Kapitel 19

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Kapitel 19

Jeder hatte etwas zu tun und Nino fühlte immer wieder, ob seine Seile noch so waren, wie sie sein sollten.

Auch Shivana versuchte immer wieder Kontakt zu Draige aufzunehmen und war beruhigt, wenn er antwortete.

Nino nahm aus seiner Manteltasche die Karte hervor und faltete sie mit einem Zauber auseinander. Mit seinen Armen hielt er Shivana noch immer fest, damit sie keine Angst bekam.

"Wir sind wohl fast da", bemerkte Shivana, denn die Kompassnadel machte seltsame Sachen und schwankte sehr stark.

Estelle hielt an und fragte, in welche Richtung sie genau schwimmen musste.

Shivana betrachtete den Kompass. "Ich denke, wir sind nah dran", murmelte sie. "Wenn wir tauchen, sollten wir ihn sehen."

„Seid ihr bereit zu tauchen?", wollte Estelle wissen. Dann würde sie sich verwandeln.

Shivana aktivierte ihre Rune und nickte Nino zu. Sie krallte sich jedoch an ihm fest, weil sie Angst bekam.

„Geh bitte auf den Rücken, ich brauche Bewegungsfreiheit", sagte der Magier und wartete, bis sie dort war.

Shivana nickte und kletterte auf seinen Rücken, so wie er es wollte.

Mit einem Satz kopfüber sprang der Magier in dem Moment ins Wasser, als Estelle sich verwandelte und im Wasser verschwand.

Unter Wasser war sie ein kleiner Fisch, der unauffällig wirkte. Sie wartete auf die anderen beiden, damit sie weiter konnten.

Das Wasser war selbst unter der Oberfläche extrem aufgewühlt und machte es den dreien nicht leicht, sich fortzubewegen.

Es war, als würde ein Strudel versuchen, sie einzuziehen. Sie wurden von Wellen unterhalb der Wasseroberfläche umspült und manchmal sogar zurückgedrängt.

Shivana krallte sich an Nino und versuchte nicht in Panik zu verfallen. Die Rune auf ihrer Zunge sorgte dafür, dass sie atmen konnte, doch das machte es nicht viel besser.

In Gedanken versuchte der Anführer, sie zu beruhigen. Es gab keinen Grund, Angst zu haben. Er erschuf eine Lichtkugel, die in der Dunkelheit des Wassers für etwas mehr Sicht sorgen sollte.

Allerdings war das Wasser nicht so einfach zu beleuchten und so konnten sie nur wenig mehr sehen als vorher.

Sie hatten ein Problem, den Altar unter Wasser zu finden, wenn sie durch die Dunkelheit nichts erkennen konnten.

"Wir müssen weiter runter", erklang Shivanas Stimme über das magische Seil hinweg.

Auf ihre Worte hin, tauchten sie noch mehr ab und der Strudel wurde sogar noch stärker. Nino brauchte viel Kraft, um nicht in den Sog gezogen zu werden.

Shivana gab sich Mühe, sich festzuhalten und gleichzeitig den Kompass nicht zu verlieren.

Das war sehr schwer, denn Nino schwamm schnell und der Sog, aber auch die Wellen, rissen ihr diesen beinahe aus der Hand.

Nur ein Zauber hielt ihn noch dort, doch wenn das so weiter ging, würde der Zauber bald nachlassen. Die Macht des Wassers war sehr stark.

Nino bat Shivana, durchzuhalten, denn sie würden den Kompass auf jeden Fall brauchen.

Die junge Frau versuchte etwas zu erkennen und Nino anzuleiten, auch wenn es kaum etwas brauchte, weil das Wasser sie immer wieder aus der Bahn warf.

Plötzlich schwamm der Anführer gegen etwas, was er gar nicht hatte kommen sehen und war für einige Sekunden etwas benommen. „Ich glaube, wir sind da", informierte er die anderen.

Das Buch des ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt