Harry hatte Recht. Schon als ich den ersten Schritt auf dem Sand mache und von fern das Meeresrauschen höre, beruhigt sich mein Herzschlag ein wenig.
Sekunden später spüre ich seine warme Hand in meiner und er dreht mich zu sich, sodass wir uns direkt ansehen.
-"Luna? Es tut mir leid. So, so leid. Das hätte niemals passieren dürfen und es ist alles meine Schuld. Bitte verzeih mir", bringt er hervor und diesmal bin ich mir sicher, Tränen in seinen Augen zu sehen. Ich spüre, wie auch ich wieder anfange, zu weinen.
"Du kannst doch nichts dafür. Ich war einfach zur falschen Zeit am falschen Ort und es ist.. blöd gelaufen", schluchze ich, bevor Harry mich erneut in eine Umarmung zieht. Ich erwidere sie und registriere, dass auch er leise weint, auch wenn er versucht, dass ich es nicht mitbekomme. Es verleitet mich nur dazu, ihn noch enger an mich zu drücken, während ich mein Gesicht an seiner Schulter vergraben habe.Nach einer gefühlten Ewigkeit, die mir gleichzeitig total kurz vorkommt, lösen wir uns wieder voneinander. Schnell fährt sich Harry mit der Hand über seine Augen, was mich trotz der Situation kurz auflachen lässt. Irritiert sieht er mich an.
"Du brauchst dich doch nicht dafür zu schämen, Gefühle zu zeigen", sage ich zu ihm und lächle ihn so ermutigend ich kann an. Das entlockt nun auch ihm ein verlegenes Grinsen.
-"Jaa, aber eigentlich bis du hier ja die Geschädigte", erwidert er dann. Ich schüttle nur leicht amüsiert den Kopf.Meine Anspannung fällt nach und nach immer weiter von mir ab, während wir am Ufer des Meeres entlang laufen. Vereinzelt begegnen uns ein paar Menschen, aber niemand achtet genauer auf uns oder erkennt Harry. Wir hatten beide unsere Schuhe ausgezogen und meine Füße graben sich bei jedem Schritt ein Stück weit in den Sand.
Nach einer Weile, in der wir einfach nur schweigend nebeneinander her gelaufen sind, fängt Harry leise an, zu singen.
-"Tastes like strawberries on a summer evening... and it sounds just like a song"
Ein Lächeln stielt sich auf meine Gesicht und ich fange unbewusst an, leise mitzusummen.
Es ist fast komplett dunkel, nur das ferne Licht der Gebäude in der Nähe des Parkplatzes ist noch zu sehen. Das Rauschen des Meeres und Harrys leiser Gesang sind die einzigen wahrnehmbaren Geräusche.
"Harry?"
-"Hm?"
"Danke, dass du mit mir hierhin gefahren bist. Es ist wirklich wunderschön hier und das Meer ist echt beruhigend."
Ich höre, wie er stehen bleibt. Dann umarmt er mich.
-"Es freut mich, dass es dir gefällt. Und dass es dir wieder besser geht. Ich passe ab jetzt auch besser auf dich auf, ja?"
Ich grinse ihn an, auch wenn er das in der Dunkelheit nicht sehen kann. "Okay, mach das", antworte ich nur.Anschließend gehen wir zurück zum Auto, denn trotz aller Sommerwärme wird es langsam ein bisschen frisch. Im Auto greift Harry wortlos nach hinten und hält mir eine Jacke hin.
-"Hier, ich will nicht, dass du frierst", meint er. Leicht überrascht nehme ich sie entgegen. "Ich wusste nicht, dass du eine Jacke dabei hast", erwidere ich.
-"Hab die eigentlich immer im Auto liegen, falls ich mal spontan abends einen Ausflug mache und es dann kalt wird", erklärt er und grinst mich zwinkernd an. 'Macht der das öfter mit irgendwelchen Mädels oder was?', schießt es mir durch den Kopf, doch dann verbiete ich mir diese Gedanken, denn selbst wenn, kann es mir doch egal sein, oder?Auf der Rückfahrt reden wir erneut nur über belanglose Dinge, das Erlebnis in der Bar bringen wir nicht mehr auf. Auch Mike vergesse ich fast, bis Harry mir beim Betreten der Villa seine Nummer geben will.
-"Ich glaube, es wäre gut, wenn du dich mal bei ihm meldest und Bescheid gibst, dass es dir besser geht. Der hat sich echt ein bisschen Sorgen gemacht", sagt er dazu.
"Ähm.. okay. Aber er kennt mich doch eigentlich gar nicht wirklich?", erwidere ich unsicher.
-"Aber er wollte dich glaube ich kennenlernen. Und er hat mir seine Nummer gegeben, damit ich ihm Bescheid gebe, ob alles wieder in Ordnung ist, aber ich denke, er wird sich freuen, wenn du das gleich persönlich übernimmst."
Wieder sehe ich Harry nur an.
"Ich.." ...hab ja nicht einmal deine Nummer', will ich sagen, doch unterbreche mich im letzten Moment. Das ist immer noch Harry Styles, der da vor mir steht, auch wenn er mir immer mehr wie ein Freund, als wie ein Fremder oder gar Weltstar vorkommt. Der würde mir ganz sicher nicht seine Nummer geben und ich habe auch überhaupt keine Ansprüche darauf. "Okay", sage ich also einfach nur und speichere Mikes Nummer ein.-"Wollen wir denn jetzt noch einen Film schauen oder so?", fragt Harry mich dann. Erneut überfordert schaue ich ihn an. Einen Film mit ihm zu schauen klingt super verlockend, andererseits bin ich echt müde und freue mich eigentlich schon total auf eine Dusche und danach mein Bett.
"Ich ähm.. also, ich würde super gern einen Film schauen, aber.. ich bin ziemlich müde und würde jetzt eigentlich lieber duschen und dann ins Bett, also können wir das vielleicht... verschieben oder so?", erkundige ich mich schließlich. Harry nickt.
-"Klar, kein Stress. Du weißt ja, wo das Badezimmer ist, nh? Wenn du noch was brauchst, Handtuch oder so, sag Bescheid", meint er dann. Ich nicke dankbar und verschwinde dann kurz auf mein Zimmer, um meine Jogginghose und ein T-Shirt, also mit anderen Worten meine Schlafklamotten, sowie Shampoo rauszukramen.
Ein Handtuch hatte ich tatsächlich nicht dabei, da es ja eigentlich im Hotel welche gegeben hätte, also deponiere ich meine Sachen im Bad und gehe dann ins Wohnzimmer, um meinen Gastgeber nach einem Handtuch zu fragen. Nur ist er nicht mehr im Wohnzimmer.
"Harry?", rufe ich fragend.
-"Jap, bin in meinem Schlafzimmer", ruft er zurück. Ich denke mir nichts weiter und begebe mich dorthin - nur um dann vor einem nur noch mit Boxershorts bekleideten Harry zu stehen, der mich fragend ansieht.
"Oh mein.. entschuldige bitte, ich wusste nicht, dass du dich gerade umziehst", bringe ich hinaus, bevor ich peinlich berührt schnurstracks wieder umdrehe und Richtung Badezimmer laufe.
-"Hey, alles gut, warte doch! Bist du wegen des Handtuchs gekommen?", ruft Harry mir hinterher und kommt gleich darauf ebenfalls in Bad. Zu meiner Erleichterung hat er nun zumindest ein T-Shirt an, auch wenn er untenrum nach wie vor lediglich eine Boxershorts trägt.
"Äh ja, bin ich", antworte ich und versuche krampfhaft, ihm nur ins Gesicht zu schauen.
-"Okay, bin gleich wieder da", antwortet er und verschwindet wieder, um kurz darauf mit einem großen, flauschigen, dunkelblauen Handtuch wieder aufzutauchen. Ich nehme es ihm dankend ab und mache mich dann daran, mein T-Shirt auszuziehen, in der Erwartung, dass er wieder geht. Aber er bleibt im Türrahmen stehen.
"Ist noch was?", frage ich, nun wirklich verunsichert.
-"Nene, alles gut, sorry. Viel Spaß beim Duschen", antwortet er nur mit einem warmen Lächeln auf den Lippen und verlässt das Bad.Ich beschließe, nicht weiter darüber nachzudenken, um nicht nachher irgendwas zu überinterpretieren und steige endlich unter meine wohlverdiente, warme Dusche.
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Heyy, langsam bekomme ich es anscheinend tatsächlich hin, halbwegs regelmäßig zu updaten :D
Ich habe eben gesehen, dass die Story schon 166 Reads hat und.. krass, danke an jeden einzelnen von euch, der hier fleißig mitliest, das spornt echt an, weiterzuschreiben :D
Ansonsten wie immer, über Kommentare sowie Votes, wenn es euch gefällt, würde ich mich sehr freuen ^-^
Bleibt weiterhin alle gesund und so :3~Roxy
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Eine unerwartete Begegnung
FanfictionLuna möchte mit ihrer besten Freundin eine entspannte Woche in London verbringen. Doch dieser Trip läuft etwas anders ab als erwartet, als sie im Flugzeug zufällig auf Harry Styles trifft...