Kapitel 2
Shivana betrachtete den Pferdekarren skeptisch. Sie verstand, dass sie möglichst wenig auffallen sollten, doch niemand hatte gesagt, dass sie lediglich diesen Wagen für ihr Gepäck hatten. Sie würden aussehen wie reisende Söldner. Was vielleicht auch nicht schlecht war.
Ihre Magierrobe hatte sie gegen einen einfachen schwarzen Mantel eingetauscht, damit sie nicht sofort als Magier zu erkennen waren. Da sie selbst den Magierturm so gut wie nie verlassen hatte, würde sie sowieso niemand kennen, allerdings wusste sie nicht, wie sich der große Schamane unauffällig verhalten sollte. Er wirkte wie ein Berg und mit seinem Raben auf der Schulter war er sicherlich sehr auffällig.
Draig hob das Gepäck in den Wagen und kontrollierte das Fuhrwerk. Auf dem Wagen hatte zwar genügend Gepäck Platz, doch nur zwei würde darauf fahren können. Wenn noch einer oder zwei auf dem Pferden saßen, musste immer noch einer laufen. Es würde also ein beschwerlicher Fußmarsch werden.
Noch waren sie sich unschlüssig, wer auf dem Karren sitzen sollte und wer reiten würde. Nino hatte, im Gegensatz zu den anderen, sehr wenig Gepäck dabei, weshalb seines am wenigsten Platz benötigte. „Ich schlage vor, dass Shivana und Estelle auf den Karren gehen. Einer von euch könnte Tai noch auf den Schoß nehmen, so klein, wie er ist", bemerkte Nino, der mit Draig zusammen das Gepäck festgezurrt hatte.
Unter anderem befanden sich auch getrocknete Lebensmittel darunter, damit sie etwas zu essen hatten. Zwar würden sie einen Weg finden, an Essen zu kommen, doch die Oberhäupter hatten darauf bestanden.
So würden sie wirken, wie eine Gruppe auf Reisen. Was sie auch waren. Nur musste der Auftrag geheim bleiben. "Wir könnten uns abwechseln", schlug Shivana vor. "Auf den Pferden zu reiten halte ich für keine gute Idee, wenn sie den Wagen ziehen müssen."
„Draig und ich können laufen", erwiderte Nino und zurrte den Gurt fest. Für sie sollte es kein Problem sein. Sie hatten sich geeinigt, so wenig Magie wie möglich anzuwenden, damit sie nicht weiter auffielen.
"Wenn es zu einem Kampf kommen sollte, braucht auch ihr eure Kraft", bemerkte Shivana nüchtern. "Also solltet ihr euch ebenfalls ausruhen."
„Du findest einen Spaziergang anstrengend?", meinte Nino spöttisch und winkte mit der Hand ab. Mehr war es für ihn nicht, wenn er neben dem Karren hergehen würde.
"Möchtest du jetzt, dass wir uns wie eine normale Reisegruppe benehmen, oder nicht?", wollte Shivana wissen. "Denn es ist völlig normal, dass sich die Leute abwechseln."
„Du hast vollkommen recht, Shivana", erklärte Nino ruhig, bevor er erklärte, dass er es so kannte, dass die Frauen zusammen mit den Kindern in seinem Land herumkutschiert wurden. „Wer laufen will, kann es, aber es wird schwer werden, gleichzeitig vier müde Leute auf die Karre zu bringen", meinte er mit einem kleinen Lächeln.
"Ich schlafe nicht", erklärte Shivana plötzlich. "Also sind es nur drei", meinte sie schulterzuckend. "Und das sollte gehen. Aber wenn diejenigen, die auf dem Wagen sitzen, sich ausruhen und wir uns damit abwechseln, kann sich jeder ausruhen. Ist hier so üblich. Wenn wir allerdings nach Kashi kommen, sollten wir uns den Gepflogenheiten dort anpassen."
„Du schläfst nicht?", fragte der Anführer erstaunt. Wie war das möglich? Jeder Magier musste irgendwann schlafen. Dennoch hatte er nichts dagegen, wenn sie sich eben so abwechseln würden.
"Nein, ich schlafe schon seit ... Jahren nicht mehr. Nur, wenn ich krank werde oder meine Magie überanstrengt habe, werde ich müde", erklärte sie.
Zwar hätte Nino gern mehr darüber gewusst, doch er ließ es einfach so stehen und meinte, dass sie bereit waren, loszugehen.
Die Pferde vor dem Karren waren etwas ungeduldig, was nicht daran lag, dass sie losgehen wollten. Ein merkwürdiger Wind war aufgekommen, der Magie mit sich trug. Eine Macht, die stärker war als die der normalen Magier.
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Das Buch des Chaos
FantasiaIn Pentalpha bedroht eine dunkle Macht das Leben. Der Magierrat stellt eine Gruppe der besten Magier der jeweiligen fünf Zirkel zusammen, damit diese ihre Welt retten. Allerdings wird damit eine Lawine von Ereignissen los getreten, mit denen keiner...