𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟝-𝕂𝕒𝕥𝕟𝕚𝕤𝕤

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Peeta. Rue. Gale. Madge. Rory. 

Sie alle waren vom Kapitol zum Tode verurteilt worden. Wen wollten sie mir noch nehmen? 

Für Rue und Peeta gab es keine Rettung mehr, sie waren bereits tot. Aber vielleicht...nur vielleicht...könnte ich Gale zu einem Sieger machen.Er wusste wie man mit Waffen umging , bewegte sich im Wald beinahe lautlos, kannte viele Pflanzen, konnte jagen.Alles in allem keine schlechten Voraussetzungen.

Ich musste ihm nur noch begreiflich machen, dass er auf jeden Fall gewinnen musste.

Ich beeilte mich, in das Rathaus, indem jetzt alle vermutlich saßen und weinten , zu kommen, während Wut die Kontrolle über meinen Körper nahm.

Den Weg zu dem Raum, in dem die Tribute Abschied nehmen konnten, fand ich schnell wieder.Schließlich hatte sich meine Familie letztes Jahr von mir verabschiedet. Peetas Vater ebenfalls. Die Erinnerung daran schmerzte. 

Rasch verdrängte ich alle Gedanken an Peeta. Jetzt musste ich mich auf Gale konzentrieren. Auch er hatte sich letztes Jahr von mir verabschiedet. Er hatte versprochen, sich um meine Familie zu kümmern. 

Mit Schwung stieß ich die Tür zu dem Raum auf. Gale stand einfach da, Rory neben ihm. Beide schienen die Situation noch nicht richtig realisiert zu haben. Abwesend starrten sie aus dem Fenster. Gleich würde ihre Familie zu ihnen gelassen werden, um sich zu verabschieden.

»Gale, du Idiot!« Ich schubste ihn gegen die Wand und hielt ihn dort fest. Gale machte keine Anstalten, sich zu wehren. Er sah mir müde in die Augen.

»Du wirst alles tun, um diese Spiele zu gewinnen, hast du das verstanden?« Ich starrte ihn wütend an. »Katniss...« Er sah mich müde an. » Was?«, fauchte ich. » Du weißt, wie schwer es ist, zu gewinnen. Dieses Jahr sind es sogar doppelt so viele Gegner wie sonst. Außerdem werde ich die Arena nicht lebend ohne meinen Bruder verlassen.«

Meine Wut verrauchte und machte Hoffnungslosigkeit Platz. Gale hatte Recht.Er war jetzt ein Tribut. Und ich seine Mentorin. Er musste das erleben ,was ich letztes Jahr durchmachen hatte müssen. Ich hatte immer noch Alpträume davon. Er musste die ganzen Spiele überleben, um Sieger zu sein. Außerdem war er nicht allein. Er würde alles tun, um seinen kleinen Bruder zu beschützen.

Er würde es nicht schaffen.

Plötzlich war die Wut wieder da. » Du wirst das Ding überleben, hast du das verstanden?«, schrie ich ihn an.

Gales Lippen formten ein Grinsen. »Sonst?«, fragte er. Ich funkelte ihn wütend an. Immer und in jeder Situation blieb er herausfordernd. Nie gehorsam. Konnte er nicht einfach einmal nicken und 'verstanden' sagen, so wie Peeta es getan hatte?

» Sonst das.« , sagte ich, während ich ihm ins Gesicht schlug. 

Er sah mich perplex an. Dann begann er zu lachen.

Ich starrte ihn ungläubig an. Er lachte. Wie konnte er in dieser Situation lachen? Nebenbei war mein Schlag ziemlich fest gewesen. Peeta, das Weichei, hätte zu weinen begonnen.

Immer noch verwundert, starrte ich ihn an. Jetzt stimmte Rory ebenfalls in sein Lachen ein. »Gut gemacht, Kätzchen .«, sagte Gale. »Fahr deine Krallen aus.« 

Ich wusste nicht wieso, aber nun begann ich ebenfalls zu lachen. Es war ein hysterisches, verzweifeltes Lachen, aber es tat gut. 

Vermutlich war es das letze Mal, dass wir gemeinsam lachten.

Es klopfte an der Zimmertür. Gales Mutter und Vic warteten darauf, sich zu verabschieden.

Ich wandte mich zum Gehen, sah aber Gale und Rory noch kurz an. »Wir sehen uns im Zug.« Ich hatte mich schon umgedreht, als ich meinen Namen hörte. »Katniss!« Ich wandte mich ihm zu. Er erwiderte meinen Blick fest und dieses Mal ernst.

» So leicht geben wir nicht auf. Ich will leben. Ich will, dass Rory lebt. Wir sind Kämpfer.«

Dann wandte er sich ab, um seiner Mutter und Geschwistern wahrscheinlich das letzte Mal zu sehen.



Die Tribute von Panem-Der Gesang der NachtigallWo Geschichten leben. Entdecke jetzt