Kapitel 2 - Die Behandlung

872 34 2
                                    

Wörter: 1.299
Warnung: enthält Manga Spoiler

„Ich bin beim Training unglücklich aufgekommen. Es ist wichtig, dass ich so schnell wie möglich wieder trainieren kann." ernst schaut er zu ihr rüber, da er ihr deutlich machen will, dass er nicht zum Spaß hier ist und sie seine Behandlung richtig machen soll. „Das kriegen wir schon alles hin. Wichtig ist nur, dass Sie sich Zeit für die Übungen nehmen und nicht zu viel auf einmal machen. Davon werden Sie auch nicht schneller gesund. Dann stehen Sie doch bitte auf und zeigen Sie mir mal, wie es momentan mit dem Laufen aussieht." energisch steht sie auf und schaut ihm dabei zu, wie er sich hinstellt und ein paar Schritte macht. Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie nicht davon ausgehen, das es ihm überhaupt an etwas fehlt. Auch sein Gesicht zeigt keinerlei Regung.

Mit einem nachdenklichen Laut, klopft sie auf die Liege und bittest ihn sich hinzulegen. „So jetzt bitte die Zehen anziehen und das Bein gerade und nicht angewinkelt hochziehen.", fordert sie ihn auf und bindet ihm noch zusätzliche Gewichte an sein Bein. Wieder nickt er und versucht sein Bein durchgestreckt nach oben zu heben. „Nicht mit der Hüfte hochgehen.", korrigiert sie ihn. Wieder nickt er. „Ich habe gesagt die Hüfte bleibt unten.", dieses Mal ist ihre Stimme etwas tiefer und sie geht zu ihm rüber, um seine Hüfte nach unten zu drücken. Bei ihrer plötzlichen Berührung zuckt er leicht zusammen, beruhigt sich aber schnell wieder. Ihre Hand ist warm auf seinem Körper und obwohl sie so klein ist, wirkt sie viel Gegendruck auf.

Nach einer Weile hat er auch diese Übung geschafft und nur noch die Querfriktion muss gemacht werden. „So dann sind wir fast durch Ushijima-san. Dann einmal noch die Hose runter und bitte wieder hinlegen.", lächelnd klatscht sie in die Hände und schaut ihn an. „Die Hose... runter?", fragt er nur verwirrt. Muss er wirklich seine Hose ausziehen? Die Frau ist vielleicht gerade einmal ein paar Jahre jünger als er. Jetzt einfach so die Hose auszuziehen, und sich von ihr massieren zu lassen lässt Hitze in ihm aufkommen. „Ich kann keine Querfriktion machen, wenn Sie ihre Hose anlassen." mit einem ernsten Blick stützt sie ihre Hände an die Hüften. Er hatte gar nicht darüber nachgedacht, eine kurze Hose anzuziehen. Da es heute so kalt war, hatte er eine lange angezogen. Es ist ihm unangenehm, auch wenn er es nicht zeigt. Langsam steht er dann aber doch auf und zieht sich die Hose aus um sich dann wieder hinzulegen.

„In Ordnung, so eine Querfriktion ist nicht wirklich angenehm. Weh tun sollte sie aber auch nicht." versucht Akira ihm zu erklären und will damit verhindern, dass er sie aus Versehen tritt. „So ein kleiner Mensch wie Sie kann mir keinen Schmerz zufügen.", kommt es plötzlich aus ihm raus und nun ist sie diejenige, die ihn mit großen Augen anschaut. Die ganze Zeit hat er nichts gesagt und jetzt kommt er ihr mit so einem unverschämten Spruch. „Dann sollte es ja keine Probleme geben.", versucht sie so ruhig wie möglich zu sagen und fängt mit der Querfriktion an.

Zu Ushijimas erstaunen, hat ihr kleiner Körper oder besser gesagt ihre kleinen Hände unglaublich viel Kraft und er merkt, wie ihre Finger über seine Wade und Oberschenkel gleiten. Ein kurzes auf ächzen seinerseits ist zu hören, da diese Art von Massage für ihn wirklich unangenehm ist. „Wie gesagt, es ist unangenehm, aber schmerzen sollte es nicht. Geht es noch von den Schmerzen her?" fragt sie ihn dann, da ihr das ächzen nicht entgangen ist. „Ist in Ordnung.", antwortet er nur knapp.
Er würde fast schon behaupten, dass er blaue Flecken von dieser Behandlung haben wird.

Nach mehreren Minuten hört sie auf und sagt ihm, dass er die Hose wieder anziehen kann. Seine Haut ist rot, gut durchblutet und warm. Mittlerweile fühlt es sich sogar gut an. „Gut Ushijima-san, dann sehen wir uns morgen wieder. Machen Sie die Übungen, die wir heute gemacht haben dreimal täglich." verabschiedet sie von ihm und geht aus dem Raum raus um zu ihrem nächsten Patienten zu gehen. „Ja. Bis Morgen Akaguchi-san." erwidert er, zieht sich seine Hose wieder an und verlässt ihre Praxis.

Nachdenklich schaut er noch mal zur Klinik zurück, als er einen Schritt nach draußen setzt und sich die Aufschrift der Praxis durchliest. 'Physiopraxis Akaguchi' Ob so eine junge Frau diese Praxis leitet? Nein, es wird sicher ihr Vater sein, denkt er sich und macht sich auf den Weg nachhause.

**Piep-Piep** vibriert Ushijimas Handy. Er holt es aus der Hosentasche und schaut auf sein Display. „Hallo Tendou, ist schon eine Weile her als du das letzte Mal angerufen hast." nimmt Ushijima das Telefonat an. „Stimmt. Geht es deinem Knie besser?" dringt die fröhliche Stimme Tendous durch sein Handy. „Etwas. Die Therapie ist gut und die Therapeutin macht ihre Arbeit auch gut." antwortet er und ist selbst davon überrascht, wie viel er gerade eigentlich erzählt hat. „So, so... Therapeutin... Ist sie hübsch? Du solltest sie auf ein Date einladen, wenn es dir wieder besser geht.~" trällert er vor sich hin. Ja sie ist hübsch, denkt er sich spricht es aber nicht aus. „Warum?" Ushijimas Stimme ist tief aber auch deutlich irritiert. Wieso sollte er sie um eine Verabredung bitten? „Also zum einen kannst du dich bei ihr bedanken. Zum anderen wäre es für dich auch Mal an der Zeit dir eine Freundin zu suchen.~" immer noch singend spricht er durch das Telefon zu Ushijima. „Ich habe keine Zeit für eine Freundin. Aber vielleicht sollte ich ihr danken. Du hast recht. Ich lade sie auf ein Volleyball Spiel ein." grübelt er. „Nein, nein, nein. Du solltest mit ihr etwas Schönes zusammen machen. Geht doch in den Zoo!" entgegnet ihm Tendou in der Hoffnung, dass Ushijima nicht seine wahre Absicht hinter dem Zoo Besuch herausfindet. Schließlich gehen viele Menschen zu ihrem ersten Date in den Zoo und Ushijima braucht neben dem Volleyball noch etwas anderes, dass er lieben kann. „Okay.", antwortet Ushijima nach einer kurzen Zeit und legt anschließend auf.

Akiras restlicher Tag verläuft gut. Viele Patienten die zur Therapie da sind, nette Mitarbeiter und ein angenehmer Feierabend.
Zu Hause angekommen, kocht sie noch etwas zu Essen für ihren Bruder und sich und unterhält sich mit ihm über ihren Tag. Sie erzählt ihm vor allem von Ushijima, ihrem neuen Patienten. „So so, hast du auch was anderes zu berichten außer deinen neuen Patienten? Ushijima... Wakatoshi Ushijima? Der Volleyball-Spieler bei den Schweiden Adlers?" fragt Yato neugierig und steht vom Essenstisch auf um die Teller abzuräumen.

Jetzt wo sie darüber nachdenkt, hat Ushijima aus ihrer Praxis sehr viel Ähnlichkeit mit Wakatoshi Ushijima der Schweiden Adlers. „Oh Gott... du hast vollkommen recht. Er ist einer ihrer Angreifer. Wie peinlich, dass ich ihn nicht erkannt habe." lacht sie verlegen und legt ihre Hand vor den Mund. „Und deine Arbeit?", versuchst du das Thema zu wechseln. „Du weißt das ich nicht über meine Arbeit sprechen darf.", antwortet er ihr seufzend. Natürlich darf er das nicht, er arbeitet schließlich bei der Polizei im Bereich der besonders schweren Mordverbrechen. Dennoch erzählt er ihr hin und wieder das ein oder andere, wenn sie ihn nur lange genug mit ihren große grünen Augen anschaut. „Komm schon Yato... bitte.", bettelt sie und streckt ihre Unterlippe weiter nach vorne aus. „Es gibt nichts Neues. Wir sind immer noch auf der Suche nach diesem einen Serienmörder. Mehr kann ich dir nicht sagen." seufzt er erneut. „Hör zu, ich hatte einen anstrengenden Tag. Ich werde mich hinlegen." liebevoll gibt er ihr einen Kuss auf die Stirn und geht in sein Zimmer.

Sein müdes Gesicht bringt nun auch Akira dazu auf die Küchenuhr zu schauen. Es ist schon fast um acht. Also beschließt sie sich dazu sich bettfertig zu machen und in ihrem Bett noch etwas in einem Roman weiterzulesen. Kurz vor Mitternacht schläft sie dann auch ein.


There is no such thing as a perfect world (Wakatoshi Ushijima x Own Character)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt