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Nach dem Essen geht Harry einkaufen. Ich bleibe in der Villa, da es nicht so ideal wäre, würden wir schon wieder zusammen gesehen werden.

-"Soll ich dir noch irgendwas mitbringen?", ruft er, als er schon fast aus dem Haus ist.
"Ähh... ne, danke, zumindest fällt mir gerade nichts ein", antworte ich. Harry kommt nochmal ins Wohnzimmer.

-"Darf ich mal kurz dein Handy haben?"
"Ähh.. wieso?" Ich gebe mein Handy sehr ungern anderen Leuten, einfach, weil dort sehr viele mir sehr wichtige Daten drauf sind und auch viel persönliches und ich nicht möchte, dass irgendjemand darin herumpfuscht. Auch wenn ich eigentlich nicht glaube, dass das Harrys Plan ist, aber gegen diese Paranoia kann ich leider nichts tun.
-"Ich wollte dir meine Nummer geben, damit du mich erreichen kannst, falls dir noch was einfällt oder was sein sollte", erklärt er.
"Oh. Ja klar, hier."

Kurz darauf verlässt der Sänger das Haus und ich starre auf mein Handy. Jetzt habe ich auch mal Harrys Nummer. Endlich. Krass.
'Und was, wenn er möchte, dass du sie wieder löschst, wenn du dann ins Hotel gehst?', fragt meine innere Stimme skeptisch. Entschlossen schüttele ich den Kopf. Wird er schon nicht. Hoffe ich zumindest, denn ich würde echt gern den Kontakt mit ihm halten.

Nachdem ich eine Weile planlos auf Instagram und TikTok rumgescrollt habe, fällt mein Blick auf Harrys Gitarre, die in der Raumecke steht. Er wird doch bestimmt nichts dagegen haben, wenn ich darauf ein bisschen spiele, oder?
Kurzentschlossen stehe ich auf und nehme sie mir. Das erste, was ich spiele, als ich mich mit der Gitarre wieder auf das Sofa setze, sind die Chords zu Linkin Parks The Messenger. Leise singe ich dazu.

Remember you're loved
And you always will be
This melody will bring you right
back home

When life leaves us blind
Love keeps us kind
When life leaves us blind
Love keeps us kind

Damit beende ich den Song schließlich und lasse den letzten Chord auf der Gitarre ausklingen.
Nach kurzem Überlegen, was ich als nächstes spielen könnte, öffne ich die Tabs-App auf meinem Handy. Ich scrolle dort durch die Charts, spiele All of Me, Let Her Go und spaßhaft mitgrölend Country Roads und muss lächeln, als ich auf Platz 14 im Ranking Watermelon Sugar entdecke. Auf Platz 77 ist Falling. Als nächstes entdecke ich auf Platz 97 Sweater Weather von The Neighbourhood und damit ist klar, welchen Song ich mir jetzt versuchen werde, beizubringen. Nachdem ich das Picking im Intro ein paar Mal versucht und sogar halbwegs hinbekommen habe, switche ich zu den Chords. C-Am-Em-G.

All I am is a man
I want the world in my hands
I hate the beach
But I stand in California with my toes in the sand

Völlig versunken in die Musik blende ich meine Umwelt komplett aus, es gibt nur noch mich und die Gitarre.

Use the sleeves on my sweater
Let's have an adventure
Head in the clouds, but my gravity's centered

Es fällt mir zunehmend leichter, die zugehörigen Chords in der richtigen Reihenfolge zu greifen und zu spielen. Ich werde immer entspannter, während ich spiele und singe, ohne mir darüber Gedanken zu machen, dass mich jemand hören und über mich urteilen könnte.

It's too cold, it's too cold...
The holes of my sweater

Den letzten Chord lasse ich ausklingen, während ich langsam in die Realität zurückkehre.

-"Woah Respekt. Das klang gar nicht mal so schlecht!", kommt es auf einmal von der Tür. Ich zucke zusammen und fahre herum. Dort steht Harry, zwei Einkaufstüten in seinen Händen. Ich kann nicht verhindern, dass ich rot werde.
"Oh, ich.. äh... ich hatte noch nicht wieder mit dir gerechnet", stammele ich als Antwort. Harry zuckt nur mit den Schultern.
-"Lass dich von mir nicht stören. Das war Sweater Weather von The Neighbourhood, richtig?", hakt er dann nach. Ich nicke nur. Daraufhin umspielt ein Lächeln Harrys Lippen.
-"Guter Song!", meint er, bevor er sich umdreht und mit seinem Einkauf in die Küche geht. Immer noch leicht peinlich berührt stelle ich die Gitarre zurück in ihren Ständer und folge Harry dann in die Küche.

"Ich hoffe, es war okay, dass ich mir deine Gitarre genommen habe", sage ich, als ich den Raum betrete. Harry, der gerade eine Tüte Milch in den Kühlschrank geräumt hat, dreht sich mit überrascht hochgezogenen Augenbrauen zu mir um.
-"Natürlich war es das. Instrumente sind schließlich dazu da, Musik zu machen", antwortet er und wendet sich dann wieder seinem Einkauf zu. Während ich mich daran mache, ihm beim Ausräumen zu helfen, denke ich fieberhaft darüber nach, was ich jetzt darauf erwidern soll, aber mir fällt partout nichts ein.

Nachdem wir also schweigend den Einkauf ausgeräumt haben, dreht Harry sich erneut zu mir um.
-"Soo... hast du Lust, essen zu gehen oder soll ich uns was schönes kochen?", fragt er dann.
"Ähh... was dir lieber ist", sage ich. Entscheidungen waren noch nie so meins gewesen. Harry lacht.
-"Du bist der Gast, du entscheidest!", erwidert er dann und sieht mich fast herausfordernd an. Ich zögere.
"Ähhh..."

-"Also, vielleicht hilft dir das bei der Entscheidung: ich hätte ansonsten vorgeschlagen, dass wir nach dem Abendessen, egal, ob wir jetzt hier oder auswärts essen, vielleicht zusammen einen Film- oder Serienabend machen könnten. Natürlich nur, wenn du Lust hast", unterbricht der 26-jährige schließlich mein zögerliches Gestammel.
"Oh, das klingt super! Hattest du einen bestimmten Film oder Serie im Kopf?", antworte ich schnell, erleichtert über den halben Themawechsel. Harry lacht wieder.
-"Die Entscheidung hätte ich auch dir überlassen. Aber erstmal musst du jetzt noch entscheiden, wo wir essen wollen. Also?"
Ich seufze gespielt genervt. "Ist ja guut... hm. Wäre es nicht schlau, hier zu essen, wenn wir einen Film- beziehungsweise Serienabend machen wollen?", gebe ich dann zu Bedenken. Harry zieht nur die Schultern hoch und streckt die Hände in die Luft nach dem Motto 'Deine Entscheidung'. Erneut seufze ich, muss aber dabei lachen.

"Okay, dann essen wir hier. Wenn das für dich in Ordnung ist?", entscheide ich schließlich.
-"Yeah! Dann koch ich uns was schönes", antwortet Harry und grinst verschmitzt.
"Was kochst du denn?", frage ich neugierig nach.
-"Tjaa, lass dich überraschen... nur so viel, es ist ein Gericht, dass ein guter Freund von mir bei seinem ersten Kochversuch zubereitet hat und es schmeckt echt gut, also freu dich drauf!"

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Hmm, hat irgendjemand hier eine Vermutung, was das Gericht sein könnte? ;3

Anyway, ich hoffe, euch gefällt auch dieses Kapitel wieder und es tut mir leid, dass momentan immer so eine lange Pause zwischen den einzelnen Kapiteln ist, nur komme ich gerade irgendwie fast überhaupt nicht zum Schreiben... :/
Ich hoffe, ihr seid alle soweit gesund und euch geht's gut und nicht vergessen; always treat people with kindness :3

~Roxy :D

Eine unerwartete BegegnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt