Kapitel 18

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Severus nickte wie betäubt. Jetzt wusste er also, was er für Harry fühlte. Vorher hatte er es nicht definieren können. Langsam trat er auf die beiden zu und kniete sich vor Harry auf den Boden.

Blaise und Draco warteten ungeduldig darauf, dass ihr neuster Slytherin von ihrem Hauslehrer zurückkam. Sie konnten sich zwar denken, dass der Professor ihn länger da behalten würde, aber dennoch wollten sie ihn wieder bei sich haben. Seit Harry ein Wolf gewesen war hatten sie eine engere Bindung. Woran das lag, dass konnte keiner der beiden sagen. Sie hofften nur, dass Harry mit ihnen Freundschaft schloss und sie ihm helfen konnten, wenn er sie ließ.
Sie hofften auch, dass ihr Hauslehrer im nicht weh tun würde. Sie hatten dessen Blicke gesehen und wollten Harry am liebsten vor ihrem Professor schützen. Aber er war ihr Hauslehrer und deswegen konnten sie ihm nichts antun.
Trotzdem würden sie ihm jeden Streich spielen, der ihnen möglich war, um Harry zu schützen.

Weit weg von alle dem schaute ein Mann in die Sterne. Er hatte heute gesehen, wie ein magischer Wolf von Dumbledores Leuten regelrecht auseinander genommen wurde. Er konnte nichts für ihn tun, sonst wäre er selber getötet worden. Nun da diese Monster weg waren, lief er auf die Leiche zu. Das braune Fell war blutverschmiert und lag in Büscheln um den Wolf herum. Er musste sich verwandelt haben, als sie ihn gefunden hatten. Die nun leeren Augen wirkten gehetzt und voller Panik. Der Wolfskörper verwandelte sich langsam. Nun lag ein kleiner dürrer Junge vor ihm, er sah kaum älter als 14 aus. Er war zu dünn, nur noch Haut und Knochen.
Ihm tat es weh ein so kleines Kind tot hier liegen zu sehen. Lange konnte er nicht bleiben, denn es bestand die Möglichkeit, dass diese Monster wieder kamen.
Also schloss er dem kleinen Jungen nur die Augen und machte sich auf und davon.
In seinem zu Hause angekommen ging er direkt zu seiner mit Bildern und Blättern geschmückten Wand. Er nahm einen roten Stift und strich ein Bild durch. Auch der Name, Andrew Collins, wurde durchgestrichen. Wieder ein magischer Wolf weniger. Wieder ein Stück Magie, was noch fehlte. Wieder hatte er seine Aufgabe nicht erfüllen können. Er musste die Magie doch schützen! Wie konnten die Handlanger von Dumbledore den braunen Wolf finden? Er hatte doch alles getan, damit diese Idioten auf eine falsche Fährte gelockt wurden. Doch es hatte schon wieder nicht geklappt. Jetzt würde er sich auf den neuen Omega Wolf konzentrieren. Harry Potter, Schüler von Hogwarts. Ein Junge, der immer in Schwierigkeiten reinrutschte, egal ob gewollt oder nicht. Das würde eine Herausforderung werden, aber er liebte Herausforderungen und Dumbledore würde den kleinen Omega nicht in die Finger bekommen und wenn er dabei sterben würde!

Severus kniete nun schon eine ganze Weile vor dem Pärchen. Endlich hatte er den Mut zum sprechen gefunden. „Harry, ich weiß du hast Tom erst als Mate gefunden und ihn akzeptiert. Würdest du auch mich akzeptieren? Ohne die ganzen vorhergehenden Ereignisse? Ohne die jahrelange Situation, der ich dich ausgesetzt habe? Ich war nicht gerade sehr nett zu dir! Dafür würde ich mich gerne entschuldigen. Ich will mich für die ganzen letzten Jahre entschuldigen. Ich war ohne Grund gemein zu dir, weil ich immer nur deinen Vater in dir gesehen habe. Erst seit kurzem sehe ich einfach nur dich, Harry. Gibst du mir noch eine Chance mich zu beweisen? Als Vater für dich? Denn ich sehe dich als meinen Sohn. Ich fühle es tief in meinem Inneren, dass ich so spüre. Ich würde dich gerne als meinen Sohn anerkennen, wenn du mich als Vater akzeptieren würdest. Ich lasse dir alle Zeit der Welt dafür. Meine väterlichen Gefühle dir gegenüber werden nicht verschwinden und nun lasse ich Tom und dich alleine. Ihr habt bestimmt viel zu bereden.", schnell verschwand der Tränkemeister in seinem Labor.

Veränderung bei Nacht Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt