Zum Glück haben wir die Überfäller letztendlich gefasst. Der kleine Vorfall zwischen Jean und mir war zwar ein bisschen peinlich, aber ich beschloss die Sache einfach zu ignorieren und freute mich auf die Party, die am nächsten Tag stattfinden sollte.
Als ich aufwachte, war ich schon unglaublich aufgeregt. Den ganzen Tag lang konnte ich nur daran denken, mit Jean zu feiern. „Hoffentlich ist ihm die Sache von gestern nicht peinlich...", dachte ich mir, als Jean das ganze Mittagessen mit Schweigen verbrachte.
Wir waren alle wahnsinnig froh, als die Abenddämmerung anbrach und die Betreuer auch den anderen Leuten des Zeltlagers von der Party erzählten. Schließlich hatten wir vier unfreiwillig von der Party erfahren, da wir in der vorherigen Nacht eingeschlossen wurden.
Mit gewaltigem Herzklopfen machte ich mich auf dem Weg zur Party.
Der Raum erstrahlte in allen Farben des Regenbogens. In einer Ecke wurden Chips und Bowle ausgegeben. Es liefen laute Pop-Songs, während sich ein paar Gruppen von Jugendlichen und vereinzelte Betreuer in der Mitte des Raumes vergnügt bewegten. Die Atmosphäre gefiel mir ziemlich gut.
Relativ schnell entdeckte ich Armin und Eren, die sich mal wieder küssten und ihr Umfeld gar nicht wahrzunehmen schienen. Immer wieder hörte man vereinzeltes Pfeifen oder wenige „uuuh"s, aber sonst war es den anderen ziemlich egal. „Dann würde es auch bestimmt keinen stören, wenn ich mit Jean tanze, oder", dachte ich mir, allerdings verwarf ich die Idee schnell wieder. Ich würde es wahrscheinlich schon vermasseln, wenn ich ihn fragen würde. Was, wenn ich keinen Ton herausbekomme? Was, wenn ich wieder hinfalle und mich vor allen blamiere? Was, wenn Jean nein sagt?
"Da wird man glatt eifersüchtig...", murmelte Jean, der sich unauffällig zu mir gesellte. „Willst du was trinken?", wollte er wissen und hielt mir seinen Becher hin. „Nein danke, ich kann mir ja am Getränkestand da vorne etwas holen", antwortete ich, doch Jean lachte amüsiert und näherte seine Lippen meinem rechten Ohr.
Mir fiel auf, dass er anders roch als sonst. Sein angenehmer Duft, der mir an ihm sonst gefällt, vermischte sich mit dem stechenden Geruch von Alkohol. „Die geben dir aber nicht das, was ich hier habe, Marco...", wisperte in mein Ohr, während sich meine Nackenhaare aufstellten und ich erst einmal tief durchatmen musste. Jean ist einfach viel zu heiß.
Dann verstand ich, was er gemeint hatte. "Jean, hast du hier etwa Alkohol mitgenommen?", flüsterte ich entsetzt. "Das ist verboten. Wenn du erwischt wirst, hättest du ein gewaltiges Problem, ist dir das klar?" "Och Marco, sei doch kein Spielverderber. Probier doch mal. Soweit ich weiß, hast du das ja noch nie getan."
Ich seufzte. Eigentlich wollte ich nicht wirklich, aber so eine Chance hat man doch auch nicht oft. "Meine Eltern würden nicht gerade begeistert sein.", erklärte ich, woraufhin Jean grinste und sagte: „Sie müssen es ja nicht erfahren." Schließlich gab ich nach und nahm Jeans Becher. Ich roch kurz daran und nippte. "Bitter", murmelte ich und verzog mein Gesicht ein wenig. Allerdings spürte ich kurz darauf ein wohlig warmes Gefühl in meinem Bauch und beschloss, noch ein bisschen mehr davon zu mir zunehmen. Wir saßen uns auf eine der Bänke, die in den Ecken standen und ich trank seinen Becher leer.
Jean stand nach ein paar Minuten wieder auf und sah zum Ausgang. "Vielleicht geht er ins Zelt und füllt sich den Becher wieder nach", vermutete ich, jedoch schön Jeans Plan etwas anders zu verlaufen."W-was machst du da?", fragte ich verwirrt, als er plötzlich nach meiner Hand griff und mich mit sich zog. "Na was wohl. Ich tanze mit dir, Idiot", antwortete er und lachte selbstzufrieden.
Jean war ein verdammt guter Tänzer. Mir kam es so vor, als wären alle Augen auf uns gerichtet. Als gäbe es nur noch uns in dieser Mitte. Uns und diese Spannung, diese Chemie, die zwischen uns entstanden ist. Ich war völlig in Trance. Mein Gehirn war nicht mehr funktionsfähig. Vielleicht brachte mich auch das bisschen Alkohol dazu, welches mich selbstbewusster und freier fühlen ließ. Ich bemerkte die Worte viel zu spät, die ich aussprach: "Ich habe mich in dich verliebt, Jean Kirschtein..."
Erst als Jean voller Schock stammelte, dass er jetzt gehen sollte und daraufhin aus dem Raum stürmte, realisierte ich, was ich gerade getan hatte...
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Attack on Titan (Camping AU) - Das Knistern des Lagerfeuers
Fanfic(JeanMarco & Eremin) Marco, Jean, Armin und Eren fahren zusammen ins Zeltlager. Schnell wird ihnen klar, dass diese Woche zu einem Chaos der Gefühle werden wird und sich in ein kleines Abenteuer mit überraschenden Küssen, zwischenmenschlicher Spannu...