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Warnung: Enthält Manga Spoiler
Es vergehen mehrere Wochen, in denen Akira sich mit Wakatoshi trifft. Egal ob im Park, bei ihr zu Hause oder bei ihm. Sie hatten bis jetzt immer viel Spaß zusammen. Sie vielleicht sogar noch mehr als er. Denn sie musste sich nach nur kurzer Zeit eingestehen, dass der schweigsame Wakatoshi nicht mehr aus ihren Gedanken ging und sie für ihn mehr als nur Freundschaft empfindet. Da sie ihre Freundschaft aber nicht kaputt machen will, behält sie es erst einmal für sich.
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„Kommt bitte alle mal zusammen." ruft der Trainer der Schweiden Adlers seine Mannschaft zusammen. „Ihr habt heute wieder gute Arbeit geleistet. Behaltet das bei. Was ich euch aber noch sagen wollte, wir wurden für diesen Freitag auf eine Gala eingeladen. Hier geht es darum den Volleyballsport aber auch uns, als Mannschaft zu präsentieren. Ihr sollt dort keine Interviews führen oder sonst irgendwas. Ihr sollt einfach nur anwesend sein. Den Rest mache ich." ruft er den Männern zu. „Ach und... solltet ihr noch eine hübsche Begleitung mitnehmen wollen, dann könnt ihr das gerne machen. Das war es dann für heute. Wir sehen uns morgen." fügt er noch hinzu. „Eine Gala? Was zieht man denn da an?" murmelt Kageyama vor sich hin. „Einen Anzug schätze ich.", antwortet ihm Ushijima, der wie Kageyama seinem Trainer hinterherschaut. „Jungs, das wird doch ein toller Abend. Denkt ihr nicht auch?" freudig legt ihnen ihr Mitspieler Romero seine Arme über ihre Schultern. Beide schauen ihn verwundert an. „Bringt ihr wen mit? Ich denke, ich werde eine Freundin fragen, ob sie als meine Begleitung mitgehen möchte." grinst er. „Ich komme allein. Mir fällt niemand ein den ich mitnehmen könnte." grübelnd schaut Kageyama zu Romero rüber, der seinen Blick allerdings schon auf Ushijima gewandt hat. „Ja.", nickt Ushijima und geht zu seiner Sporttasche rüber. Er wusste genau, wen er gerne dabei haben wollen würde.
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Wakatoshi Ushijima [18:49 Uhr]:
Guten Abend Akira, begleitest du mich zu einer Gala am kommenden Freitag Abend?
Akira Akaguchi [18:55 Uhr]:
Hallo Wakatoshi, was denn für eine Gala?
Wakatoshi Ushijima [18:56 Uhr]:
Ich weiß es nicht. Unser Trainer hat uns heute gesagt das wir auf eine Gala gehen und wir uns schick anziehen sollen. Spielt es denn eine Rolle was es für eine ist?
Akira Akaguchi [18:59 Uhr]:
Nein da hast du recht. Ich würde dich sehr gerne begleiten Wakatoshi.
Wakatoshi Ushijima [19:01 Uhr]:
Gut. Dann hole ich dich am Freitag um 19:00 Uhr ab. Bis dann Akira.
Akira Akaguchi [19:08 Uhr]
Ich freue mich. Bis dann Wakatoshi.
Lange überlegt Akira was sie anziehen will, aber am Ende bleiben ihre Augen immer wieder an dem schwarzen, sehr engen Etui-Kleid hängen. Es ist ziemlich kurz und schulterfrei. Der Stoff ist aus Satin und es sieht wirklich toll aus. Sie entscheidet sich für dieses Kleid und macht sich noch die Haare um dann auf die Uhr zu schauen. Es ist schon fast um sieben. Wakatoshi müsste bald hier sein. Schnell eilt sie nach unten und zieht ihre schwarzen High Heels an.
„Woa wo gehst du denn heute Abend hin?", hört sie die erstaunte Stimme ihres Bruders hinter ihr im Flur. „Ich hab dir doch gesagt, dass ich heute mit Wakatoshi auf eine Gala gehe. Zusammen mit seinem Volleyball Club." seufzt Akira. „Warum ziehst du nicht eins deiner langen Kleider an? Wenn da so viele Männer sind, werden sie dich sicher anstarren wie die Verrückten, in so einem knappen Kleid." mit den Armen verschränkt steht er nun vor ihr. „Yato... Lass das. Ich bin alt genug und außerdem habe ich Wakatoshi an meiner Seite." antwortet sie ihm genervt und schiebt ihn in ihr Wohnzimmer. „Jetzt setz dich einfach hin und schau irgend eine Serie. In ein paar Stunden bin ich wieder hier."
Sie geht wieder in den Flur und auf die Minute genau, klingelt es an der Tür. Etwas nervös macht sie die Tür auf und schaut zu Wakatoshi. Er schaut noch auf seine Uhr aber er sieht verdammt sexy aus in seinem Anzug. Da es noch warm draußen ist, hat er sein Hemd an den Ärmeln etwas hochgekrempelt. Sein Jackett liegt über seinem angewinkelten Arm.
Von seiner Uhr schaut er nach oben und zu Akira. Seine Augen werden groß und er merkt wie sein Gesicht an Wärme dazu gewinnt. Völlig verstummt schaut er sie einfach nur an. Sie sieht so unglaublich sexy aus in diesem Kleid. Zu gerne würde er es von ihr reißen und andere Dinge mit ihr machen, als zu einer dämlichen Gala zu gehen. Moment mal... was denkt er sich hier gerade? „Das Kleid steht dir.", ist das einzige, was aus ihm rauskommt, nach seinen Vorheringen Gedanken. „Danke Wakatoshi. Der Anzug sieht auch toll an dir aus." antwortet sie ihm schmunzelnd und zieht die Tür hinter sich zu.
Sie gehen los und die Männer auf der Straße drehen sich alle gierig nach Akira um. Auch Wakatoshi ertappt sich dabei, sie öfter als gewollt anzuschauen. Und er ertappt sich auch dabei, genervt von all den Blicken der Männer zu sein. Es stört ihn, dass sie sie so anschauen, als ob Akira gleich ihnen gehört. Ohne wirklich darüber nachzudenken, legt er seinen freien Arm um ihre Taille und zieht sie ein Stück näher an ihn ran.
Ein angenehmes Gefühl macht sich bei seiner Berührung in ihr breit und sie schaut etwas verlegen zu ihm hoch. „Wakatoshi? Ist alles in Ordnung?" fragt sie ihn und steckt sich eine Haarsträhne hinter ihr Ohr. „Nein. Du bist mit mir unterwegs. Da brauchen dich die Männer hier nicht anzuschauen." seine tiefe Stimme klingt fast schon verärgert. Kichernd lehnt sie sich gegen seine Brust und sie gehen mit seiner Hand an ihrer Taille weiter.
An der Gala angekommen, stehen schon Kageyama und Romero zusammen mit einer jungen dunkelhaarigen Frau an Romeros Seite, vor dem Eingang. Hinter ihnen scheinen auch seine restlichen Teammitglieder zu stehen. Nur Romero hatte eine Begleitung dabei. Als sie Ushijima und diese junge attraktive Frau entdecken, unterbrechen sie alle ihre Unterhaltung und stehen mit offenen Mündern vor ihnen. „Waka- toshi... Wer ist diese Frau?" fragt ein weißhaariger junger Mann der sich Akira als Hoshiumi vorstellt.
„Das ist Akira, meine Begleitung.", stellt er sie vor und drückt sie dabei noch näher an sich, da ihn die gierigen Blicke seiner Teammitglieder stören. „Ushijima... ich wusste gar nicht das du eine Freundin hast." mustert Kageyama sie. „Wie ist es dazu gekommen, dass so eine hübsche junge Frau wie Sie ausgerechnet an Ushijima kommen?", fragt nun auch der große Mann, der sich als Romero vorgestellt hat.
„Wir sind nur-" will sie ihn gerade korrigieren, als Wakatoshi sie unterbricht. „Das reicht jetzt. Wir gehen uns etwas zu trinken holen." zischt Wakatoshi leicht genervt und geht mit Akira zu den Getränken. „Wakatoshi was ist los?", fragt sie besorgt, da er sich plötzlich so anders benimmt. „Ich will nicht das sie dich so anschauen. Auch, wenn es meine Teamkameraden sind." mit tiefer Stimme drückt er ihr ein Glas Weißwein in die Hand und nimmt sich auch eins. „Also gefällt es dir nicht, was ich anhabe?", fragt sie verunsichert.
Oh Gott wie konnte sie das nur denken? Es gefällt ihm zu gut und auch er würde, wenn seine Blicke nicht ständig damit beschäftigt wären die Männer von ihr fernzuhalten, seine Augen nicht von ihr lassen können. „Es gefällt mir aber..." mit einem Schluck trinkt er noch das letzte bisschen aus seinem Weinglas und setzt es am Tisch neben ihm ab. Etwas grob greift er nach ihrer Hüfte und zieht sie vor sich, sodass sie fast auf seiner Brust anliegt. „Aber ich würde diesen Anblick am liebsten nur für mich haben.", vollkommen ernst schaut er ihr in die Augen und sie errötet. Was erzählt er hier gerade? So schnell kann der Alkohol nicht seine Wirkung zeigen. Warum kommen also wieder Wörter aus ihm raus, die er gar nicht sagen will?
Ihr Herz schlägt gerade wie verrückt und sie weiß nicht, was sie jetzt am besten sagen soll. Also stellt auch sie ihr Weinglas ab und atmet einmal tief aus bevor sie ihre Hände um Wakatoshi legt. Erschrocken versucht er nach hinten auszuweichen, erwidert dann aber ihre Umarmung und schließt die Augen. „Sollen wir zu den anderen gehen? Der Abend soll doch Spaß machen, oder?" versucht sie zu ihm durchzudringen. „In Ordnung. Aber du gehst nirgends ohne mich hin." befiehlt er und geht mit seiner Hand wieder an ihrer Taille zu seinen Teamkameraden.
Der Abend vergeht sehr schnell und um drei Uhr nachts befinden sie sich dann auch endlich wieder auf dem Rückweg. Akiras Füße tun ihr weh und müde ist sie auch. Sie versucht es ihr so gut wie möglich nicht anmerken zu lassen, aber nach wenigen Minuten des Rückwegs spürt sie wie ihr Körper in die Luft gehoben wird und zwei starke Arme sie an Beinen und Schultern festhalten. „Wakatoshi? Was machst du da?" fragt sie ihn überrascht da er sie in seinen Armen hält.
„Du bist langsam in den Schuhen. Und ich möchte noch vor um vier zu Hause ankommen." antwortet er ihr monoton und beschleunigt sein Tempo. Eigentlich wollte er nur nicht mehr ihr leidendes Gesicht sehen. „Mir tun einfach die Füße weh und ich bin müde.", seufzt sie nun genervt auf seine grobe Aussage. „Ich weiß. Ein Grund mehr dich so schnell wie möglich nachhause zu bringen." mit seinem Blick noch nach vorne gerichtet, bewegt er sich weiter zu ihr nachhause.
„Oh... so war das gemeint..." nuschelt sie leise vor sich hin. Er meinte es gar nicht böse...
Vor der Wohnung angekommen, setzt er sie ab als ein paar Tropfen auf sein weißes Hemd fallen. Noch ein paar, und noch ein paar. Nun ganz viele. Wie bei einem Sommerregen fängt es plötzlich stark an zu regnen. „Komm schnell rein Wakatoshi!", ruft ihm Akira zu und zieht ihn am Arm in die Wohnung.
Kichernd schaut sie zu ihm und zieht ihre Schuhe aus. „Ah schon viel besser.", seufzt sie fröhlich und schaut zu Wakatoshi rüber. „Du kannst ruhig noch bleiben bis der Regen aufhört. Wenn du jetzt rausgehst, wirst du krank und dann kannst du wieder kein Volleyball spielen." lächelt sie ihm liebevoll zu.
Ein Teil von ihm freut sich darüber, dass er noch etwas länger bei ihr bleiben kann, aber ein anderer Teil von ihm sagt ihm, dass es gefährlich ist weiter bei ihr zu bleiben. „Komm mit in mein Zimmer. Ich muss mir etwas anderes anziehen und dann kann ich uns Tee machen." ihre ruhige Stimme holt ihn aus seinen Gedanken raus und ihre kleine Hand, die nun auf seiner liegt, zieht ihn sanft in die Richtung ihres Zimmers.
Ihr Schlafzimmer ist groß und an der rechten Wand ist eine weitere Tür wo es zu ihrem eigenen Badezimmer geht. Nachdenklich steht sie vor ihrem Kleiderschrank und sucht sich einen Schlafanzug raus um anschließend im Bad zu verschwinden.
Erst steht er wie angewurzelt in ihrem Zimmer, setzt sich dann jedoch auf ihren Schreibtischstuhl und schaut sich in ihrem Zimmer um. „Wakatoshi? Kannst du mir kurz helfen?" ertönt ihre Stimme aus dem Badezimmer und sie öffnet die Tür. „Ich kriege den Reißverschluss hinten nicht auf.", mit ihren Fingern versucht sie an ihrem Kleid nach dem Reißverschluss zu greifen. Schafft es aber nicht.
Er soll ihr also jetzt das Kleid aufmachen? Er schluckt bevor er gerade auf sie zugeht und vor ihr stehen bleibt. Langsam bewegen sich seine Finger zu dem kleinen silbernen Ding, was ihr Kleid daran hindert, von ihrem Körper zu rutschen. Vorsichtig öffnet er ihn und stellt fest, dass sie keinen BH trägt. Noch mal schluckt er und sein ganzer Körper wird warm. Doch als er den Reißverschluss noch weiter öffnet, wird ihm plötzlich Eiskalt. Zaghaft streicht er über eine große Narbe, die ihren Rücken zeichnet. „Woher hast du die Narbe?", fragt er sie in einem ruhigen Ton. Ihre Augen werden groß und sie weicht seiner Berührung aus.
„Nichts Besonderes. Bin mal als Kind hingefallen." lügt Akira. Sie kann ihm nicht sagen, woher diese Narbe ist. Sie ist noch nicht bereit dazu, es ihm zu sagen. Mit einem aufgesetzten Lächeln geht sie in das Badezimmer und zieht sich um.
Als sie wieder rauskommt hat es bereits aufgehört zu regnen und sie begleitet Wakatoshi runter in den Flur.
„Danke Wakatoshi. Danke für den schönen Abend mit dir und danke für das nachhause tragen." liebevoll gibt sie ihm einen Kuss auf die Wange und verschwindet in ihrer Wohnung.
Zurück bleibt nur ein verdutzter Wakatoshi, der sich die Hand an die Wange hält. Was sollte das eben? Und warum hat es ihn so glücklich gemacht? Warum wollte er allgemein immer ihre Nähe suchen? Er erinnert sich wieder an die Worte seines Freundes Tendou. 'Du brauchst neben deiner Leidenschaft dem Volleyball, auch noch etwas das du lieben kannst Wakatoshi-kun.' Ist sie es? Ist Akira das, was er noch braucht?
Noch völlig müde wird Akira durch ihren Wecker geweckt. Drei Stunden Schlaf sind nicht wirklich erholsam. Aber nun gut. Verschlafen macht sie sich für den Tag fertig und geht anschließend auf den Markt, um das Essen für die kommende Woche zu kaufen. Allerdings wird sie auf ihrem Rückweg von einer ihr unbekannten, relativ hübschen Frau angesprochen. „Du da! Ich habe dich gestern mit Wakatoshi gesehen!" brüllt sie Akira an. „Ihnen auch einen guten Tag...", antwortet Akira ihr ruhig aber mit einem sarkastischen Unterton. „Tu nicht so blöd! Du warst gestern mit meinem Wakatoshi unterwegs." Nun werden Akiras Augen groß. Ihr Wakatoshi? „Darf ich fragen, wer sie überhaupt sind und was sie von mir möchten?", versucht sie ruhig zu bleiben, auch wenn es ihr schwerfällt. „Allerdings! Ich bin Wakatoshis Freundin! Hier!" Sie hält ihr ihr Handy so nah unter die Nase, dass Akira einen Schritt nach hinten machen muss, um überhaupt etwas zu erkennen. Auf ihrem Handy ist ein Foto von Wakatoshi und dieser Frau, wie sie sich beide küssen. Und noch mehrere Fotos folgen, in denen die beiden sehr vertraut miteinander umgehen.
Akira ist etwas verwirrt, da sie nicht davon ausgeht, dass Wakatoshi jemand ist der sich zwei Frauen gleichzeitig an seine Seite holt aber sie sieht auch die Fotos und weiß daher nicht genau was sie nun glauben soll. „Hören Sie, ich wusste nicht das er eine Freundin hat. Aber zwischen Wakatoshi und mir gibt es nur freundschaftliche Gefühle." lügt sie. Denn sie weiß, dass sie sehr wohl mehr als nur Freundschaft für ihn empfindet. Auch, wenn sie das alles hier sehr verwirrt. „Halt dich einfach von ihm fern!", brüllt sie noch ein letztes Mal bevor sie Akira anrempelt und an ihr vorbeigeht. Und so ein unerzogenes Gör soll wirklich Wakatoshis Freundin sein? Kein Wunder das er keine Gefühle für Akira hat. Diese Frau ist das genaue Gegenteil von ihr.
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There is no such thing as a perfect world (Wakatoshi Ushijima x Own Character)
FanficWakatoshi Ushijima führt für sich ein perfektes Leben. Er ist im Volleyball in einer der erfolgreichsten Mannschaften Japans unterwegs und feiert dort seine Erfolge. Er ist als eins der besten Asse bekannt. Er kann sich voll und ganz seiner Leidens...