaupt keinen Sinn.
Am Fuß des Bergs angekommen, lief die Gruppe in Richtung Tempura-Stand. Bevor sie dort ankamen lösten sich Ushijima und Semi aus der Gruppe, um zurück zur Schule zu gehen. 
(D/N) bewunderte den Ehrgeiz, den die Beiden hatten, fand es jedoch zum Teil schade, dass sie nicht noch länger blieben. "Ist er das?" fragte Shirabu und zeigte auf Hisashi welcher mit einem erleichterten Gesichtsausdruck auf die Gruppe zukam. (D/N) nickte.
"Es tut mir so leid, dass ich nicht bemerkt habe, dass du weg warst! Ich hab mich mit den Jungs unterha-" "Es ist alles in Ordnung, mach dir keinen Kopf", sagte (D/N) zu dem Blonden und lächelte.
"Sind das deine Klassenkameraden?", fragte Ennoshita, welcher sich mit Narita zu Hisashi gesellt hatte und sah von (D/N) zu den vier Jungen, welche neben ihr standen. "Nicht ganz. Sie sind alle im Volleyball Team meiner Schule.", meinte (D/N) und lächelte. "Auf welche Schule gehst du nochmal?", fragte Narita, welcher das erstmal an diesem Abend (D/N) eine Frage stellte.
"Auf die Shiratorizawa", sagte das (H/F) Mädchen. Plötzlich wurde es still. So still, dass es (D/N)  unangenehm war. Dass ihr bester Freund, ebenso wie seine Freunde, die Mitglieder des Volleyballteams der Shiratorizawa musterten und einen seltsamen, beinahe ehrfürchtigen Blick  hatten, fiel anscheinend nicht nur (D/N) auf, denn auch Shirabu schien es zu merken.
(D/N) kratze sich verlegen am Nacken. "Hisa-chan, wie sollen wir es jetzt machen?", fragte das (H/F) Mädchen und sah zu ihrem besten Freund, welcher durch die Frage ebenfalls zu ihr sah. Er sah von ihr zu seinen Freunden und dann wieder zu (D/N). "Ähmm, ich....", sagte er. Er schien zwiegespalten zu sein, wusste nicht ob er mit (D/N) bei seinen Freunden bleiben sollte, oder nur was mit ihr unternehmen sollte, weil er es ihr schließlich versprochen hatte.  Er würde beides gerne wollen. (D/N) merkte seine Unentschlossenheit. "Wie wär's, wir treffen uns  spätestens um 22.45 Uhr am Bahnhof. Solange kannst du etwas mit Ennoshita und Narita machen und ich mache etwas mit Shirabu und den Anderen.", sagte sie und zeigte auf den Jungen mit den hellbraunen Haaren. "Sofern das für euch kein Problem ist", frügte sie noch hinzu und sah zu den Volleyballspielern ihrer Schule.  Bevor die anderen überhaupt antworten konnten, beantwortete Satori ihre Frage. " Kein Problem für mich und für uns!", sagte er  und grinste schief.
(D/N) lächelte und sah draufhin wieder zu Hisashi und wartete auf seine Antwort.
Hiashi schwieg noch einige Sekunden, unentschlossen ob er den Abend mit seinen Klassenkameraden oder mit (D/N) verbringen sollte, welcher er es eigentlich versprochen hatte.
"In Ordnung", sagte er schließlich und unterdrückte ein seufzen. "Aber wenn irgend etwas passiert rufst du mich sofort an, ok?", sagte er und zog die Stirn in Falten. Die Sorge in seiner Stimme war kaum zu überhören, was (D/N) mit einem Lächeln die Augen verdrehen ließ.  "Jaja, ich pass schon auf mich auf"

"Irgendwie sieht der Himmel so aus, als würde er brennen", sagte Satori, während er, die Armen hinter dem Kopf verschränkt und mit Blick in Richtung Himmel, neben (D/N) und den anderen Zweitklässlern her lief.
"Brennen? Du hast aber eine große Vorstellungskraft, Satori-senpai", sagte Taichii und zog verwirrt die Augenbrauen zusammen. Nachdem (D/N) sich von Hisashi verabschiedet hatte, hatte sich die fünfköpfige Gruppe auf gemacht, sich umzusehen.
Während Taichii und Satori über die rötliche Farbe des Himmels diskutierten, unterhielten sich (D/N) und Shirabu über die anstehenden Tests, für die (D/N) am Vormittag gelernt hatte. Sie redeten über die verschieden Formeln und Aufgaben so leichtfertig, dass sich Yunohama, welcher stumm das Gespräch verfolgt hatte, total fehl am Platz fühlte. Er entfernte sich von den zwei Musterschülern und lief zu Satori und Taichii, welche sich immer noch über die Farbe des Himmels unterhielten.
"Yunohama-kun! Ist der Himmel rot oder orange?" Yunohama, welcher nicht damit gerechnet hatte,  in die Diskussion hinein zu  plumsen, zuckte nur mit den Achseln. "Keine Ahnung. Fragt doch Shirabu-kun und (N/N)-San, die beiden können es euch bestimmt mathematisch und physikalisch erklären, welche Farbe der Himmel hat. Wie es scheint haben die das ganze Buch auswendig gelernt."
Satori drehte sich um. "(N/N) - Chan! Welche Farbe hat der Himmel", fragte er, während er rückwärts lief. "Soll ich es dir, wie Yunohama-kun es sagte, physikalisch erklären oder willst du meine Meinung wissen?", meinte sie. Yunohama zuckte förmlich zusammen. Er hatte gedacht, dass die Beiden seine Worte nicht gehört hätten.
"Ich verstehe Physik nicht ansatzweise so gut wie Sprachen, deswegen hätte ich lieber  deine Meinung.", sagte Satori und ließ seine Arme sinken, welche er bis grade noch hinter dem Kopf verschränkt hatte.
"Für mich ist der Himmel orange mit ein paar roten Stellen", sagte sie und lächelte.
Sie lächelte oft, wenn sie mit Satori redete. Sie mochte seinen Humor und seine Unbeschwertheit, von der sie selbst so wenig hatte.
"Siehst du! Ich hatte recht!", sagte Taichii und sah triumphierend zu Satori. Dieser verzog das Gesicht. "Aber jeder sieht Farben unterschiedlich", sagte (D/N), was Satoris Gesicht aufhellte. "Dann sieht mein Rot anders aus als deins, weshalb ich nicht ganz falsch liege!", sagte Satori. Taichii hatte sichtlich keine Lust mehr zu diskutieren was halb er es bei einem Schulterzucken beließ. " Habt ihr schon was gegessen?", fragte (D/N) und sah in die Runde. Alle schüttelte den Kopf. " Dann suchen wir jetzt erst mal was für euch zum Essen."
Und so begannen sie, durch das Fest zu laufen und sich etwas zu Essen zu kaufen.
Während sich Shirabu, Yunohama und Satori etwas beim Sushi-Stand holten, kaufte sich Taichii irgendein Eintopfgericht.
(D/N) fand es komisch. Für sie war Eintopf ein Gericht für die kalten Jahreszeiten. Aber sie sprach es nicht an. Der Abend verging schnell. Gegen 21 Uhr machten sich  Taichii und Yunohama auf den Weg nach Hause. Besser gesagt ins Wohnheim der Shiratorizawa. Für die Erstklässler galt eine Ausgangssperre ab 22 Uhr. Satori, von dem (D/N) und Shirabu erfuhren, dass er ebenfalls im Wohnheim wohnte, musste spätestens um 24 Uhr im Wohnheim sein. Nach einiger Zeit suchte sich die Gruppe einen  Aussichtspunkt, um das Feuerwerk ansehen zu können. Es war 21:45Uhr. Um 22 Uhr würde das Feuerwerk beginnen. Satori, Shirabu und (D/N) liefen wieder zum Schrein hinauf, um  sich auf die angrenzende Wiese zu setzten, von der aus man über die Stadt blicken konnte.
"Für was für einen Klub hast du dich jetzt eigentlich entschieden?", fragte Satori (D/N), als sie sich auf das weiche Gras setzen. Shirabu sah ebenfalls zu (D/N). Er schien es auch nicht genau zu wissen. (D/N) dachte an die Führung zurück, die Satori mit ihr gemacht hatte. Sie musste augenblicklich an den Trötenklub und an die Schlägereinheit denken, weshalb sie lächeln musste.
"Ich hab mich für gar keinen entschieden", sagte sie und sah in den beinahe schwarzen Himmel hinauf. Sowohl Satori als auch Shirabu sahen (D/N) verwirrt an. "Wieso denn?", fragte Shirabu. (D/N) hatte darauf eine simple Antwort. "Bevor ich bei einem Klub nur halbherzig mitmache, gehe ich lieber nach Hause um dort zu lernen oder Hausaufgaben zu machen", meinte sie und legte sich auf den Rücken. "Das ist kein schlechtes Argument", stellte Shirabu schließlich fest und wollte gerade noch etwas sagen, als die erste Rakete hochging und sich über ihnen in viele kleine Funken  spaltete. (D/N) setzte sich wieder auf. Das Feuerwerk begann und die Drei betrachteten die Bilder, die die Feuerwerkskörper an den schwarzen Himmel zu malen schienen. Satori sah von dem hellen Funkenregen zu (D/N), welche mit einem Lächeln die verschiedenen Farben  betrachtete. Er sah zu den (A/F) Augen, in denen sich das grelle Feuerwerk spiegelte und welche noch mehr zu strahlen schienen, als sie es sonst taten. Und ohne das Satori es bemerkte und auch nur für den Bruchteil einer Sekunde schlich sich ein kaum wahrnehmbares, sanftes Lächeln auf die schmalen Lippen.

Satori Tendou x Reader//EqualWo Geschichten leben. Entdecke jetzt