Missverständnis

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Während dem Abendessen fiel mir wiederholt auf, dass Armin sich nicht traute, einen von uns anzusehen. Sein Blick war starr auf seinen Teller gerichtet und sein Gesicht hatte sich rosa verfärbt. Zuerst dachte ich, dass es an dem Liebesbrief läge, aber Armin sah nicht gerade glücklich aus. Er wirkte eher verwirrt und traurig auf mich.

Armin und ich waren irgendwann die letzten an unserem Tisch. Nachdem ich mit dem Essen fertig war, stand ich auf und wollte mich auf den Weg zum Zelt machen, als plötzlich eine Hand nach meinem Arm griff und mich zurückzog. Ich drehte mich um und betrachtete den blonden Jungen, der vor mir saß. 

Nun konnte ich ihm direkt in die Augen sehen. Sie waren rötlich verfärbt und glänzten wässrig. Er schien beinahe zu weinen. „Marco?", wisperte er leise, sodass ich ihn kaum verstehen konnte. „Wir haben ein Problem..." Verwundert hob ich meine Augenbrauen. Ich setzte mich wieder neben ihn und legte meinen Arm um seine Schulter.

„Was ist los? Du kannst mir alles sagen", erklärte ich ihm, doch innerlich fühlte ich mich schrecklich. Wahrscheinlich lag es an diesem verdammten Liebesbrief. Armin atmete tief durch, während eine dicke Träne seine Wange hinunter kullerte. „Jean und du gehört zu meinen besten Freunden und ich will euch auf keinen Fall verletzen...", murmelte er und schniefte. 

Es war also tatsächlich unsere Schuld. „Ich habe einen Brief bekommen, in dem mir jemand seine Liebe gesteht. Zuerst dachte ich, dass er vielleicht von Eren sein könnte, aber dann habe ich näher hingesehen", erklärte Armin und seufzte. „Armin, das war ei-" „Du verstehst es nicht", unterbrach er mich. „Es war Jeans Schrift. Der Liebesbrief war von deinem Schwarm..."

Mit gemischten Gefühlen lag ich nun in meinem Bett und starrte an die Decke unseres Zelts. Die Idee mit dem Liebesbrief war mehr als dumm. Der arme Armin weiß anscheinend gar nicht, wie er damit umgehen soll. Wenn Jean es mir nicht ausdrücklich verboten hätte, würde ich Armin und Eren sofort erzählen, was tatsächlich hinter dieser Aktion steckt. Ich bin mir eigentlich nicht wirklich sicher, ob Eren es weiß. Wenn ich ehrlich bin, hoffe ich, dass er es nicht mitbekommen hat. Es würde ihm definitiv nicht gefallen.

Abends beschloss ich, es Armin und Eren doch zu sagen. Da ich aber nicht wusste, wo sie waren, wollte ich sie suchen gehen und machte mich auf den Weg.

Aufgrund meiner Müdigkeit achtete ich nicht wirklich auf meinen Weg und stolperte über eine der niedrigeren Bänke am Lagerfeuer. Ich landete unsanft auf dem Boden und wurde in eine schwache Wolke aus Rußpartikeln gehüllt. Ansehnlich sah ich nun bestimmt nicht aus. Ich bin sofort aufgestanden und trotzdem waren meine Klamotten und mein Gesicht schon wieder schmutzig.

Genau in dem Moment, in dem ich aufstand und die schwarzen Flecken von meinen Wangen zu entfernen versuchte, hörte ich zwei aufgebrachte Stimmen. Zwei Personen schienen sich heftig zu streiten. Ich folgte den wütenden Klängen und landete an einen abgelegenen Punkt am Rande des Platzes. Es dauerte nicht lange, bis ich eins und eins zusammenzählte und erkannte, dass es Jean und Eren waren, die diese hitzige Diskussionen führten.

Ehe ich eingreifen konnte, sah ich, wie Eren voller Wut seine Faust in Jeans Magengrube versenkte und mein Schwarm daraufhin stöhnend zu Boden sackte.

Attack on Titan (Camping AU) - Das Knistern des LagerfeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt