Überraschungsangriff

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„Verdammt! Lass ihn sofort in Ruhe!" Das waren die ersten Momente, die mir in dieser Situation einfielen. Sie verließen meine Lippen, bevor ich realisierte, was ich gerade sagte.

Ich konnte beim besten Willen nicht verstehen, wieso Eren das getan hatte. Auch Eren schien sichtlich schockiert von seiner Tat zu sein. Immer wieder murmelte er: „Es tut mir leid. Es tut mir leid..." Jean lag stöhnend auf dem Boden und legte seinen Arm um seinen Bauch. „Der hat gesessen, Jäger...", scherzte er und zwang sich zu einem sarkastischen Schmunzeln. 

„Was ist hier los?", hörten wir Armin ein paar Meter entfernt schreien. Er rannte zu uns und kniete sich auf den Boden. „Jean, geht es dir gut? Was ist passiert?", fragte er besorgt und reichte dem brünetten Jungen am Boden eine Hand, der ihm das Ereignis erklärte.

Erens Blick verfinsterte sich schlagartig. „Du bist doch total in Armin ver-", zischte er, doch weiter kam er nicht, da ich ihm dazwischenfunkte: „Dieser Brief ist gefälscht. Er ist nichts weiter als eine geplante Verkupplung von Armin und dir, weil ihr offensichtlich ineinander verknallt seid." Armins und Erens Augen weiteten sich ungläubig. 

„Das muss ein Missverständnis sein...", stammelte Armin, dessen Gesicht sich tomatenrot färbte. „Du bist so süß, wenn du rot wirst...", wisperte Eren und bevor Armin eine Antwort geben konnte, wurde er geküsst. Der Kuss war weder lang, noch besonders leidenschaftlich, aber mir war sofort klar, dass er Eren viel bedeuten musste.

Um so größer war der Schock, als wir vier plötzlich von einer Gruppe junger Erwachsener in schwarzer Kleidung umringt waren. Sie packten uns an den Handgelenken und zogen uns in die Richtung der Badezimmer. Innerlich brach zuerst ein wenig Panik in mir aus, doch dann realisierte ich, was hier gerade passierte. „ÜBERFALL!", schrie ich mit Leibeskräften, kurz bevor wir in einem mir bisher unbekannten Raum eingeschlossen wurden.

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„Scheiße! Scheiße...", klagte ich wieder und wieder, während ich mit meinen Fäusten gegen die Tür hämmerte. „Was machen wir denn jetzt? Dürfen die das überhaupt?" Als ich mich umsah, fiel mir auf, dass sich in dem Raum Scheinwerfer, Lautsprecher und ein Mischpult befanden. „Wozu ist dieser Raum gut?", wunderte ich mich. „Morgen soll hier anscheinend eine Party für uns veranstaltet werden", erklärte Armin. Alleine bei dem Gedanken, morgen mit Jean zu tanzen, begann mein Gesicht zu Glühen.

Eren warf Armin einen Blick zu und räusperte sich. „Armin, ich-", begann Eren, doch Jean fiel ihm ins Wort: „Eren, wir haben jetzt andere Probleme als eure kleine Romanze. Wie kommen wir hier wieder raus? Was passiert, wenn wir hier vergessen werden?"

Zu unserem Glück wurden wir wenige Minuten später von ein paar Betreuern gefunden. In dem Moment, in dem sich die Tür öffnete, sprinteten wir nach draußen und machten uns auf die Suche nach den übrigen Überfällern. Laut den Betreuern war nur noch einer noch nicht gefunden worden.

Auf einmal kam mir eine Idee. Ich zog die Kapuze meiner schwarzen Jacke über meinen Kopf und versteckte mich hinter einem Baum. Es war mucksmäuschenstill, während ich versteckt auf den letzten Mann wartete. Als ich Schritte hinter mir hörte, drehte ich mich blitzschnell um, doch ich wurde unsanft zu Boden gerissen. 

Mein Angreifer war wohl nicht gerade geschickt, denn er stürzte urplötzlich auf mich und entlockte mir ein ungewolltes Stöhnen. Meine Augen weiteten sich, als wenige Millimeter von meinem Ohr entfernt eine mir bekannte Stimme erklang, während ich vor Peinlichkeit fast gestorben bin: „Marco? Bist du es?" 

Attack on Titan (Camping AU) - Das Knistern des LagerfeuersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt