Kapitel 9

63 10 23
                                    

Kapitel 9

Als sie an der Y-förmlichen Gabelung vorbeigekommen waren, gingen beide Wege mehr oder weniger geradeaus. Vielleicht hatten sie den Falschen gewählt.

Da sie direkt in die Falle gelaufen waren, ging der Anführer davon aus, dass jemand das Schild absichtlich vertauscht hatte. Dadurch, dass sie hier noch nie gewesen waren, hatten sie den richtigen Weg nicht wissen können.

Das war ein Problem, auf das sie achten sollten.

Langsam drehte die Kutsche um und sie setzten ihren Weg fort, wobei Shivana noch immer nicht sonderlich aktiv wirkte.

Durch die spezielle Heilung würde sie einige Zeit brauchen, um wieder in Ordnung zu sein.

Schweigend fuhren sie den Weg zurück und nahmen schließlich den anderen Weg, der wohl der richtige sein sollte.

Hier war eine andere Stimmung zu spüren. Selten kam ihnen ein Karren entgegen, die sie freundlich grüßten. Alles Händler aus Tehis, die ihre Ware wohl in die andere Länder brachte.

Vielleicht wanderten sie aber auch aus. Das war nicht genau zu sagen.

Irgendwann, als sie schon recht lange unterwegs waren, begann sich Shivana zu regen und rutschte langsam vom Karren, um wieder zu laufen.

Kaum berührten ihre Beine allerdings den Boden, hatte sie das Gefühl, dass erneut eine Macht nach ihr griff und schnell sprang sie wieder auf den Wagen, während ihr Atem schneller ging. Bildete sie sich das nur ein?

Hier war jedoch nichts, was magisch war. Zumindest spürten die anderen keine Schwingungen oder gefährliche Magieströme. Hier schien alles normal zu sein.

„Alles in Ordnung?", wollte Estelle von Shivana wissen. Ihr war das merkwürdige Verhalten nicht entgangen.

"Ich weiß nicht", keuchte Shivana. "Ich glaub, mein Fuß tut noch weh, ich sollte Schuhe anziehen", bemerkte sie und begann nach genau diesen zu suchen. Vielleicht half das.

Neugierig wollte die Gestaltswandlerin wissen, warum sie eigentlich keine trug. Schließlich schützten sie auch vor Scherben und gefährlichen Tieren.

"Ich liebe es den Boden unter meinen Füßen zu spüren", murmelte Shivana, während sie in ihrer Tasche Schuhe suchte. "Die Natur hat eine ganz eigene Magie."

„Da hast du Recht", bestätigte Estelle, die jegliche Arten von Pflanzen und Tieren mochte. Nur war es nicht sehr angenehm, wenn der Boden sehr heiß war und man darauf lief.

"Normalerweise sind meine Füße mit Runen geschützt", murmelte die junge Frau, die nur widerwillig ihre Schuhe anzog.

Warum waren sie es dann jetzt nicht? Oder zumindest in dem Moment, in dem sie sich verletzt hatte. Diese Fragen stellte sich Nino und er wirkte nachdenklich.

"Ich habe es bisher noch nicht erlebt, dass etwas so schnell durch diese dringen konnte", erklärte Shivana, der anzusehen war, dass sie irgendwie sogar Probleme damit hatte, die Schuhe anzuziehen.

„Komm ich helfe dir", bot Estelle ihr freundlich an, da Tai sowieso die Zügel halten wollte.

"Ich hab das Gefühl mein Körper ist so schwer", gestand sie widerwillig. "Was war das überhaupt? Ich hatte das Gefühl, dass irgendwas in mich eindringt."

Nino murmelte ein unverständliches Wort, das keiner von ihnen verstand und Estelle zuckte mit den Schultern.

„Ich weiß es nicht, aber es war gruselig", gestand sie, während sie Shivanas Schuhe band.

"Ja, das war es", bemerkte diese und bedankte sich bei der Gestaltwandlerin.

Sie kam mit der Situation nicht klar, weil ihr Körper so anders reagierte, als sie es gewohnt war.

Das Buch des ChaosWo Geschichten leben. Entdecke jetzt