*bei Lina zu Hause*
Mit einem lauten Knall warf ich die Tür hinter mir ins Schloss. Der Luxus abgeholt zu werden, war mir leider nur am ersten Tag gegönnt worden, ab heute musste ich mit dem Bus fahren. „Hallo", rief ich und als keiner antwortete: „Ist irgendwer zu Hause?" Meine Eltern sagten normalerweise immer Bescheid, wenn keiner da war, wenn ich von der Schule kam. Ich stellte meinen Ranzen im Flur ab und schaute erst ins Wohnzimmer und dann in die Küche, in der ein Zettel auf dem Tisch lag:
‚Konnten dich nicht erreichen, sind einkaufen. Mach dir einen schönen Nachmittag! Mama & Papa'
Yes! Jetzt konnte ich mich wirklich mit den anderen treffen. Ich hatte schon befürchtet meine Eltern hätten etwas anderes vor. Schnell holte ich mein Handy aus der Tasche und schrieb den anderen, dass ich durfte. Sie hatten mir den Namen des Cafés und die ungefähre Wegbeschreibung schon in der Schule gegeben, aber trotzdem googelte ich es noch einmal und stöhnte auf, als ich entdeckte, wo es lag. Na toll! Am anderen Ende der Stadt. Schnell checkte ich noch die Busverbindungen - zum Glück fuhr einer so, dass ich etwa 5 Minuten vorher in dem Café sein konnte - und machte mir dann mein Mittagessen, welches aus einem einfachen Käsebrot und einem Glas Wasser bestand. Dann beschloss ich noch schnell ein paar Hausaufgaben zu machen, bevor ich mich um halb 3 auf den Weg machen würde.
*14:30 Uhr*
Leise schloss ich die Tür hinter mir zu und lief dann zu der Bushaltestelle.
*am Café*
Am Café angekommen öffnete ich die Glastür, auf der in großen Buchstaben die Öffnungszeiten standen und schaute mich dann nach den anderen um.Da entdeckte ich Elena und Alina, die schon an einem Tisch saßen und mir zuwinkten. Schnell lief ich zu ihnen und begrüßte sie: „Hi." „Hey", antworteten sie. Ich ließ mich zu ihnen auf die Bank fallen und schnappte mir die Karte. Ich hatte mich ziemlich schnell entschieden, für mein Lieblingseis: Spaghetti. Dazu nahm ich noch eine Sprite. Dann wandte ich mich den anderen zu: „Und, was machen wir jetzt?" Elena, die mir direkt gegenüber auf einem Stuhl saß, zuckte mit den Schultern: „Wir reden einfach ein bisschen." In diesem Moment betraten Paula und Emma das Café. Sie winkten uns schon von Weitem zu und Emma rief: „Sarah kann nicht kommen. Sie hat noch einen Frisörtermin." Sie begrüßten uns jeweils mit einer Umarmung. Emma setzte sich zu mir auf die Bank, Paula auf einen Stuhl. Als die Kellnerin gekommen und wir alle unsere Bestellungen aufgegeben hatten, herrschte kurz Schweigen, dann fragte Emma: „Wie gefällt es dir eigentlich hier?" Ich nickte: „Ziemlich gut. Es ist voll schön hier!" Sie lächelte: „Cool." „Und warum seid ihr nochmal umgezogen?", Alina schaute mich interessiert an.
-Elena-
Lina zögerte kurz mit ihrer Antwort, ihre Hand strich - wie vorhin im Unterricht - nervös an ihrem Handgelenk entlang. Ich kniff die Augen zusammen. Irgendetwas verschwieg sie vor uns. Die Frage war nur: Was?
-Lina-
„Wegen der Arbeit von meinen Vater", antwortete ich und spürte, wie ich leicht rot wurde. „Soooo", die Kellnerin brachte ein Tablett mit den Getränken. „Der Rest kommt gleich." Sie zwinkerte uns zu. Froh weiteren Fragen zu entkommen trank ich schnell einen großen Schluck.Wenig später kamen auch unsere Eisbecher, die wir bestellten und wir begannen zu essen. Die Stimmung war gut, wir redeten und lachten ab und zu. Zu meiner Erleichterung kamen wir aber nicht mehr auf das Thema umziehen.
Ein paar Minuten später vibrierte auf einmal mein Handy. Ich holte es aus der Tasche. Mein Vater hatte geschrieben: ‚Wo bist du eigentlich? Und wann bist du wieder zu Hause.' Ich begann eine Antwort zu tippen, als plötzlich jemand sagte: „Entschuldigung? Braucht ihr den Stuhl hier noch?" Mein Blick fiel auf den freien Stuhl, der eigentlich für Sarah gedacht war und gedankenverloren schüttelte ich den Kopf.
-Elena-
Das Mädchen, dass nach dem Stuhl gefragt hatte, runzelte die Stirn und schaute Lina genauer an. Sie öffnete den Mund, als ob sie irgendetwas sagen wollte, klappte ihn dann aber wieder zu und platzte schließlich heraus: „Lina?!" Lina, die irgendwas auf ihrem Handy getippt hatte, riss den Kopf hoch und starrte das Mädchen... entsetzt? an. Ihre Augen huschten nervös von ihr, zu uns und zu einem Tisch im hinteren Teil des Cafés, bei dem die Freundinnen des Mädchen saßen. „M... Mia? Was machst du denn hier?", ihre Stimme zitterte, als sie antwortete. Ihr Blick fiel wieder auf uns und sie stand hastig auf: „Äh... Komm, lass uns mal kurz... zu den anderen gehen."Lina stand auf, lächelte mir kurz zu und ging zu dem Mädchen - Mia. Sie liefen zusammen zu den Freunden von der. Ich sah, wie sie sich begrüßten und dann heftig zu diskutieren begannen. Dabei waren sie so laut, dass ich ein paar Wörter aufschnappte: ‚Sorgen', ‚abgehauen' und ‚Polizei'. Warte mal... Polizei? Ach du scheiße, was hatte Lina denn mit der Polizei zu tun? Sie raufte sich die Haare und setzte sich schließlich zu den Mädchen auf die Bank. Sie erzählte ihnen irgendetwas. Die Blicke der Anderen wurden immer geschockter je länger sie erzählte. Lina versuchte ein offenbar tapferes Lächeln aufzusetzen, was ihr aber nicht ganz gelang. Nach ein paar Minuten umarmte sie jeden zum Abschied und kam wieder zu uns. „Was war das denn?", fragte Paula und starrte sie interessiert an. Lina fuhr sich mit der Hand durch die Haare: „Ein paar alte Freunde von mir. Wir haben uns nicht besonders im Guten getrennt." „Und was hattest du da mit der Polizei zu tun?", fragte ich und schaute sie scharf an. Sie erwiderte meinen Blick unsicher. Für einen Moment dachte ich, sie würde jetzt mit der ganzen Geschichte herausplatzen, aber dann sagte sie nur: „Mias Vater ist Polizist." Ich wusste sofort, dass sie gelogen hatte. Man brauchte ihr nur in die Augen zu schauen und schon sah man, ob sie eine Lüge oder die Wahrheit erzählte. Langsam nickte ich. Ich war mir sicher, irgendwann würden wir sowieso alles erfahren und wenn es bis dahin für sie ein Geheimnis sein sollte, dann musste ich sie jetzt nicht bedrängen, schon gar nicht vor den anderen.
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Who knows who I am if nobody knows what's on my mind
FanfictionDie typische Liebesgeschichte: Sie kommt neu in die Klasse, er ist der Junge, den alle lieben und der tausende Verehrerinnen hat. Die beiden verlieben sich und Ende. Doch was ist, wenn sie ein Geheimnis hat, dass sie um jeden Preis geheim halten wil...