Kapitel 5

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5. Kapitel
Es war, als wäre ein kleiner Teil von ihr zurück gekehrt.

Als hätte sie ein wenig Sicherheit gewonnen.

Sie fühlte sich wohl. Und sie wusste, dass alles andere mit der Zeit kommen würde.

Nun lehnte sie an einem Baum, ein paar Meter vom Feuer entfernt, hatte Gallys Gebräu in der Hand und nippte immer wieder daran.

"Du schuldest mir noch etwas."

Ruckartig fuhr sie herum. Ben stand vor ihr, je ein Glas in einer Hand. "Ich dachte du hättest schon alles leer getrunken, da hab' ich dir eins mitgebracht."meinte er und setzte sich auf eine Wurzel gegenüber von ihr. Die Gläser stellte er auf den Boden, den Blick hatte er gen Himmel gewandt. Jen beobachtete ihn, wollte herausfinden was er vor hatte. "Was?"fragte sie misstrauisch. "Mh?" "Was schulde ich dir?" Er lachte leise, dann hob er die Hand und reichte sie ihr. Überraschung machte sich in ihrer Mimik breit. Zögernd hob sie auch ihre, und ganz leicht berührten ihre Fingerspitzen die seine. Er wartete und schließlich hatte sie seine Hand komplett umschlossen. "Ben. Ich bin Ben." "Jennifer. Aber du kannst mich auch Jen nennen."

Schweigend saßen sie nebeneinander. Tranken aus ihren Gläsern, beobachteten die Sterne. Sie vertraute ihm nicht. Noch nicht. Aber er war nett. Freundlich und Lustig. Er verschreckte sie nicht so wie Gally oder redete auf sie ein, wie Newt.

Jennifer schloss die Augen und genoss die Brise die mit ihren Haaren spielte.

Aber da war es. Da war ein Geräusch.

Sie riss die Augen auf und rutschte an den Baum. "Das sind sie." sagte Ben und nahm den letzten Schluck. "Wer?" ihre Stimme zitterte, der Blick war auf das Labyrinth gerichtet. "Nicht wer. Was. Wir nennen sie Griewer."

"Griewer?"

"Keiner hat je einen Griewer gesehen. Sie kommen nur bei Nacht. Was denkst du, warum wir Läufer nicht unbedingt darauf aus sind Nachts da drin zu bleiben?"

"War da schon mal jemand Nachts drin?"

"Ja."

"Und?"

"Er hat es nicht überlebt."

Minho stand hinter den Beiden und ließ sich neben Ben fallen. "Keiner würde eine Nacht im Labyrinth überleben. Und um genau zu sein, wollen wir das auch nicht testen."

Am Feuer hatte sich eine kleine Gruppe um Billy gebildet. Es war sein ganzes Gefolge von knapp 6 Jungs. Sie beobachteten die zwei Läufer und das Mädchen.

"Ich denke, die wird noch ne Rolle spielen."

"Niemals. Gesehen, wie die ständig zusammen zuckt? Die Tusse ist sicher noch nicht mal zum rennen geeignet."

"Lass sie uns trotzdem mit reinholen."

"Schnauze Jack. Wir machen gar nix. Ich will mir das erst anschauen."

"Yes Sir."

"Hey, Billy?"

"Was, Phil?"

"Die hat Newt komplett um den Finger gewickelt. Und wie es aussieht unseren Ben auch. Wenn die das jetzt bei Minho schafft dann hat sie immer mehr Einfluss auf die anderen."

"Sie ist das einzigste Mädchen, natürlich hat sie Einfluss ihr Deppen. Was auch immer, sie hat noch keine Position bezogen. Interessant, ist aber, dass sich unser lieber Minho für die Kleine interessieren zu scheint."

"Also?"

Er schaute sich einmal um und lehnte sich dann vor.

"Die wird das Herzblatt von allen werden. Lasst sie nicht aus den Augen. Wenn die Zeit reif ist kommt sie entweder zu uns, oder sie stirbt mit Alby und seiner Schar von naiven Idioten."

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Dark Times-Maze RunnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt