13 | chapter

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don't you dare! 

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Asuna konnte das Gespräch mit Riku nicht mehr länger hinauszögern. Sie wollte es nicht. Die letzten zwei Tage hatten ihr so verdammt viele Kopfschmerzen bereitet, dass selbst Tabletten nicht mehr dagegen geholfen hatten. Obwohl sie im Hinauszögern Meisterin war, blieb ihr nichts anderes übrig, als den Tatsachen ins Auge zu sehen und ihn zur Rede zu stellen. Zudem entgingen ihr natürlich nicht seine Blicke, die er ihr immer wieder kurz zuwarf. Ungern hatte sie diese...hingenommen, doch irgendwann hatte sie genug davon. Es war keine Kleinigkeit, die man einfach ignorieren konnte. Im Gegenteil.

Aus diesem Grund war sie jetzt auf dem Weg in den Klassenraum 3-4. Alleine, denn Jana war ihrer Bitte nachgekommen. Ihre beste Freundin hatte noch einige Male versucht, ihr das Vorhaben auszureden. Natürlich hatte sie nicht darauf gehört. Allerdings bereute sie ihre Entscheidung nicht. Auch nicht, als sie den Klassenraum betrat. Die meisten beachteten sie nicht. Es war nicht das erste Mal, dass sie Riku aufsuchte. Immerhin war er Klassensprecher. Aber das Asuna mit einer solch ernsten Miene durch die Klasse ging, sorgte für zumindest bei seinen Freunden für Überraschung. Riku hingegen schluckte schwer, als er sie sah und fuhr sich nervös durch seine ohnehin schon chaotischen Haare. Verständlich. Vermutlich kam ihm gerade der Gedanke, dass sie ihn vor all seinen Freunden und seinen restlichen Schulkameraden bloßstellen würde. Als Rache. Doch Rache war nicht Asunas Ding. Sie war nicht der Meinung, dass Rache das Problem beseitigte und sie mit einem guten Gewissen zurückließ. Im Gegenteil. Sie war nicht der Typ dafür.

Als sie vor seinem Tisch zum Stehen kam, verstummten sofort alle Gespräche. Seine Freunde musste sich ein Grinsen verkneifen. Wer weiß, was ihnen gerade durch den Kopf ging. »Könntest du kurz mitkommen?« Asuna beachtete seine Freunde nicht. Sie war nur wegen einer Person hier. »Wir müssen reden.« Das unheilvolle Raunen von Rikus Freund, der auch der Baseballkapitän war, berührte sie nicht. Ihr waren seine Freunde noch nie sonderlich sympathisch gewesen.

»Klar«, meinte er leise, bevor er sich erhob und ihr still folgte.

»Kurasaki kann ziemlich angsteinflößend sein.« - »Heiß und angsteinflößend.« - »Worüber die beiden wohl reden?«

Die Gespräche und Mutmaßungen rückten nicht nur akustisch in den Hintergrund. Je mehr sich Asuna mit Riku von der Klasse und dem Lärm entfernte, desto eher machte sie sich Gedanken darüber, was gleich auf sie zukommen würde. Sie hatte zwar bereits in den letzten Tagen Gespräche in ihrem Kopf geformt, aber jeder wusste, dass diese nie so in der Realität ablaufen würden.

Die beiden bogen nach rechts ab, wo so gut wie keine Schüler mehr anzutreffen waren. Einige Meter von Geschehen, welches allerdings auch immer weniger wurde, blieben sie stehen. Völlig abgeschottet von dem Rest wollte sie nicht sein. Obwohl sie nicht glaubte, dass Riku eine weitere Dummheit beging, wollte sie nicht unbedingt in einem kleinen dunklen Raum mit ihm alleine sein. Vor allem hatte sie von kleinen dunklen Räumen ohnehin genug.

Erst jetzt, als sie Zeit hatte, ihn genauer zu betrachten, fiel ihr auf, wie schlecht er eigentlich aussah. Er schien es also doch zu bereuen und es zeigte ihr zumindest, dass es ihm anscheinend auch schlaflose Nächte bereitet hatte. Diese Tatsache beruhigte sie sehr und zugleich verspürte sie Schadenfreude. Es geschah ihm recht, dass er deshalb ein schlechtes Gewissen hatte. Es machte dieses Gespräch nicht leichter, aber zumindest beruhigte es sie etwas. Immerhin hatte sie nicht wirklich gewusst, wie er zu dieser Sache stand.

»Ich wusste nicht wirklich, ob du mit mir reden möchtest.« Er lehnte sich gegen die Wand, schob seine Hände in die Hosentaschen und mied ihren Blick. Sein sonst so perfekt gestylten Haare hingen ihm in die Stirn.

Hate That I Love You [Oikawa x OC]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt