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SEVENTEEN. INKBLOOD

Gellend prasselte der Regen an die Fensterfront

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Gellend prasselte der Regen an die Fensterfront. Stürmische, schiefergraue Wolken hatten den Himmel eingenommen, versteckten die im Osten emporsteigende Sonne. Seit Stunden benetzten ihre zahllosen Tränen das Glas, flossen spärlich daran hinab und verleiteten Serena dazu, ihrem stummen Lauf zuzusehen.

Das Dröhnen erfüllte die gesamte Unterkunft, in welcher sie verweilte. Ruhig lag die weißblonde Schönheit auf der Seite und horchte dem Rauschen. Das weiße Pflaster an ihrem Nacken kaschierte den Eingriff, das Blut. Es hätte sich nicht mit dem Energon vermischen dürfen, widersprach seiner eigenen Polarität. Sie sprachen jedoch nicht weiter darüber, denn die Autobots sannen sich eher nach einer Erklärung bezüglich Serena's Aktion.

Der Commander wollte zunächst nicht antworten, die Angelegenheit hatte sich für ihn erledigt. Jolt allerdings, welcher ihr währenddessen den Wundschutz angelegt hatte, streifte unbeabsichtigt den Einschnitt, veranlasste Serena dazu wie schon Male zuvor, zurückzuschrecken. Verärgert hatte sie sich zu ihm gewandt, erspähte jedoch nur seinen recht amüsierten Gesichtsausdruck. „Entschuldige."

Also erwähnte sie die anfänglichen Vorfälle, den Beweggrund ihres impulsiven Verhaltens. Womöglich hätte Serena jene Details früher offenbaren sollen. Doch das hast du nicht, mein Schatz.

Ratchet erhielt eine weitere Blutprobe. Der Farbunterschied war erschreckend. „Ich werde alle paar Stunden nach dir sehen." Und das tat er auch.

Die 21-Jährige war zu ausgiebiger Ruhe forciert worden, fand jedoch keinen Schlaf. Sie konnte zusehen, wie die Wundmale weiter ausarteten und bereits ihren linksseitigen Hüftknochen umfingen. Die Bandage wurde wieder durch einen soliden Verband ersetzt, verbargen das beinahe schwarzerscheinende Hämatom an ihrem Kniegelenk.

Der Medical Officer hatte ihr schlussendlich einen Tee vorbeigebracht, dessen aromatischer Geruch Serena sehr an Baldrian erinnerte. Er wartete, bis sie die Kräutermischung getrunken hatte. Denn sehr reizvoll war diese nicht. Irgendwann fiel das junge Individuum schließlich in den Schlaf.

Serena wandte ihre königsblauen Augen von der Fensterfront ab und legte sich auf den Rücken. Ihr Blick glitt zur Seite und richtete jenen auf die Uhr, welche über der Tür angebracht war. Halb sechs, morgens. Sie hatte lediglich vier Stunden geruht.

Gedankenvoll betrachtete der Commander die farblose Zimmerdecke, spielte überdies mit dem schwarzen Tuch, welches ihr Jake hinterlassen hatte. Sanft wanden sich ihre Finger um die Textilie, legte es seither nur ungern ab. Auch wenn dieses Stückchen Stoff den Soldaten nicht ersetzen konnte, hatte sie wenigstens das Gefühl, etwas Trost zu verspüren.

Serena's Aufmerksamkeit schweifte flüchtig ab und musterte indessen die mutierenden Wundmale an ihrem linken Arm. Sie erstrahlten nicht länger als charakteristische Schlieren oder Ranken, sondern arteten als verzehrende, vielmehr beißende Eisblumen aus. Der Farbverlauf war einzigartig, beinahe schon ästhetisch. Das Karmesinrot lief in ein dunkles Purpur über, schmückte ihre fahle Haut.

𝐈𝐍𝐂𝐄𝐏𝐓𝐈𝐎𝐍. TRANSFORMERS ¹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt