Kapitel 10

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Die Straßen waren mit bunten Lichtern geschmückt und es herrschte in ganz Sendai eine wundervolle Stimmung. An den Straßenecken waren überall kleine Ständchen, an denen man sich etwas zu Essen oder kleine Souvenirs kaufen konnte, aber auch kleine Spielstände, an denen unzählige Kinder ihr Taschengeld ausgaben. (D/N) musste bei dem Anblick augenblicklich lächeln. Sie erinnerte sich daran, wie auch Hisashi und sie früher dort zusammen ihr Taschengeld ausgegeben hatten. Sie hatte den kleinen Schlüsselanhänger, den Hisashi damals gewonnen und ihr geschenkt hatte, immer noch. Der kleine Goldfisch hang an ihrer Nachtischlampe.
Die Beiden liefen in Richtung Küste. Dort würde kurz nach Sonnenuntergang ein Feuerwerk stattfinden. "Wohin sollen wir zuerst?", fragte Hisashi und sah zwischen den verschieden Ständen hin und her. (D/N) war so gut wie ratlos. Sie entschieden sich, an einem kleinen Stand etwas zu Essen zu holen und sie wussten auch schon an welchen Stand sie gehen würden.
"Guten Tag. Zweimal die Garnelen-Tempura Box mit Dipsoße bitte", meinte (D/N) zu der alten Frau, welche hinter der Theke stand und lächelte sie an. Die Frau bereitete das Essen zu. Seit (D/N) sich erinnern kann, kauften Hisashi und sie ihre Garnelen-Tempura-Box bei ihr. "Hier bitte sehr! Das macht dann 900 Yen", meinte die Frau mit einem herzlichen Lächeln. Die beiden Oberschüler bedankten und verabschiedeten sich. Sie liefen weiter, ohne Ziel, aßen unterwegs ihre Tempura und unterhielten sich über verschiedene Themen.

"(N/N)-san? Kinoshita-kun?"

Die Beiden unterbrachen ihr Gespräch und drehten sich um. Dort stand eine Gruppe Jungen, welche die Beiden gerufen hatte. "Ennoshita-kun! Hallo!", sagte Hisashi unmd nun ging auch (D/N) ein Licht auf. "Hallo", sagte (D/N) lächelnd. Das (H/F) Mädchen und Hisashi gesellten sich zu Ennoshita und einigen weiteren Schülern, die (D/N) nicht kannte. Sie stellten sich kurz gegenseitig vor. Neben Ennoshita waren drei Jungen. Einer war beinahe ein Kopf kleiner als (D/N). Er stellte sich als Noya-san vor. Neben ihm standen zwei Jungen mit sehr, sehr kurzen Haaren. Einer von ihnen sah etwas einschüchternd aus. Sein Name war Tanaka. Der letzte war Narita, welche mit Hisashi in die selbe Klasse ging.
Nachdem sich die Gruppe vorgestellt hatte ging das Gespräch auch schon los.
"Wir treffen uns mit den Senpais in einer Viertelstunde am Schrein um für das neue Jahr ein Gebet zu sprechen. Ihr kommt doch sicher mit, oder?", sagte Noya-san zu Kinoshita und sah ihn erwartungsvoll an. Dieser sah zu (D/N) um sie nach ihrer Meinung zu fragen. Sie nickte kurz, damit er wusste, dass sie einverstanden war. Die Gruppe lief in Richtung Schrein. (D/N) lief neben Ennoshita, mit dem sie sich sehr gut verstand. Sie redeten über die Grundschule und über den Unsinn, den sie damals zu dritt angestellt hatten. Hisashi redete mit Noya-san und lief einige Meter vor (D/N) und Ennoshita. "WAS! Ihr seid nicht zusammen??", hörte man den kleinen Braunhaarigen rufen. Ennoshita schlug sich nur mit der Flachen gegen die Stirn als er hörte, was Noya-san sagte. (D/N) schmunzelte nur.
Der Weg zum Schrein war nicht lang, dafür jedoch teilweise ziemlich steil .
Als die Gruppe ankamen, waren die Senpais der Jungs bereits da. Es waren nicht besonders viele, aber mehr als genug um ein eigenes Team aufzustellen. (D/N) hielt sich mehr im Hintergrund. Sie wollte das Team bei ihrem Gebet nicht stören, weshalb sie etwas abseits selbst ein Gebet sprach und daraufhin wartete, bis das Volleyballteam fertig war. Das (H/F) Mädchen sah sich um. Der Schrein war gut besucht, viele ließen eine kleine Spende da oder kauften sich etwas beim Schreinshop. Auch (D/N) wollte eine kleine Spende da lassen. Sie lief zu dem kleinen Spendenkästchen und warf eine fünfhundert Yen-Münze durch den kleinen Spalt. Das wohltuende Geräusch von klirrendem Metall lag für einen kurzen Moment in ihren Ohren. Kurz darauf lief sie wieder zurück zu den anderen. Diese waren gerade mit ihrem Gebet fertig und kamen ihr etwas entgegen. Auch sie warfen eine kleine Spende ins Kästchen.  Das Volleyballteam und (D/N) begannen wieder Richtung Innenstadt laufen, als einen gewissen Jungen mit hellbraunen Haaren passierten. 

"Shirabu-kun?", fragte (D/N) zögerte kurz, als sie die Frage stellte. Doch zu ihrem Glück  drehte sich die angesprochene Person um und (D/N) erblickte das Gesicht ihres Mitschülers, dessen Miene sich kurzzeitig erhellte. "(N/N)-san, was machst du denn hier?", fragte er das (H/F) Mädchen. Bevor (D/N) überhaupt antworten konnte, kam ein gewisser rothaariger Zweitklässler und fing an zu reden. "Unser Sonnenschein! Was machst du denn hier? Sag bloß du sprichst für uns ein Gebet!", meinte Satori und brachte (D/N) somit  zum Lächeln. "Halt deine Klappe Satori, du bringst sie noch in Verlegenheit", hörte man Semi von etwas weiter entfernt rufen. "Ach Mensch, Semi! Sei doch kein Spielverderber!"
"Kommst du mit? Wir wollen noch kurz ein Gebet, für unser nächstes Match spielen", meinte Satori und sah das (H/F) Mädchen erwartungsvoll an. (D/N) zeigte mit dem Daumen hinter sich. "Eigentlich bin ich mit meinem besten Freund verabredet", sagte sie.  Satori zog seine linke Augenbraue hoch. "Dein Bester Freund ist also die Luft", stellte er fest. (D/N) war vorerst verwirrt, ehe sie sich hektisch umdrehte und bemerkte, dass Hisashi und die anderen Volleyballspieler der Karasuno High weit und breit nicht zu sehen waren.  Sie drehte sich wieder zu Satori und Shirabu.  In ihren (A/F) Augen sah man leichte Panik aufsteigen. "Shit", murmelte sie. Sie drehte sich ein weiteres Mal, um nach Hisashi auschau zu halten. Sie wollte gerade anfangen loszulaufen, als sich eine Hand auf ihre Schulter legte. (D/N) drehte sich um. "Hey (D/N)-chan. Jetzt beruhige dich doch erst einmal! Wie wäre es, wenn du mit uns kurz zum Schrein gehst, da dann deinen besten Freund anrufst und ihr einen Treffpunkt ausmacht, an dem ihr euch dann treffen könnt. Wie hört sich das an?", fragte der rothaarige Volleyballspieler. (D/N) nickte und atmete erleichtert auf. Zusammen liefen sie zum Schrein.  Während das Team sich vor dem Schrein versammelte, wählte (D/N) Hisashis Nummer.  Auch wenn sie wusste, dass sie nicht alleine war, zitterten ihre Hände etwas. Sie atmete einige Male tief ein, während das nicht enden wollende Klingen an ihrem Ohr klingelte.

"Hallo?"
"Hisashi, wo bist du?"
"(D/N)?", fragte er verwirrt. Sag bloß er hat nichtmal bemerkt, dass ich weg war, dachte sich (D/N). "Wieso rufst du mich denn an?", fragte er. Er hat es anscheinend wirklich nicht bemerkt.
"Weil ich dich suche. Ich habe einem Klassenkameraden 'Hallo' gesagt und als ich mich wieder umgedreht habe, wart ihr weg.", erklärte das (H/F) Mädchen ihre Situation.
"Wir sind bereits unten in der Stadt."
"Wo genau seid ihr denn?"
"Wenn du willst, komm ich wieder hoch und hole dich a- Verdammt nochmal, Noya!", bevor Hisashi noch irgendwas sagen konnte, wurde er unterbrochen. Es hörte sich so an, als würde ihm das Handy weggerissen worden. Plötzlich hörte (D/N) nur noch das Tuten. Hat er aufgelegt?  Auch wenn es bestimmt nicht Böse gemeint war, bekam (D/N) ein Kloß im Hals.  Sie rief ein weiteres mal an.
Ihr Anruf wurde abgelehnt.

Satori Tendou x Reader//EqualWo Geschichten leben. Entdecke jetzt