Zum Glück hatten uns die Betreuer nach der Nachwache aufgeweckt und in unsere Zelte geschickt. Am Lagerfeuer zu schlafen war zwar warm, aber auch mindestens genauso unbequem. Der Hauptfaktor dafür waren die vielen Insekten, die uns während der Nachtwache gestochen hatten.
Als uns am nächsten Morgen ein Betreuer erzählte, was für diesen Tag geplant war, machten Eren und Jean beinahe Luftsprünge. Heute stand ein Fußballspiel gegen die Betreuer an.
Nach dem Frühstück wurde ich von Eren auf das riesige Fußballfeld geschleppt, das nur ungefähr 50 Meter von unserem Zeltplatz entfernt war. Schnell fiel mir auf, dass am Rande des Feldes eine riesige, schlammige Pfütze befand. Mein erster Gedanke bei diesem Anblick war: „Definitiv wird jemand darin landen." Mein Blick schweifte zu Armin und ich konnte ihm ansehen, dass er gerade einen ähnlichen Gedanken hatte.
Schon in den ersten fünf Minuten war klar, wie schlecht unsere Chancen standen. Die Betreuer waren teilweise viel größer als ich und um einiges schneller. Man kann von einem vierzehnjährigen Jungen wie mir nicht erwarten, einen Haufen Erwachsener im Fußball zu schlagen.
Jedoch änderte sich meine eher pessimistische Einstellung zu dem Spiel in der letzten Minute. Es stand zwar 2:1 für die Betreuer, allerdings erspähte ich auf einmal den Ball, der nur wenige Meter vor dem Tor der gegnerischen Mannschaft entfernt war. Und schlagartig war es mir klar geworden. Ich konnte Jean endlich beweisen, dass ich mehr als nur die unauffällige graue Maus der Gruppe bin. Man mag es mir vielleicht nicht ansehen, aber ich bin ziemlich sportlich. Und wenn ich mich genug anstrenge, sollte ich ein Unentschieden erzielen können. In meinem Kopf entstand sofort ein Bild, in dem Jean seinen Arm um mich legte und sagte: "Marco, du bist der Wahnsinn."
Mit aller Kraft rannte ich auf mein Ziel zu. Ich schaue mich um und bemerke, wie ein Betreuer nur wenige Meter hinter mir ebenfalls zu rennen beginnt. Ich visiere den kleinen, runden Ball an und mache mich zielsicher zum Schuss bereit, als ich ins Wanken geriet und ruckartig nach hinten viel.
Das nächste, was ich realisierte, war ein Gefühl von Nässe. Und da wurde es mir klar. Da lag ich nun, völlig schlammig und durchnässt. Ich war in der Pfütze gelandet. Am Liebsten wäre ich im Boden versunken. Wie kann man den bitte nur so ungeschickt sein?
Im Hintergrund hörte ich ein paar jüngere Kinder lachen, doch Eren warf ihnen einen bösen Blick zu und die meisten verstummten daraufhin. Armin und Jean halfen mir hoch. Jean grinste mich gehässig an, woraufhin ich ihm meinen nassen, schmutzigen Ärmel durch sein Gesicht zog. Eren fing daraufhin an, wie eins der jüngeren Kinder zu lachen, während Jean etwas wie "Ich hasse dich, Jäger" murmelte. Ich hingegen wollte einfach nur noch duschen.
Genau das tat ich dann auch. Ich betrat die Gruppendusche mit gemischten Gefühlen. Ich hasse es, vor Leuten zu duschen. Ich stellte mich schnell unter das angenehme, heiße Wasser und schloss meine Augen, bis ich schließlich hörte, dass jemand neben mir zu duschen begann. Ehe ich mich versah, blickte ich in ein bernsteinfarbenes Augenpaar, welches mein Herz ins Rasen versetzte.
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Attack on Titan (Camping AU) - Das Knistern des Lagerfeuers
Fanfic(JeanMarco & Eremin) Marco, Jean, Armin und Eren fahren zusammen ins Zeltlager. Schnell wird ihnen klar, dass diese Woche zu einem Chaos der Gefühle werden wird und sich in ein kleines Abenteuer mit überraschenden Küssen, zwischenmenschlicher Spannu...